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Orth, Christian; Aristomenes; Metagenes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,2): Aristomenes - Metagenes: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47764#0256
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Κωραλίσκος (fr. 1)

255

Athen. 15,691c
τής δέ λεγομένης σάγδας - μύρον δ’ έστί καί τούτο - Έπίλυκος έν Κωραλίσκω·
βάκκαρίς — όμοΰ, καί Αριστοφάνης έν Δαιταλεΰσιν (fr. 213) καί έν Μαρικά Εϋπολις
... (fr. 204) λέγων.
Die sogenannte sagda aber - auch dies ist ein Parfüm - (erwähnt) Epilykos im Köra-
liskos: „bakkaris — zugleich“, und Aristophanes in den Daitales (fr. 213) und im Marikas
Eupolis, der ... (fr. 204) sagt.
Metrum iambischer Trimeter
Diskussionen Bothe 1855, 343; Kock I (1880) 803; Ernst Fraenkel 1912, 176
Anm.; Edmonds I (1957) 944 Anm. 4; Tsantsanoglou 1984, 119-20; PCG V
(1986) 170.
Zitatkontext Die von Photios überlieferte Glosse ist in kürzerer Form auch
bei Erot. ψ 1 (p. 95,9-10 Nachm.) ψαγδά· μύρου είδος, ού μέμνηται καί Εύπολις
έν Μαρικά, Hesych. σ 24 σάγδας· είδος μύρου, ή ψάγδας und ψ 1 ψαγδάς·
ψαγδής. μύρον ποιόν (beide wahrscheinlich aus Diogenian) erhalten; vgl.
auch Gal. Ling. s. dict. exolet. expl. vol. XIX p. 156,2 Kühn ψάγδας· είδος τι
μύρου. Zu weiteren Belegen des Worts bei den Lexikographen vgl. Hansen/
Cunningham ad Hesych. ψ 1.
Bei Athenaios steht (innerhalb der Behandlung des Parfüms, 15,686c-92f,
mit Aufzählung verschiedener Parfümsorten 690a-lc) das Epilykoszitat in
einer mit τής δέ λεγομένης σάγδας eingeleiteten Parenthese, die umso merk-
würdiger ist, als kurz zuvor (690e) ψάγδης bereits behandelt wurde, z.T. mit
denselben Zitaten (Ar. fr. 213 und Eup. fr. 204);398 in der Epitome sind beide
Abschnitte zu diesem Parfüm ganz ausgelassen worden.
Auffällig ist, dass Photios bei beiden Zitaten (Epilykos und Eup. fr. 204) im
Vergleich zu Athenaios mehr Text bietet.
Interpretation Das Fragment scheint aus einer Aufzählung zu stammen, in
der einzelne Begriffe nach Kategorien geordnet genannt wurden;399 mit δέ
wird hier zu Parfüm als einer weiteren Kategorie übergeleitet, dem Parfüm
(μύρον), übergeleitet, wozu dann einzelne Sorten genannt werden (βάκκαρίς
τε καί ψάγδας). Zu der Syntax vgl. z.B. Athen. 4,139a καί τραγήματα σΰκά
τε ξηρά καί κυάμους καί φασήλους χλωρούς („und als tragemata trockene

398 Interessante, auf eine gemeinsame Herkunft des Materials deutende Parallelen
bestehen zwischen Athen. 15,690c-f, Clem. Alex. Paed. 2,64,2-3 und Poll. 6,104.
399 Ein möglicher Zusammenhang wäre z. B. die Beschreibung eines Symposions (zur
Verwendung von Parfüm auf einem Symposion vgl. Pütz 2003, 264-78, bes. 271-5).
 
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