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Heeßel, Nils P.; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 1): Divinatorische Texte: I. Terrestrische, teratologische, physiognomische und oneiromantische Omina — Wiesbaden: Harrassowitz, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.32126#0136
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14’

DIS

MIN UGA mu§en

GAR [

]

15’

DIS

MIN BIL.ZA.ZA

[GAR

]

16’

DIS

MIN KUö

[

]

17’

DIS

MIN MUS [


]

18’

[DIS MI]N a-su [


]

19’

[

]Y [


]

Rs. bricht ab

Übersetzung:

Vs.

1 ’-2’ zu fragmentarisch für eine Übersetzung

3’ [.im] harüru-Teil des Mühlstei[ns.].

4’ [.in einem] Gefäß des Hauses [eines Mannes.].

5’ [.im] Haus eines Manfnes ... ] ... [.].

6’-22’ zu fragmentarisch für eine Übersetzung

Rs.

1’ Wenn dito (= darinnen) ein Hirsch gesetzt ist: [.].

2’ Wenn dito ein Widder gesetzt ist: ... [.].

3’ Wenn dito ein Pferd gesetzt ist: Das Omen des G[ilgames.].

4’ Wenn dito ein Esel gesetzt ist: Das Verlange[n.].

5’ Wenn dito ein Rind gesetzt ist: Der König wird sterben, ein König wird feindlich werden, [er wird sich erheben und

sein Land wird zerstreut werden].

6’ Wenn dito ein Löwe gesetzt ist: Ein starker König wird ... [.].

7’ [Wenn dito ein S]chwein gesetzt ist: Die Waffen des Königs werden eine Niederlage erleiden.

8’ [Wenn dito] eine Schildkröte gesetzt ist: Eine ungeahnte Hungersnot wird ... [.].

9’ [Wenn dito eine Wildk]uh gesetzt ist: Das Omen des Gilgfames.].

10’ [Wenn dito.] gesetzt ist: [.].

11’ [Wenn dito.] gesetzt ist: [.].

12’ Wenn dito ... gesetzt ist: [.].

13’ Wenn dito ein Zebu gesetzt ist: [.].

14’ Wenn dito ein Rabe gesetzt ist: [.].

15’ Wenn dito ein Frosch [gesetzt ist: .].

16’ Wenn dito ein Fisch [.].

17’ Wenn dito eine Schlange [.].

18’ [Wenn dit]o ein Bär [.].

19’ [.]...[.].

Bemerkungen:

Vs. 3’-5’ Beobachtungen an Mühlsteinen und Hausgefäßen kommen häufig bei Kleintier-Omina in der Serie summa älu vor, vgl.
z.B. die Eidechsen-Omina VAT 10167 (Nr. 16) Vs. 61-62.

Rs. 8’ Die Schreibung BA.AL.GIM ku6 für das hier zu erwartende BA.AL.GI ku6 für raqqu “Schildkröte” ist wohl eine bisher nicht
belegte Nebenform.

9’-12’ Statt dieser vier Zeilen bieten die Parallelen nur zwei Zeilen. Zwar sind die Parallelen beschädigt, doch machen die
Unterschriften in K 3669 und K 3966, in denen die Omina gezählt werden, deutlich, daß dort nicht zwei Einträge pro Zeile
notiert sind. Damit weist der vorliegende Text gegenüber den Parallelen zwei Omina zusätzlich auf.

9’ Sehr interessant in diesem mittelassyrischen Text ist die sumerische Schreibung des Namens des berühmten Königs

Gilgames als dBIL(Zeichen: GIS.BIL).GA.MES. Diese Schreibung erscheint hin und wieder in gelehrten Texten auch nach
der altbabylonischer Zeit, so etwa in der mittelassyrischen Götterliste An = Anum, siehe dazu ausführlich A.R. George,
Gilgamesh I, 76f. Vgl. auch Rs. 3’.

Weiterhin ist die gelehrte Schreibung GEME für das üblichere BA-ut (amüt) “Omen des” auffällig, die auf Homophonie
des Nomens amütu “Sklavinnenstatus” mit amütu “Omen” zurückzuführen ist. Die einzigen beiden bisherigen Belege für
die Verwendung von GEME für amütu “Omen” erscheinen in der Tafel K 8639 (unp.) 4 und 10, siehe dazu CAD A/II 96f.
und R. Borger, MZL 453 sub Nr. 890. Die Übereinstimmung von K 8639 mit dem vorliegenden Text ist so auffällig, daß
danach auch die Apodosen ergänzt wurden.

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