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Demetrios I
ήμών legt nahe, dass der Sprecher, der selbst Athener ist und die Ereignisse
in einer für Athen vorteilhaften Weise darstellt (vgl. zu Vers 2 und 3), entweder
für die Athener insgesamt oder für eine innerhalb der Komödie auftretende
Gruppe spricht.
1 Λακεδαιμόνιοι Der Plural Λακεδαιμόνιοι (die offiziellere Bezeichnung
der Spartaner; vgl. daneben das weniger förmliche Λάκωνες) steht in Prosa-
texten und Dokumenten häufig, in der Komödie (mit Ausnahme von Ar. Pac.
282) regelmäßig ohne Artikel (vgl. mit genaueren Belegen Olson ad Ar. Ach.
51-2). Vgl. auch KG I 598-9.
Θ’ Stellt einen Anschluss zum Vers davor her, in dem offenbar nicht die
Lakedaimonier das Subjekt waren.292
ημών τά τείχη κατέβαλον Mit ganz ähnlichen Worten wird die Schlei-
fung der Großen Mauern durch die Spartaner nach Ende des Peloponnesischen
Krieges von Thuc. 5,26,1 τά μακρά τείχη καί τον Πειραιά κατέλαβαν berichtet
(wo wahrscheinlich Dukers κατέβαλον in den Text gesetzt werden sollte, vgl.
oben Anm. 291); vgl. daneben z. B. auch Xen. HG 2,2,20 (τά τε μακρά τείχη καί
τον Πειραιά καθελόντας), Lys. 13,34 (τά τείχη κατεσκάφη) und Plut. Lys. 14-5.
Zu καταβάλλω in Bezug auf das Niederreißen einer Mauer vgl. auch Thuc.
7,24,1 (ähnlich von Häusern Hdt. 1,17,2. 3). Zu der Wortstellung ήμών τά τείχη
vgl. z.B. Ar. Ach. 985, Eq. 1062, Nub. 1497, Pac. 62.
2 καί τάς τριήρεις έλαβον έμμήρους Zu den Bedingungen, die den
Athenern am Ende des Peloponnesischen Krieges auferlegt wurden, gehörte
die Auslieferung aller Trieren bis auf 12 (und die Athener durften auch in der
Folgezeit nicht mehr als 12 Trieren besitzen);293 nach Plut. Ale. 37,5 wurden die
Schiffe von Lysander verbrannt. Besser zu Demetrios’ Darstellung der Schiffe
als Geiseln passt aber die Schilderung derselben Ereignisse in Andokides’ 391
v.Chr. gehaltener Rede Über den Frieden: Dort ist von einer Zerstörung der Schiffe
keine Rede; vielmehr werden die Mauern und Schiffe als Pfand (ένέχυρα294)
genannt, mit dem die Spartaner sicher stellen wollten, dass die Athener nicht
erneut eine Machtposition aufbauen: τά τείχη καί τάς ναϋς έλαβον ήμών
ένέχυρα Λακεδαιμόνιοι, τάς μέν παραλαβόντες, τά δέ καθελόντες, όπως μή
πάλιν ταύτην έχοντες άφορμήν δύναμιν τή πόλει κατασκευάσαιμεν (And.
292 Möglichkeiten in dieser Richtung zeigt ein Vergleich mit And. 3,39 (κρατηθέντες
δέ τω πολέμω τά τε άλλα άπωλέσαμεν καί τά τείχη καί τάς ναΰς έλαβον ήμών
ένέχυρα Λακεδαιμόνιοι, τάς μέν παραλαβόντες, τά δέ καθελόντες, όπως μή πάλιν
ταύτην έχοντες άφορμήν δύναμιν τή πόλει κατασκευάσαιμεν).
293 Vgl. Xen. HG 2,2,20 und And. 3,12.
294 Das Wort kann auch „Geiseln“ bedeuten, doch gibt es keine Hinweise, dass auch
Andokides die Schiffe (wie Demetrios) personifiziert.
