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Orth, Christian; Aristomenes; Metagenes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,2): Aristomenes - Metagenes: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47764#0243
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242

Diokles

Βοιώτιον codd.)· οί δέ νεότεροι αύτό καί άργυροθήκην ώνόμαζον ist das Wort
άργυροθήκη dagegen erst im späteren Attisch gebräuchlich.376
Interpretation Das Wort άργυροθήκη ist auch (durch Poll. 10,152) für Anti-
phanes bezeugt (fr. 155; vgl. insgesamt Kassel/Austin ad l.). Es handelt sich of-
fenbar um eine Art Truhe, in der im Haus Silber (und andere Wertgegenstände)
aufbewahrt wurden (zu άργεντάριον in der Erklärung bei Ps.-Hdn. vgl. Ulp.
Dig. 34,2,19 §8 quod non in argentario paterfamilias ponere solebat-, vgl. Dain
1954,14), vgl. Thphr. Char. 10,14 (interpoliert) καί τό δλον δέ των μικρολόγων
καί τάς άργυροθήκας έστιν ίδεΐν εύρωτιώσας καί τάς κλεΐς ίουμένας, Harp.
ρ. 55,12-6,3 Dind. (= α 223 Keaney) άργυροθήκη: Δείναρχος έν τω κατά
Προξένου βλάβης, διττά ήν γραμματείδια οίς έχρώντο Αθηναίοι ... τά δέ
ώστε καί άργυρίδιον κατατίθεσθαι, άπερ καί κιβώτια άκάλουν (...).
Vielleicht ein ähnlicher Gegenstand wie die bei Lys. 10,10-1 als κιβωτός
bezeichnete Truhe, in der sich u. a. drei Talente Silber und vier φιάλαι άργυραΐ
befanden.377 Vgl. auch Hesych. α 7068 und 7072 mit Bonanno 1966, 31-3.
Bereits im 5. Jh. werden entsprechende Truhen als θήκαι άργύρου bzw.
χρύσου bezeichnet (vgl. Hdt. 3,130,5 τού χρύσου τήν θήκην und 9,83,1 θήκας
χρυσού καί άργύρου καί των άλλων χρημάτων, Eur. Hec. 1146-8 κεκρυμμένας
/ θήκας ... / χρυσού).
Mit -θήκη zusammengesetzte Bezeichnungen für Aufbewahrungsorte bzw.
-gegenstände sind ab dem 5. Jh. v. Chr. bezeugt und verbreiteten sich offenbar
im 4. Jh. v. Chr. immer weiter: Schon Aesch. fr. 274 R. verwendet das Wort
σκευοθήκη (ebenso später Aeschin. 3,25), und vgl. z.B. άλαβαστοθήκη (Ar.
fr. 561, Dem. 19,237), βιβλιοθήκη (Cratin. iun. fr. 11), έγγυθήκη (Lys. fr. 101
Carey), ιματιοθήκη (IG II2 1672,229 [330/29 v. Chr.]), οπλοθήκη (zahlreiche
Belege auf Inschriften, z.B. IG II2 957, fr a-b,9; 958,28; 963,6) (SIG253T9 [Delphi,
4. Jh. v. Chr.], Poll. 7,155), όστοθήκη (Com. adesp. fr. 768), σανδαλοθήκη (Men.
fr. 244), σμηματο[θήκη] (IG II2 1469,97-8 [320/19 v. Chr.]), χαλκοθήκη (IG II2
120,7, etc. [4. Jh. v. Chr., in Bezug auf die Chalkotheke auf der Akropolis],
Athen. 6,231d).

376 Damit erklärt sich vielleicht auch, warum bei Ps.-Hdn. ausdrücklich hervorgehoben
wird, dass Diokles ein Dichter der Alten Komödie ist (und damit einen frühen Beleg
des Worts liefert).
377 Zu κιβωτός vgl. (mit weiteren Belegen) Diggle 2004, 306 ad Thphr. Char. 10,6.
 
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