Vorrang und Grenzen vernünftigen Denkens
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Verfolgen wir die alogische Form in dem besonderen Gebiet existenzerhellenden Philo-
sophierens. Hier ist das, was existenzerhellend gesagt wird, seinem Wesen nach nicht
feststellbar als ein vorkommendes Dasein, daher nicht zu unterscheiden durch eine
objektive Untersuchung; also es ist, als ob es nicht wäre; es ist nicht verifizierbar als in
der Welt bestehende Wirklichkeit.
Wenn ich etwa sage,194 mögliche Existenz könne wahrhaft sein in einem Handeln,
das das Allgemeine nicht nur nicht ist, sondern ihm widerspricht - dieses Handeln
werde aus dem Ursprung der Geschichtlichkeit gewollt, trete selbst in die Vernünftig-
keit, d.h. werde nicht von außen durch einen Befehl der Gottheit bestimmt - so ist das
Gesagte zugleich unverifizierbar:
Es ist hier nicht objektiv zu unterscheiden, ob ein brutaler Daseinswille nur in will-
kürlichem Trotz auf sich besteht (was auch im negativen Daseinswillen, im verzwei-
felten Nein zum Dasein geschehen könnte), oder ob ein existentieller Wille aus dem Ur-
sprung erfüllter, auf Transzendenz bezogener Geschichtlichkeit in wahrhaftiger
Freiheit, also aller Vernünftigkeit offen und doch sich selbst nicht durchschauend,
sich einsetzt.
Da diese beiden Möglichkeiten in ihrer bloßen Daseinserscheinung für das Wissen
des Bewußtseins überhaupt | gleich aussehen, sind sie zu unterscheiden nur von der
Existenz aus, die dann in ihnen das völlig Wesensverschiedene zu sehen vermag.
Ebenso ist objektiv ununterscheidbar das Alleinseinkönnen der Existenz, das der Ur-
sprung echter Kommunikation ist, und das Sichisolieren des Daseins, das nur in einen
unter Bedingungen gestellten Verkehr, nicht in eigentliche Kommunikation treten
will:
Ob ich allein sein kann vor der Transzendenz, in grenzenloser Einsamkeit nicht zu-
nichte werdend, sondern in meiner Möglichkeit bereit bleibend, entscheidet über die
Wahrheit meiner Kommunikation. Der Mensch muß allein sein können, um am Ur-
sprung Kraft und Möglichkeit zu gewinnen.
Weiche ich dagegen den Schwierigkeiten in der Welt aus, um im verweigernden
Nichtkönnen, das vielmehr ein Nichtwollen ist, eine Zuflucht abseits zu finden, so ge-
rate ich in ein faktisch transzendenzloses Michisolieren, drehe mich um mich als
bloßes Dasein in meinen Affekten und meiner leeren Langweile.
Es ergeben sich in der Existenzerhellung notwendige Ausdrucksweisen, die in ih-
rer Paradoxie die Wahrheit der Existenz indirekt - wie es allein möglich ist - treffen.
Das eben Erörterte heißt dann in Kürze:
Ich werde verbunden der Tiefe des Seins in seinem Einzig-Allgemeinen, werde exis-
tentiell »geschichtlich« nur dadurch, daß ich in die bestimmte Enge meines Daseins,
es übernehmend, eintrete.
Ich bin wahrhaft nur in Kommunikation, wenn ich in Grenze und Ursprung vor der
Transzendenz allein sein kann.
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Verfolgen wir die alogische Form in dem besonderen Gebiet existenzerhellenden Philo-
sophierens. Hier ist das, was existenzerhellend gesagt wird, seinem Wesen nach nicht
feststellbar als ein vorkommendes Dasein, daher nicht zu unterscheiden durch eine
objektive Untersuchung; also es ist, als ob es nicht wäre; es ist nicht verifizierbar als in
der Welt bestehende Wirklichkeit.
Wenn ich etwa sage,194 mögliche Existenz könne wahrhaft sein in einem Handeln,
das das Allgemeine nicht nur nicht ist, sondern ihm widerspricht - dieses Handeln
werde aus dem Ursprung der Geschichtlichkeit gewollt, trete selbst in die Vernünftig-
keit, d.h. werde nicht von außen durch einen Befehl der Gottheit bestimmt - so ist das
Gesagte zugleich unverifizierbar:
Es ist hier nicht objektiv zu unterscheiden, ob ein brutaler Daseinswille nur in will-
kürlichem Trotz auf sich besteht (was auch im negativen Daseinswillen, im verzwei-
felten Nein zum Dasein geschehen könnte), oder ob ein existentieller Wille aus dem Ur-
sprung erfüllter, auf Transzendenz bezogener Geschichtlichkeit in wahrhaftiger
Freiheit, also aller Vernünftigkeit offen und doch sich selbst nicht durchschauend,
sich einsetzt.
Da diese beiden Möglichkeiten in ihrer bloßen Daseinserscheinung für das Wissen
des Bewußtseins überhaupt | gleich aussehen, sind sie zu unterscheiden nur von der
Existenz aus, die dann in ihnen das völlig Wesensverschiedene zu sehen vermag.
Ebenso ist objektiv ununterscheidbar das Alleinseinkönnen der Existenz, das der Ur-
sprung echter Kommunikation ist, und das Sichisolieren des Daseins, das nur in einen
unter Bedingungen gestellten Verkehr, nicht in eigentliche Kommunikation treten
will:
Ob ich allein sein kann vor der Transzendenz, in grenzenloser Einsamkeit nicht zu-
nichte werdend, sondern in meiner Möglichkeit bereit bleibend, entscheidet über die
Wahrheit meiner Kommunikation. Der Mensch muß allein sein können, um am Ur-
sprung Kraft und Möglichkeit zu gewinnen.
Weiche ich dagegen den Schwierigkeiten in der Welt aus, um im verweigernden
Nichtkönnen, das vielmehr ein Nichtwollen ist, eine Zuflucht abseits zu finden, so ge-
rate ich in ein faktisch transzendenzloses Michisolieren, drehe mich um mich als
bloßes Dasein in meinen Affekten und meiner leeren Langweile.
Es ergeben sich in der Existenzerhellung notwendige Ausdrucksweisen, die in ih-
rer Paradoxie die Wahrheit der Existenz indirekt - wie es allein möglich ist - treffen.
Das eben Erörterte heißt dann in Kürze:
Ich werde verbunden der Tiefe des Seins in seinem Einzig-Allgemeinen, werde exis-
tentiell »geschichtlich« nur dadurch, daß ich in die bestimmte Enge meines Daseins,
es übernehmend, eintrete.
Ich bin wahrhaft nur in Kommunikation, wenn ich in Grenze und Ursprung vor der
Transzendenz allein sein kann.
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