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Orth, Christian; Aristomenes; Metagenes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,2): Aristomenes - Metagenes: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47764#0294
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Άντεια (fr. 1)

293

fr. 1 K.-A. (1 K.)
λαβοϋσα των ώτων φίλησον τήν χύτραν
fass an den Ohren/Henkeln und küsse den Topf
Poll. 10,100 (F, CL)
είδέναι δέ ού φαΰλον ότι χύτρα καί φιλήματος είδος ήν, οπότε τα παιδία φιλοίη των
ώτων έπιλαμβανόμενα. ύποδηλοϊ δέ Εϋνικος έν Άντεία (άνίδι CL)· λαβοϋσα — χύτραν.
Es ist aber auch nicht wertlos, zu wissen, dass chytra („Topf“) auch eine Kuss-Art war,
wenn man die Kinder küsste, indem man sie an den Ohren fasste. Das deutet Eunikos
in der Anteia an: „fass — Topf“.
Metrum iambischer Trimeter
Diskussionen Meineke II.2 (1840) 856 (vgl. lacobi ap. Meineke V.l (1857)
cxxiii); Bothe (1855) 330; Kock I (1880) 781; Edmonds I (1957) 911; PCG VII
(1989) 278; Storey, FOCII (2011) 23.
Zitatkontext Diskussion von Gegenständen, die mit dem Kochen in Ver-
bindung stehen (Poll. 10,95-111 τα τού μαγείρου σκευή), darunter auch des
χυτρόπους (99-100). Bei dieser Gelegenheit wird an die eher beiläufige Er-
wähnung des Worts χύτρα in einem kurzen Exkurs auch die Verwendung
dieses Worts für eine Kussart angeschlossen.
Vgl. dazu Eust. in Od. 1880,62-3 oi δ’ αύτοι (i.e. oi παλαιοί, vgl. 61)
καί χύτραν έλεγον είδος τι φιλήματος, καθά καί δράπετον καί παιδάριον.
Παυσανίας δέ καί γιγγλισμόν γένος λέγει φιλήματος („Dieselben [d.h. die
Alten] nannten aber auch chytra [„Topf“] als Art eines Kusses, sowie auch
drapeton und paidarion. Pausanias aber nennt auch ginglismos als Art eines
Kusses“). Erbse 1950, 20, der οί παλαιοί hier auf die von Eustathios verwende-
ten Attizisten bezieht, weist auch den Hinweis auf χύτρα als Kussart aufgrund
seines rein antiquarischen Inhalts Pausanias zu (Paus. att. χ 19).469 Allerdings
spricht der Tempuswechsel (έλεγον ... Παυσανίας δέ λέγει) in diesem Fall
eher für einen Bezug von οί παλαιοί auf den attischen Sprachgebrauch der
klassischen Zeit (auch in diesem Fall wäre ein attizistischer Lexikograph wie
Pausanias als Übermittler dieses Materials an Eustathios denkbar).

469

Zu οί παλαιοί vgl. auch Erbse 1950, 7 und 18.
 
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