Demetrios I
ήμών legt nahe, dass der Sprecher, der selbst Athener ist und die Ereignisse
in einer für Athen vorteilhaften Weise darstellt (vgl. zu Vers 2 und 3), entweder
für die Athener insgesamt oder für eine innerhalb der Komödie auftretende
Gruppe spricht.
1 Λακεδαιμόνιοι Der Plural Λακεδαιμόνιοι (die offiziellere Bezeichnung
der Spartaner; vgl. daneben das weniger förmliche Λάκωνες) steht in Prosa-
texten und Dokumenten häufig, in der Komödie (mit Ausnahme von Ar. Pac.
282) regelmäßig ohne Artikel (vgl. mit genaueren Belegen Olson ad Ar. Ach.
51-2). Vgl. auch KG I 598-9.
Θ’ Stellt einen Anschluss zum Vers davor her, in dem offenbar nicht die
Lakedaimonier das Subjekt waren.292
ημών τά τείχη κατέβαλον Mit ganz ähnlichen Worten wird die Schlei-
fung der Großen Mauern durch die Spartaner nach Ende des Peloponnesischen
Krieges von Thuc. 5,26,1 τά μακρά τείχη καί τον Πειραιά κατέλαβαν berichtet
(wo wahrscheinlich Dukers κατέβαλον in den Text gesetzt werden sollte, vgl.
oben Anm. 291); vgl. daneben z. B. auch Xen. HG 2,2,20 (τά τε μακρά τείχη καί
τον Πειραιά καθελόντας), Lys. 13,34 (τά τείχη κατεσκάφη) und Plut. Lys. 14-5.
Zu καταβάλλω in Bezug auf das Niederreißen einer Mauer vgl. auch Thuc.
7,24,1 (ähnlich von Häusern Hdt. 1,17,2. 3). Zu der Wortstellung ήμών τά τείχη
vgl. z.B. Ar. Ach. 985, Eq. 1062, Nub. 1497, Pac. 62.
2 καί τάς τριήρεις έλαβον έμμήρους Zu den Bedingungen, die den
Athenern am Ende des Peloponnesischen Krieges auferlegt wurden, gehörte
die Auslieferung aller Trieren bis auf 12 (und die Athener durften auch in der
Folgezeit nicht mehr als 12 Trieren besitzen);293 nach Plut. Ale. 37,5 wurden die
Schiffe von Lysander verbrannt. Besser zu Demetrios’ Darstellung der Schiffe
als Geiseln passt aber die Schilderung derselben Ereignisse in Andokides’ 391
v.Chr. gehaltener Rede Über den Frieden: Dort ist von einer Zerstörung der Schiffe
keine Rede; vielmehr werden die Mauern und Schiffe als Pfand (ένέχυρα294)
genannt, mit dem die Spartaner sicher stellen wollten, dass die Athener nicht
erneut eine Machtposition aufbauen: τά τείχη καί τάς ναϋς έλαβον ήμών
ένέχυρα Λακεδαιμόνιοι, τάς μέν παραλαβόντες, τά δέ καθελόντες, όπως μή
πάλιν ταύτην έχοντες άφορμήν δύναμιν τή πόλει κατασκευάσαιμεν (And.
292 Möglichkeiten in dieser Richtung zeigt ein Vergleich mit And. 3,39 (κρατηθέντες
δέ τω πολέμω τά τε άλλα άπωλέσαμεν καί τά τείχη καί τάς ναΰς έλαβον ήμών
ένέχυρα Λακεδαιμόνιοι, τάς μέν παραλαβόντες, τά δέ καθελόντες, όπως μή πάλιν
ταύτην έχοντες άφορμήν δύναμιν τή πόλει κατασκευάσαιμεν).
293 Vgl. Xen. HG 2,2,20 und And. 3,12.
294 Das Wort kann auch „Geiseln“ bedeuten, doch gibt es keine Hinweise, dass auch
Andokides die Schiffe (wie Demetrios) personifiziert.