DOI Kapitel:
I. Das Geschäftsjahr 2003
DOI Kapitel:Öffentliche Veranstaltungen
DOI Kapitel:Gedenkfeier für Hans-Georg Gadamer am 15. Februar 2003
DOI Kapitel:Ansprache des Präsidenten der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Gisbert Freiherrn zu Putlitz
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.67592#0094
106 | ÖFFENTLICHE VERANSTALTUNGEN
sionspartner oder auch Ratsuchenden in liebenswürdigerweise näherte, ohne dabei
die klare und auch kritische Aussage in der Sache in Frage zu stellen.
Gadamer war ein Meister des Wortes und der Formulierungen. Durch die Ein-
beziehung von Frage und Antwort, von Rede und Gegenrede hat er auch den fach-
lich Fernstehenden das Gefühl vermittelt, Schritt für Schritt ihren Gedanken folgen
zu können. Das Gespräch hatte für ihn nicht jene oberflächliche Bedeutung, die im
Gebrauch dieses Wortes heute oft unterstellt wird. Es war vielmehr für ihn die rein-
ste Form der intellektuellen Auseinandersetzung.
Gadamer war ein großer Philosoph und eine große Persönlichkeit. Sein Leben
ist mit dem der Akademie untrennbar verbunden. Wir können ihn nicht ersetzen,
aber wir vermissen ihn sehr. Wir erinnern uns an ihn in großer Hochachtung und
in Dankbarkeit.
Jacques Derrida, Gisbert Freiherr zu Putlitz,
Erwin Teufel und Käthe Gadamer (v.l.n.r.)
Foto: Kresin
sionspartner oder auch Ratsuchenden in liebenswürdigerweise näherte, ohne dabei
die klare und auch kritische Aussage in der Sache in Frage zu stellen.
Gadamer war ein Meister des Wortes und der Formulierungen. Durch die Ein-
beziehung von Frage und Antwort, von Rede und Gegenrede hat er auch den fach-
lich Fernstehenden das Gefühl vermittelt, Schritt für Schritt ihren Gedanken folgen
zu können. Das Gespräch hatte für ihn nicht jene oberflächliche Bedeutung, die im
Gebrauch dieses Wortes heute oft unterstellt wird. Es war vielmehr für ihn die rein-
ste Form der intellektuellen Auseinandersetzung.
Gadamer war ein großer Philosoph und eine große Persönlichkeit. Sein Leben
ist mit dem der Akademie untrennbar verbunden. Wir können ihn nicht ersetzen,
aber wir vermissen ihn sehr. Wir erinnern uns an ihn in großer Hochachtung und
in Dankbarkeit.
Jacques Derrida, Gisbert Freiherr zu Putlitz,
Erwin Teufel und Käthe Gadamer (v.l.n.r.)
Foto: Kresin