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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2003 — 2004

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II. Die Forschungsvorhaben
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Die Forschungsvorhaben der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
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15. Reuchlin-Briefwechsel (Pforzheim)
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https://doi.org/10.11588/diglit.67592#0233
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Reuchlin-Briefwechsel | 245

Leiter der Forschungsstelle: Prof. Dr. Manfred Fuhrmann.
Mitarbeiter: Matthias Dall’Asta, Dr. Gerald Dörner.
Im Mai des Berichtsjahres erschien der zweite Band des Reuchlm-Briefwechsels im
Verlag Frommann-Holzboog in Stuttgart. Er zählt LXVI und 727 Seiten und enthält
zum einen den Briefwechsel des Humanisten Johannes Reuchlin aus den Jahren
1506-1513 und zum anderen in Form von Regesten die amtliche Korrespondenz,
die er im gleichen Zeitraum als Richter der Fürstenbank des Schwäbischen Bundes
mit den Prozeßparteien führte. Am 11. Juni wurde der Band vom Leiter der For-
schungsstelle und von den beiden Mitarbeitern m Gegenwart von Bürgermeister
Gert Hager in Pforzheim, dem Sitz der Forschungsstelle, der Öffentlichkeit präsen-
tiert. Fast zeitgleich mit dem Erscheinen des zweiten Bandes wurde eine Liste mit
den Addenda und Corngenda zum ersten Band des Briefwechsels innerhalb der
Homepage (Adresse: www.reuchlin-torschungsstelle.de) in das Internet gestellt.
Neben den Korrekturen der Druckfahnen für den zweiten Band führten die
Mitarbeiter die Arbeiten am dritten Band des Briefwechsels mit der Korrespondenz
der Jahre 1514—1517 fort. Die Textkonstitution der Briefe ist inzwischen fast voll-
ständig abgeschlossen. Zu ca. 75% der Briefe sind Regesten formuliert worden. Bei
etwa der Hälfte der Briefe hegt auch bereits der Kommentar vor, wobei aber hier
und da noch einzelne Fragen geklärt werden müssen. Bearbeitet sind vor allem eini-
ge der sehr umfangreichen Briefe aus den Jahren 1515 und 1516, darunter das an
den deutschen Kunalen Jakob Questenberg gerichtete Dedikationsschreiben zur
Übersetzung der „Epistola ad Marcellinum in interpretationem Psalmorum“ des
Kirchenvaters Athanasios von Alexandrien und das im Original 15 Seiten umfassen-
de Schreiben Martin Gromngs an Reuchlin, in welchem er ausführlich Bericht über
den Fortgang des Prozesses um den „Augenspiegel“ an der päpstlichen Kurie erstat-
tet. Nachdem in den vorausgegangenen Jahren bereits eine Reihe von hebräischen
Handschriften des 16. Jahrhunderts aus der Bayerischen Staatsbibliothek und der
Universitätsbibliothek München von den Mitarbeitern nach Briefen bzw. nach Hin-
weisen auf Reuchlms Tätigkeit als Hebraist durchgesehen worden war (s. das bislang
unbekannte Schreiben Reuchlms an Simler von 1506, veröffentlicht als Ep. 139 in
Band 2), diente eine Recherche im November 2003 der Untersuchung weiterer
hebräischer Kodizes der beiden Bibliotheken.
Veröffentlichungen
Johannes Reuchlin: Briefwechsel, Bd. 2: 1506—1513, bearb. von Matthias Dall’Asta
und Gerald Dörner, Stuttgart - Bad Cannstatt 2003.
Matthias Dall’Asta: Ars maledicendi. Etymologie, Satire und Polemik in den Schrif-
ten Johannes Reuchlms, in: Pforzheimer Geschichtsblätter 11 (2003), S. 49-72.
 
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