138
Bannlösung (nam-erim-bür-ru-da)
Klph. A Rs.
21 [a]-na sa-bat DU-.sv ha-an-tis na-äs-ha
(leer; dann Rand)
Übersetzung:
1 [Wenn Bann]. Vergeltung(sfluch). Eid (?). “Fallsucht”, der “Gefährte des Bösen”, die “Hand des Totengeistes”.
2 [die “Hand] der Istar” auf einem [Menschen] sind:
3 Um all diesen Krankheiten (einen Gatten) zu freien, (tust du) folgendes:
4 Da bindest du einen Pfeil (und) einen Schekel Silber (?) in ein rotes Leder(tuch).
5 Du machst [ein] Schaf aus Talg. Zwei Becher
6 füllst du mit [ ] (und) Bierwürze (billatu). Dann
7 verschließt du ihre Öffnung mit einem Teig aus Mehl von segussu-Kom.
8 Du machst aus Ton ein Abbild der Krankheiten. Mit einem Mantel, einer Leibbinde.
9 einer Kopfbinde, (bestimmt) für einen einzigen Tag. bekleidest du es.
10 Feines Salböl gießt du ihm auf das Haupt.
11 Ein Ferkel freist du ihm wie eine Ehegattin.
12 Das zum Begrüßungsgeschenk bestimmte Schaf aus Talg stellst du vor Samas auf.
13 Den Pfeil legst du quer davor hin.
14 Das Silber legst du vor Samas hin. Alles Weitere legst du vor Samas hin.
15 Du gibst ein Bett, einen Stuhl, einen Tisch (und) einen Geldbeutel, bestimmt für einen einzigen Tag.
16 Du machst Rohraltärchen. Mit Trockenbrot. Fleisch. Mehl aus Röstkom
17 [(und) (Getreide)]mehl (?) bedeckst du die Rohraltärchen reichlich (wörtlich: füllst du die Rohraltärchen). Dann
schenkst du ihm (d. h.: dem Figürchen) das.
18 Den Kranken läßt du so sprechen, wie es sich beim Freien gehört.
19 Seinen (zuvor mit dem Gewand des Abbildes der Krankheiten verknoteten) Gewandsaum schneidest du dreifach
ab von dem Abbild der Krankheiten.
20 Beschwörung: Samas. Richter des Himmels und der Erde, der den Toten und [den Lebenden] recht leitet.
21 der die Entscheidungen [trifft], der die Schicksale bestimmt.
22 [dem] Toten und dem Lebenden gibst du Weisung.
23 Tritt doch her zu mir und höre das. was ich zu sagen habe. Gib [meinem] Wunsch statt!
24 Das “Jegliche Böse”, dem ich vermählt war. habe ich (hier) vor dich gestellt.
25 Meinen Rechtsfall und seinen Rechtfall prüfe doch und reiße (es; d. h. jegliches Böse) dann aus meinem Leib
heraus!
26 Samas. vor deinem Angesicht ließ ich ihn ein Ferkel heiraten.
Lücke
1-2’ [ ].[ ]•
3 ’ [ Al]les. was ich [sprechen werde, möge er hören]!
4’ [Alles, was ich] geben werde, [möge] er [von mir entgegennehmen]!
5’ [Das davon (ausgehende) Unheil (?)] möge [mich] los[lassen! (...)].
6’ [Die] s [sprichst du] siebenmal, [dann ].
(abgebrochen)
Kolophon: A [Z]ur Vorbereitung der Durchführung (der Heilbehandlung) eilig exzerpiert.
Kommentar:
1 In CAD K 40a s. v. kajäna und CAD M/II 103b s. v. miqtu wird folgende Ergänzung der ersten Zeile des Textes
vorgeschlagen: [summa amelu] /«yäm/lGENNA-bw/* 1 * * 4) AN.TA.SUB ... elisuibassi (“[Wennbei einem Menschen]
beständig “Fallsucht” ... auftritt”). Diese Ergänzung, der auch D. Schwemer in: Akkadische Rituale aus Hattusa.
61 folgte, paßt nicht zu den erhaltenen Spuren. Auch wäre der Gebrauch von ka(j)jänu in diesem Zusammenhang,
an dieser Stelle und in dieser Schreibung höchst ungewöhnlich. Die hier fragend vorgeschlagene, mit den Spuren
in Einklang stehende Ergänzung kann sich hingegen auf die Belege Text Nr. 3. 56 und 59. Text Nr. 4-10. 33 und
ferner Text Nr. 27-33. 71 stützen (vgl. ferner Text Nr. 46—17. 20-21. wo die “Hand des Banns” gemeinsam mit
dem “Gefährten des Bösen” genannt ist).
4 Die Zeichenfolge “ 1 GIN B AR.B AR” bleibt schwer verständlich. Das Zeichen GIN kann sowohl siqlu. “Schekel”,
als auchpäsu. “Axt”. “Beil”, gelesen werden, und die Graphie BAR.BAR ist in diesem Zusammenhang nur mit
Mühe zu deuten. Das Duplikat VAT 13911 bricht leider an der entscheidenden Stelle ab. so daß es vorerst ungewiß
bleibt, ob in KAR 66 an dieser Stelle BAR.BAR in AN.BAR (= parzillu, “Eisen”) emendiert werden sollte.
