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Rs.

25 (und) [s]/M/n-Pflanze zerstößt du zusammen. Du legst es in Bier (und) läßt es über Nacht unter den Sternen stehen.

26 [Am Morjgen läßt du es ihn auf nüchternen Magen trinken. Er wird erbrechen und gene[sen].

Ende der Vs.

1 Lupine, „Heilt-tausend“-Pflanze, „Heilt-zwanzig“-Pflanze, sikillu-Pflanze, ,,Du-machst-rein“-Pflan[ze],

2 ardadillu-PflsLnzQ, Samen der ardadillu-Pümze, Bilsenkraut, „Hundszunge“,

3 nuhurtu-PÜSLnze, tTjatu-Pflanze, Minzenblätter,

4 Thymian, „Spucke-des-Meeres“, rutTtu-Mineral, „Löseholz“,

5 „Röhricht-Apfel“, Fenchel, Gelbwurz, Ammi,

6 asqulälu-Pflanze, weiße Nieswurz, azallü-Pflanze: 23 Drogen zur Lösung von Hexerei.

7 [Lür den Lall, daß einem Me]nschen (Hexereien mit Hilfe von) Kräuter(n) zu essen und zu [tr]inken gegeben wurden,
ist es gut. Du gibst (es) ihm in erstklassigem Bier zu trinken, dann wird er genesen.

8 Gegen einen Menschen wurden alle (Methoden der) Hexerei zusammen angewendet, und (das Leiden) dauert trotz
der Behandlung mit der Ku[nst des Arztes]

9 und der Kunst des Beschwörers an und ist nicht gelöst: „Heilt-tausend“-Pflanze, ,,He[ilt-zwanzig“-Pflanze],

10 Lupine, nabruqqu-Pflanze, Thymian, [ ... ]samen,

11 Alaun: Diese sieben Drogen zerstößt du, siebst du (und) gibst (sie ihm) entweder i[n Bier]

12 oder in Wein auf nüchternen Magen zu trinken, dann wird er ge[nesen].

13 Thymian, weiße Nieswurz, „Heilt-tausend“-Pflanze, ,,[Luchswe]in“,

14 Ammi, nuhurtu-Pflanze, „Du-machst-rein“-Pflanze, [ ... ]-Pflanze,

15 Wacholder, „weiße“ Wacholdersamen, Tama[riske]:

16 Elf Drogen gegen Mundlähmung. [Du gibst] (sie) in Bier [zu trinken].

17 Wenn der Speichel eines Menschen auf seinem Bett ununterbrochen - sei es den ganzen [Tag],

18 sei es die ganze Nacht - läuft und nicht aufhört zu fließen: Um (ihn) zu fließen aufhören zu lassen:

19 Weiße Nieswurz, Al[au]n, Tamari[ske, ... ],

20 Wacholder (und) kukuru-Pflanze zerstößt du in eins (und) [gibst] (es) in erstfklassigem] B[ie]r [zu trinken].

21 [Ko]pie einer alten Tafel. [Gemäß seiner] Vorflage]

22 [ge]schrieben (und) geprüft. [Tafel] des Assur-säkin-sumi, des Sohnes des [ ... ].

23 [Wer au]f den Gott [Nabü], seinen Herm, vertraut, [ ... ]

24 [ ... ] ... , der Stärkste der [ ... , ... ].

Ende der Rs.

Bemerkungen:

Vs. 1: Am Ende der Zeile standen zwei weitere Pflanzennamen, die auch im Duplikat verloren sind. Der Ergänzungsvorschlag
folgt verwandten Listen wie BAM 434 Vs. III 71’ff. Zum Zeilenanfang vgl. das Kollationsergebnis.

2-3: Zur Lesung tT[jatu] vgl. das Kollationsergebnis. Am Ende von Vs. 2 ist wohl ein weiterer Pflanzenname zu ergänzen,
am Ende von Vs. 3 wahrscheinlich zwei. BAM 59 bietet zwischen urnü (Ende von Z. 14, hier in Vs. 2) und zer lisän-
kalbi (Anfang von Z. 17, hier in Vs. 4) gleichfalls Raum für etwa sechs Pflanzennamen. Dabei scheint die Pflanzenreihe
stellenweise von derjenigen in vorliegendem Ms. abzuweichen: tTjatu ist in BAM 59 zu Beginn von Vs. 15 zu ergänzen,
darauf folgt [...]-lu-u, das wir fragend zu [sah]-lu-u ergänzen wollen. USAG.SUR, das vielleicht karasu zu lesen ist (vgl.
DAB 90), steht GAZI sar-e, also wohl kase, gegenüber. karän selebi ist in BAM 59 zu Beginn von Vs. 16 zu ergänzen,
worauf dort sibburratu und ein weiterer Pflanzenname folgen, von dem nur das Determinativ erhalten ist.

4-8: Die Ergänzungen folgen den Duplikaten. tüb libbi in Vs. 7 schreibt BAM 59: 20 nur DUiq lib-bi, die übrigen Mss. bieten
SÄ.DU iq.GA. Zu den Lesungen an der Abbmchkante in Vs. 6 und 8 vgl. die Kollationsergebnisse.

9-21: Die Ergänzungen folgen dem Duplikat und den Paralleltexten mit ihren Duplikaten.

17: Spuren des KÜ sind über der Abbruchkante noch erhalten, vgl. das Kollationsergebnis.

19: Wörtlich: „die in die Hände herausgelassen sind“. Eine Übersetzung „die zur Hand sind“ (CAD A II 371: „to be at hand,
to be available“, AHw 909b: „was zur Hand, geeignet ist“) kann kaum das Richtige treffen, wird die Lormel doch nicht
nur in Bezug auf Materialien, sondern wohl auch in Bezug auf Rituale angewendet (vgl. KAR 26 Rs. 39, hier Nr. 21 mit
Lit., wo nepesü kaum „Geräte“ meinen kann).

Rs. 4: Anstatt isi pisri (GIS BÜR) bieten die Duplikate bukänu ( UGAN.NA). Wahrscheinlich steht die bukänu-Pflanze, die nach
dem - vielfach hölzernen - Mörserstößel benannt wurde, stets hinter dem Kunstnamen „Löseholz“.

7: Vgl. das Kollationsergebnis.

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