Incertarum fabularum fragmenta (fr. 18)
481
in Hülsenfrüchte (oder einen Eintopf aus diesen) geworfen wurden (μηρύματα
έκ σταιτός, ά τοΐς όσπρίοις ένέβαλλον, άφ’ ών έτι και νυν ονομάζεται παρά
τισι τό πολφοφάκη), also vielleicht vergleichbar den heutigen Nudeln, die in
eine Suppe gegeben werden; nach Hesych. π 2953 = Phot, π 1071 um ein aus
χϊδρα (viell. einem Brei aus Gerstenkörnern, vgl. Olson 1998, 195 ad Ar. Pac.
594-5) und geschroteten Gerstenkörnern gekochtes Produkt (πολφοί· τά έκ
των χίδρων καί τής έρικτής έψόμενα, vgl. auch die alternative Erklärung
bei Erotian, βρωμά τι πολτώδες). Vgl. Ar. fr. 701 πολφούς δ’ ούχ ήψον
όμού βολβοϊς („polphoi kochte ich [oder: kochten sie] nicht zusammen mit
Zwiebeln“); bei Pherecr. fr. 137,8 erscheint in einer Schlaraffenlandszene die
kühne Zusammensetzung λειριοπολφανεμώναι („LilienpoZp/zanemonen“). Vgl.
auch oben zum Zitatkontext.
ο’ίνου Ohne Attribut in einem Katalog auch bei Ar. Vesp. 676 und Eccl. 606
(zit. oben zur Interpretation; beide in anapästischen Tetrametern). Angesichts
der sonstigen Buntheit der Liste ist auch die Erwähnung des Weins neben
verschiedenen Speisen hier nicht zu beanstanden; zu einem Eingriff in die
Überlieferung797 besteht kein Anlass (vgl. die Diskussion von Pellegrino 1998,
337).
κολοκύντης κολοκύντη (zuerst Ale. fr. 117b,8-9 L.-P. und V, und vgl.
in der Komödie Epich. fr. 152, Sophr. fr. 33, Hermipp. fr. 69, Ar. Nub. 327,
Ar. fr. 581,6, Epicr. fr. 10,16, Mnesim. fr. 4,30, Diph. fr. 98; vgl. Garcia Soler
2001, 48-9) bezeichnet wahrscheinlich den „Flaschenkürbis“ (Lagenaria vul-
garis bzw. Lagenaria siceraria),798 eine im Altertum weit verbreitete, in ver-
schiedenen Formen vorkommende kürbisartige Pflanze; vgl. die umfassende
Diskussion von Heller 1985. Zur attischen Orthographie vgl. Phryn. Ecl. 405
κολόκυνθα μή λέγε, άλλά κολοκύντη διά τού τ ώς οί Αθηναίοι.
797 Vgl. Meineke ΙΙ.2 759: „fortasse etiam οίνου corruptum est“ und van Herwerden
1878, 59: „Quis ferat vini mentionem in hac vicinia? Mihi quidem satis constat,
οίνου levissime depravatum esse ex οϊδνου, quae est prava forma pro ϋδνου, tuberis,
quod ocius est restituendum“.
798 Nicht, wie z. B. von LSJ s.v. κολοκύνθη und Pellegrino 1998, 337 angegeben,
Cucurbita maxima (eine erst in der Neuzeit aus Amerika eingeführte Art; vgl.
Heller 1985, 71-2. 75).
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in Hülsenfrüchte (oder einen Eintopf aus diesen) geworfen wurden (μηρύματα
έκ σταιτός, ά τοΐς όσπρίοις ένέβαλλον, άφ’ ών έτι και νυν ονομάζεται παρά
τισι τό πολφοφάκη), also vielleicht vergleichbar den heutigen Nudeln, die in
eine Suppe gegeben werden; nach Hesych. π 2953 = Phot, π 1071 um ein aus
χϊδρα (viell. einem Brei aus Gerstenkörnern, vgl. Olson 1998, 195 ad Ar. Pac.
594-5) und geschroteten Gerstenkörnern gekochtes Produkt (πολφοί· τά έκ
των χίδρων καί τής έρικτής έψόμενα, vgl. auch die alternative Erklärung
bei Erotian, βρωμά τι πολτώδες). Vgl. Ar. fr. 701 πολφούς δ’ ούχ ήψον
όμού βολβοϊς („polphoi kochte ich [oder: kochten sie] nicht zusammen mit
Zwiebeln“); bei Pherecr. fr. 137,8 erscheint in einer Schlaraffenlandszene die
kühne Zusammensetzung λειριοπολφανεμώναι („LilienpoZp/zanemonen“). Vgl.
auch oben zum Zitatkontext.
ο’ίνου Ohne Attribut in einem Katalog auch bei Ar. Vesp. 676 und Eccl. 606
(zit. oben zur Interpretation; beide in anapästischen Tetrametern). Angesichts
der sonstigen Buntheit der Liste ist auch die Erwähnung des Weins neben
verschiedenen Speisen hier nicht zu beanstanden; zu einem Eingriff in die
Überlieferung797 besteht kein Anlass (vgl. die Diskussion von Pellegrino 1998,
337).
κολοκύντης κολοκύντη (zuerst Ale. fr. 117b,8-9 L.-P. und V, und vgl.
in der Komödie Epich. fr. 152, Sophr. fr. 33, Hermipp. fr. 69, Ar. Nub. 327,
Ar. fr. 581,6, Epicr. fr. 10,16, Mnesim. fr. 4,30, Diph. fr. 98; vgl. Garcia Soler
2001, 48-9) bezeichnet wahrscheinlich den „Flaschenkürbis“ (Lagenaria vul-
garis bzw. Lagenaria siceraria),798 eine im Altertum weit verbreitete, in ver-
schiedenen Formen vorkommende kürbisartige Pflanze; vgl. die umfassende
Diskussion von Heller 1985. Zur attischen Orthographie vgl. Phryn. Ecl. 405
κολόκυνθα μή λέγε, άλλά κολοκύντη διά τού τ ώς οί Αθηναίοι.
797 Vgl. Meineke ΙΙ.2 759: „fortasse etiam οίνου corruptum est“ und van Herwerden
1878, 59: „Quis ferat vini mentionem in hac vicinia? Mihi quidem satis constat,
οίνου levissime depravatum esse ex οϊδνου, quae est prava forma pro ϋδνου, tuberis,
quod ocius est restituendum“.
798 Nicht, wie z. B. von LSJ s.v. κολοκύνθη und Pellegrino 1998, 337 angegeben,
Cucurbita maxima (eine erst in der Neuzeit aus Amerika eingeführte Art; vgl.
Heller 1985, 71-2. 75).