Bannlösung (nam-erim-bür-ru-da)
Klph. A Rs.
21 [a]-na sa-bat DU-.sv ha-an-tis na-äs-ha
(leer; dann Rand)
Übersetzung:
1 [Wenn Bann]. Vergeltung(sfluch). Eid (?). “Fallsucht”, der “Gefährte des Bösen”, die “Hand des Totengeistes”.
2 [die “Hand] der Istar” auf einem [Menschen] sind:
3 Um all diesen Krankheiten (einen Gatten) zu freien, (tust du) folgendes:
4 Da bindest du einen Pfeil (und) einen Schekel Silber (?) in ein rotes Leder(tuch).
5 Du machst [ein] Schaf aus Talg. Zwei Becher
6 füllst du mit [ ] (und) Bierwürze (billatu). Dann
7 verschließt du ihre Öffnung mit einem Teig aus Mehl von segussu-Kom.
8 Du machst aus Ton ein Abbild der Krankheiten. Mit einem Mantel, einer Leibbinde.
9 einer Kopfbinde, (bestimmt) für einen einzigen Tag. bekleidest du es.
10 Feines Salböl gießt du ihm auf das Haupt.
11 Ein Ferkel freist du ihm wie eine Ehegattin.
12 Das zum Begrüßungsgeschenk bestimmte Schaf aus Talg stellst du vor Samas auf.
13 Den Pfeil legst du quer davor hin.
14 Das Silber legst du vor Samas hin. Alles Weitere legst du vor Samas hin.
15 Du gibst ein Bett, einen Stuhl, einen Tisch (und) einen Geldbeutel, bestimmt für einen einzigen Tag.
16 Du machst Rohraltärchen. Mit Trockenbrot. Fleisch. Mehl aus Röstkom
17 [(und) (Getreide)]mehl (?) bedeckst du die Rohraltärchen reichlich (wörtlich: füllst du die Rohraltärchen). Dann
schenkst du ihm (d. h.: dem Figürchen) das.
18 Den Kranken läßt du so sprechen, wie es sich beim Freien gehört.
19 Seinen (zuvor mit dem Gewand des Abbildes der Krankheiten verknoteten) Gewandsaum schneidest du dreifach
ab von dem Abbild der Krankheiten.
20 Beschwörung: Samas. Richter des Himmels und der Erde, der den Toten und [den Lebenden] recht leitet.
21 der die Entscheidungen [trifft], der die Schicksale bestimmt.
22 [dem] Toten und dem Lebenden gibst du Weisung.
23 Tritt doch her zu mir und höre das. was ich zu sagen habe. Gib [meinem] Wunsch statt!
24 Das “Jegliche Böse”, dem ich vermählt war. habe ich (hier) vor dich gestellt.
25 Meinen Rechtsfall und seinen Rechtfall prüfe doch und reiße (es; d. h. jegliches Böse) dann aus meinem Leib
heraus!
26 Samas. vor deinem Angesicht ließ ich ihn ein Ferkel heiraten.
Lücke
1-2’ [ ].[ ]•
3 ’ [ Al]les. was ich [sprechen werde, möge er hören]!
4’ [Alles, was ich] geben werde, [möge] er [von mir entgegennehmen]!
5’ [Das davon (ausgehende) Unheil (?)] möge [mich] los[lassen! (...)].
6’ [Die] s [sprichst du] siebenmal, [dann ].
(abgebrochen)
Kolophon: A [Z]ur Vorbereitung der Durchführung (der Heilbehandlung) eilig exzerpiert.
Kommentar:
1 In CAD K 40a s. v. kajäna und CAD M/II 103b s. v. miqtu wird folgende Ergänzung der ersten Zeile des Textes
vorgeschlagen: [summa amelu] /«yäm/lGENNA-bw/* 1 * * 4) AN.TA.SUB ... elisuibassi (“[Wennbei einem Menschen]
beständig “Fallsucht” ... auftritt”). Diese Ergänzung, der auch D. Schwemer in: Akkadische Rituale aus Hattusa.
61 folgte, paßt nicht zu den erhaltenen Spuren. Auch wäre der Gebrauch von ka(j)jänu in diesem Zusammenhang,
an dieser Stelle und in dieser Schreibung höchst ungewöhnlich. Die hier fragend vorgeschlagene, mit den Spuren
in Einklang stehende Ergänzung kann sich hingegen auf die Belege Text Nr. 3. 56 und 59. Text Nr. 4-10. 33 und
ferner Text Nr. 27-33. 71 stützen (vgl. ferner Text Nr. 46—17. 20-21. wo die “Hand des Banns” gemeinsam mit
dem “Gefährten des Bösen” genannt ist).
4 Die Zeichenfolge “ 1 GIN B AR.B AR” bleibt schwer verständlich. Das Zeichen GIN kann sowohl siqlu. “Schekel”,
als auchpäsu. “Axt”. “Beil”, gelesen werden, und die Graphie BAR.BAR ist in diesem Zusammenhang nur mit
Mühe zu deuten. Das Duplikat VAT 13911 bricht leider an der entscheidenden Stelle ab. so daß es vorerst ungewiß
bleibt, ob in KAR 66 an dieser Stelle BAR.BAR in AN.BAR (= parzillu, “Eisen”) emendiert werden sollte.