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9’ meine Hexe ist eine Lullubäerin, ich aber bin der Löser,

10’ meine Hexe ist eine Hanigalbatäerin, ich aber bin der Löser,

11 ’ meine Hexe ist eine agugiltu-Zauberin, ich aber bin der Löser,

12’ meine Hexe ist eine narsindatu-Zauberin, ich aber bin der Löser,

13’ meine Hexe ist eine evse^ü/u-Ekstatikerin, ich aber bin der Löser,

14’ meine Hexe ist eine Schlangenbeschwörerin, ich aber bin der Löser,

15’ meine Hexe ist eine qurqurratu-Schmiedin, ich aber bin der Löser,

16’ meine Hexe ist eine, die aufdie Wehklage an meinem Tor lauscht, ich aber bin der Löser,

17’ meine Hexe ist eine Bewohnerin meiner Stadt, ich aber bin der Löser!

18’ [Ich habe (sie)] nach Sonnenuntergang gesandt, ihre Figuren hat man für mich eingesammelt.

19’ Die Bilder (meiner) [sieben und sieben HJexen habe ich dem Gira übergeben,

20’ [in einem brennenden Ofen] verbrenne ich sie.

21 ’ [Gira, verbrenne] Hexer und Hexe,

22’ [Gira, versenge He]xer und Hexe,

23’ [Gira, verbrenne sie, Gi]ra, versenge sie,

24’ [Gira, hole sie dir, Gira], vemichte sie,

25’ [Gira, äschere sie ein! - Der wütende Gir]a möge euch zur Ruhe bringen,

26’ [Gira, der Held], möge euch [ ... ]!

27’ [Hexer und Hexe, Zauberer und Zauber]in: ...

Rs. bricht ab

Bemerkungen:

Vs. 2’: Ein Teil der Mss. schreibt klar die Präsensform ibbalakkitü, die auch mit der vorliegenden Schreibung gemeint ist.

6’: ana fehlt in allen anderen Textvertretern und darf m.E. als kormpte Einfügung gewertet werden. Die Beschwömng bezieht
sich auf die flach liegende Mondsichel, die oft als Boot gedeutet wird. Der Mondgott ist daher tatsächlich derjenige, der
durch sein himmlisches Erscheinungsbild das Boot gleichsam angefertigt hat. Daß dieses poetische Bild auch einen anti-
ken Schreiber stutzig machen konnte, zeigt unser Text, der sich bemüht, die sperrige Fügung zu glätten, dabei jedoch ihren
eigentlichen Sinn verfehlt.

7’: sa zu Beginn der Zeile wirkt unschön und fehlt tatsächlich in allen anderen Textvertretern.

Rs. 4’: Die anderen Mss. weichen am Ende vom hier erhaltenen Text ab: bilT/ä rittaki/kunu-ma ana isäti luddi „Bring(t) deine/eure
Hand, und ich will sie ins Feuer werfen!“ Wie vorliegende Handschrift genau rekonstmiert werden muß, bleibt daher unklar.

5’: Die Materialangabe bei dem zu verbrennenden bzw. zu zerschmelzenden Händchen ist in der Ritualtafel abgebrochen und
hier nicht mit letzter Sicherheit ergänzbar. Die vorausgehende Beschwörung wird von der Vernichtung eines
Talghändchens begleitet. Man erwartet im Folgeritual eine Wachshand, und die Spuren scheinen eine entsprechende
Rekonstruktion des Textes nicht auszuschließen.

16’: Der Passus ist nur in vorliegender Handschrift vollständig erhalten. K 2976 Rs. III 8’ (koll.) bietet [ ... ] x-e KÄ-ia anäku
päsiräk; eine Lesung *[ ... ba-k\e-e KÄ-ia ist dort jedoch ausgeschlossen, die Zeichenreste an der Abbruchkante lassen
eher an ein Zeichen denken, das auf Winkelhaken und Senkrechten endet (du, us, nim, qa etc.; nicht ausgeschlossen auch
te, ud etc.). In K 2956 Rs. III 22’ (K. Tallqvist, Maqlü II 72) ist nur munusUS^.ZU si-[ ... ] erhalten. Die Interpretation der
Schreibung si-i-mat als semät ist natürlich nicht unproblematisch; eine andere, semantisch plausible Lesung scheint mir in
unserem Textvertreter jedoch nicht möglich.

25’: Die Emendation folgt dem Duplikat (dort linehkinäsi). Zur Form des Zeichens LI vgl. die Variantenform in VAT 13654
(Nr. 5) Rs. 1 u.ö. (anders hier Vs. 4’ u.ö. sowie VAT 13654 Rs. 3 u.ö.).

5) VAT 13654 (Kopie: S. 140) vgl. Maqlü III

Fundnummer: Ass 15426 p; Fundort: hClOIV; Archivzugehörigkeit: N 6: 14.

Beschreibung: Hellbraunes Fragment einer beidseitig erhaltenen, einkolumnigen Tafel, 65 x 68 x 23 mm. Zur Zusammengehörig-
keit mit VAT 13642 (hier Nr. 4) siehe dort. Zu den Duktuseigenheiten der beiden Fragmente sei auf den Katalog verwiesen.
Datierung: neuassyrisch

Frühere Kopie, Bearbeitung: Das Fragment wurde von G. Meier in seiner Kompositedition von Maqlü bereits berücksichtigt, aber
nie separat in Kopie oder Umschrift veröffentlicht; unveröffentlichte Umschrift T. Abusch.

Nachgewiesene Duplikate: Vs. l’-9’ // Maqlü III 148-157

Vs. 10’ vgl. Maqlü Ritualtafel 56f. (nach meiner Rekonstruktion 53’)

Vs.ll’-Rs. 17 IIMaqlü III 158-181

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