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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2003 — 2004

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II. Die Forschungsvorhaben
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Die Forschungsvorhaben der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
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14. Martin Bucers Deutsche Schriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.67592#0231
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Martin Bucers Deutsche Schriften | 243

Annäherung an Luthers Position gekennzeichnet waren, auch Jahre bittersten Streits
zwischen Anhängern Luthers und Bucers in den oberdeutschen Reichsstädten sein
konnten, vermögen die Kemptener und Augsburger Gutachten Bucers zu zeigen.
Schließlich machen die Zürcher und Churer Gutachten der Jahre 1538 und 1539
deutlich, daß Bucers Vermittlungstätigkeit keineswegs mit der Unterzeichnung der
Abendmahlskonkordie mit den Wittenbergern im Mai 1536 zum Ziel gekommen
war. In den folgenden Jahren wurde sie nämlich aufs neue und auf nicht minder
feindselige Weise in Anspruch genommen, diesmal von seinen um Heinrich Bullin-
ger gesammelten eidgenössischen Gegnern.
Im Berichtzeitraum wurden die im vorigen Jahr eingegebenen Texte mit den
Vorlagen systematisch verglichen, die textkritischen Apparate vervollständigt und
Sachkommentare verfaßt. Als abschließender Bearbeitungsschritt wurden im
Dezember die noch fehlenden Einleitungen verfaßt, so daß mit der Drucklegung des
Bandes zu Beginn des Jahres 2004 gerechnet werden kann.
Dr. Wilhelm! stellte in den ersten Monaten des Berichtjahres den zweiten Band
mit Schriften Bucers zur Kölner Reformation (Band 11,2 der Deutschen Schriften)
fertig. Der Band, der Anfang August erschien und 496 Seiten umfaßt, enthält die im
Spätsommer 1543 in Bonn publizierte „ZweiteVerteidigungsschrift“, mit der Bucer sei-
nen großen Reformationsentwurf im Herbst 1543 gegen die Angriffe des Klerus und
der Universität von Köln verteidigte. Er enthält auch zwei Schriften aus dem Jahr 1545,
mit denen Bucer auf die weiteren Anwürfe der Kölner und vor allem auf die Angriffe
der altgläubigen Wortführer Johannes Gropper und Eberhard Billick reagierte.
Seit dem Frühsommer konnte Dr. Wilhelm! sich der Edition der „Bestendigen
Verantwortung“ zuwenden. Der Text dieser außerordentlich umfangreichen Schrift
wurde bereits in den vergangenen Jahren erfaßt. Bucer wehrt sich mit diesem Werk,
das er im zweiten Halbjahr 1544 in Straßburg verfaßte und das im Januar 1545 in
Bonn im Druck erschien, detailliert und mit Akribie gegen die 1544 von dem Köl-
ner Domkapitel und dessen Wortführer Johannes Gropper und Eberhard Billick
gemachten heftigen Angriffe auf seinen Reformationsentwurf („Einfaltigs
Bedencken“, ediert in Band 11,1) und die beiden Verteidigungsschriften (ediert in
Band 11,1 und 11,2). Die „Bestendige Verantwortung“ wird Band 11,3 der Deut-
schen Schriften ausfüllen.
Zwei Hilfskräfte arbeiteten im Berichtjahr an der Datenbank weiter, die alle
Stellennachweise von Kirchenvätern umfaßt, die in den bisher erschienenen Bänden
der Deutschen Schriften und der Opera Latina enthalten sind. Die Arbeiten konn-
ten im wesentlichen zum Abschluß gebracht werden.
Die Arbeiten an dem an unserer Forschungsstelle angesiedelten DFG-Projekt
„Bucer-Bibliographie“ konnten im Jahr 2003 von Petra Schaffrodt, Holger Pils und
Stephan Ruderer zielstrebig und effizient weiter vorangetrieben und beinahe zum
Abschluß gebracht werden. Die Bibliographie zu Martin Bucer wird exakte
Beschreibungen der 206 bis zum Jahre 1551 erschienenen Drucke (inkl. bibliogra-
phischer Nachweise und Exemplarnachweise) sowie ein Verzeichnis der rund 230
von 1552 bis 2003 erschienenen Editionen und der etwa 2650 Titel zählenden
Sekundärliteratur enthalten.
 
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