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Diokles
oder einfach gemeinsame Teilnahmen an denselben Agonen. Sannyrion
ist nur im letzten Jahrzehnt des 5. Jh. sicher nachweisbar (vgl. Orth 2009,
126-7). Philyllios steht in der Lenäenliste nach Poliochos (?), Metagenes,
Theopompos, Polyzelos, Nikophon, Apollophanes, Ameipsias, Nikochares (?)
und Xenophon, und vor Philonikos (IG II2 2325,136 = 2325E,27 Millis/Olson),
was auf einen ersten Sieg ungefähr in den 390er Jahren deutet. Wenn Reste
seines Namens auch in der Dionysienliste stehen (IG II2 2325,30 = 2325C,30
Millis/Olson Φιλ[, was allerdings auch zu Φιλωνίδης ergänzt werden kann),
dann war er schon deutlich früher (vielleicht schon vor 410 v. Chr.) an den
Dionysien siegreich.
δράματα αυτού Θάλαττα, Μέλιτται, Ονειροι, Βάκχαι, Θυέστης β'
Zu den unterschiedlichen Einleitungsformeln der Titellisten vgl. Wagner
1905, 49-50; die Form δράματα αυτού (die sich Wagner zufolge allein in
den auf Hesychios v. Milet zurückgehenden Titellisten findet) auch α 3405
(Apollodoros v. Gela), 3409 (Apollophanes), ß 188 (Baton), δ 228 (Dexikrates),
1246 (Dioxippos), αι 222 (Ainikos; = Eunikos test. 1 K.-A.), i 519 (Hipparchos),
μ 601 (Menekrates), 1460 (Myrtilos), π 1961 (Polyzelos), σ 881 (Sophilos).315
Die Reihenfolge der Titel ist zunächst anscheinend alphabetisch (Θάλαττα,
Μέλιτται, Ονειροι), doch folgen dann zwei weitere Titel (in sich wiederum al-
phabetisch: Βάκχαι, Θυέστης ß'). Sind die zwei letzten Titel später hinzugefügt
worden? Genau derselbe Befund ergibt sich in der Titelliste zu Apollophanes
(Sud. α 3409 = test. 1 K.-A.), wo die Titel in der Reihenfolge Δαλίς, Ίφιγέρων,
Κρήτες, Δανάη, Κένταυροι aufgeführt werden (vgl. Orth 2013 (FrC 9.1), 347-8).
Von den hier genannten Titeln sind Ονειροι und Θυέστης nur aus der Suda
bekannt. Θυέστης ß' ließe darauf schließen, dass Diokles sogar zwei Komödien
(oder Versionen einer Komödie) mit diesem Titel schrieb. Wahrscheinlicher
ist aber wohl eine schon von Schultz 1836, 11 vermutete Verwechslung mit
Sophokles, für den tatsächlich mit einiger Wahrscheinlichkeit zwei oder sogar
drei Stücke mit dem Titel Θυέστης bezeugt sind (vgl. Radt, TrGF IV 239).316
τούτον δέ φασιν εύρεΐν καί την έν τοΐς όξυβάφοις αρμονίαν έν
όστρακίνοις άγγείοις, άπερ έκρουεν [έν] ξυλιφίω Vgl. Sud. ξ 98 (eine
Kombination von Material aus γ 468 und dem Eintrag zu Diokles) und das
Ende von o 421 (aus dem Eintrag zu Diokles übernommen). Als όξύβαφα oder
όξύβαφοι wurde ein Instrument aus verschiedenen mit einem Holzstück ange-
schlagenen Gefäßen bezeichnet (vgl. Philopon. in Arist. de anima p. 358,13-5
315 Ebenso in den Einträgen zu den Tragikern: α 3406 (Apollodoros v. Tarsos), α 4265
(Astydamas), δ 1142 (Diogenes), τ 613 (Timesitheos).
316 Zu den verschiedenen Thyestes-Stücken des Sophokles vgl. auch Pearson 1917,1
185-7 und Lloyd-Jones 1996, 106-7.
Diokles
oder einfach gemeinsame Teilnahmen an denselben Agonen. Sannyrion
ist nur im letzten Jahrzehnt des 5. Jh. sicher nachweisbar (vgl. Orth 2009,
126-7). Philyllios steht in der Lenäenliste nach Poliochos (?), Metagenes,
Theopompos, Polyzelos, Nikophon, Apollophanes, Ameipsias, Nikochares (?)
und Xenophon, und vor Philonikos (IG II2 2325,136 = 2325E,27 Millis/Olson),
was auf einen ersten Sieg ungefähr in den 390er Jahren deutet. Wenn Reste
seines Namens auch in der Dionysienliste stehen (IG II2 2325,30 = 2325C,30
Millis/Olson Φιλ[, was allerdings auch zu Φιλωνίδης ergänzt werden kann),
dann war er schon deutlich früher (vielleicht schon vor 410 v. Chr.) an den
Dionysien siegreich.
δράματα αυτού Θάλαττα, Μέλιτται, Ονειροι, Βάκχαι, Θυέστης β'
Zu den unterschiedlichen Einleitungsformeln der Titellisten vgl. Wagner
1905, 49-50; die Form δράματα αυτού (die sich Wagner zufolge allein in
den auf Hesychios v. Milet zurückgehenden Titellisten findet) auch α 3405
(Apollodoros v. Gela), 3409 (Apollophanes), ß 188 (Baton), δ 228 (Dexikrates),
1246 (Dioxippos), αι 222 (Ainikos; = Eunikos test. 1 K.-A.), i 519 (Hipparchos),
μ 601 (Menekrates), 1460 (Myrtilos), π 1961 (Polyzelos), σ 881 (Sophilos).315
Die Reihenfolge der Titel ist zunächst anscheinend alphabetisch (Θάλαττα,
Μέλιτται, Ονειροι), doch folgen dann zwei weitere Titel (in sich wiederum al-
phabetisch: Βάκχαι, Θυέστης ß'). Sind die zwei letzten Titel später hinzugefügt
worden? Genau derselbe Befund ergibt sich in der Titelliste zu Apollophanes
(Sud. α 3409 = test. 1 K.-A.), wo die Titel in der Reihenfolge Δαλίς, Ίφιγέρων,
Κρήτες, Δανάη, Κένταυροι aufgeführt werden (vgl. Orth 2013 (FrC 9.1), 347-8).
Von den hier genannten Titeln sind Ονειροι und Θυέστης nur aus der Suda
bekannt. Θυέστης ß' ließe darauf schließen, dass Diokles sogar zwei Komödien
(oder Versionen einer Komödie) mit diesem Titel schrieb. Wahrscheinlicher
ist aber wohl eine schon von Schultz 1836, 11 vermutete Verwechslung mit
Sophokles, für den tatsächlich mit einiger Wahrscheinlichkeit zwei oder sogar
drei Stücke mit dem Titel Θυέστης bezeugt sind (vgl. Radt, TrGF IV 239).316
τούτον δέ φασιν εύρεΐν καί την έν τοΐς όξυβάφοις αρμονίαν έν
όστρακίνοις άγγείοις, άπερ έκρουεν [έν] ξυλιφίω Vgl. Sud. ξ 98 (eine
Kombination von Material aus γ 468 und dem Eintrag zu Diokles) und das
Ende von o 421 (aus dem Eintrag zu Diokles übernommen). Als όξύβαφα oder
όξύβαφοι wurde ein Instrument aus verschiedenen mit einem Holzstück ange-
schlagenen Gefäßen bezeichnet (vgl. Philopon. in Arist. de anima p. 358,13-5
315 Ebenso in den Einträgen zu den Tragikern: α 3406 (Apollodoros v. Tarsos), α 4265
(Astydamas), δ 1142 (Diogenes), τ 613 (Timesitheos).
316 Zu den verschiedenen Thyestes-Stücken des Sophokles vgl. auch Pearson 1917,1
185-7 und Lloyd-Jones 1996, 106-7.