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Jaspers, Karl; Kaegi, Dominik [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 8): Schriften zur Existenzphilosophie — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69895#0275
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214

Stellenkommentar

mung des Spielelementes der Kultur, Amsterdam 1939 [dt.]) in »Freiheit und Autorität«, 100:
Huizinga verstehe die großen Kulturerscheinungen als Spiel, berühre ständig in seinen his-
torischen Beispielen die Gehalte, verkenne aber »den unbedingten Ernst in dem Spiel, das
nicht nur Spiel ist«.
182 den alten Satzl zuerst bei Gregor von Nyssa (De vita Moysis pentecosten, 2, 19), dann leitmo-
tivisch bei Augustin, vgl. W. Beierwaltes: »Deus est veritas. Zur Rezeption des griechischen
Wahrheitsbegriffes in der frühchristlichen Theologie«, in: Pietas. Festschrift für Bernhard Köt-
ting. Hg. von E. Dittmann und K. S. Frank, Münster 1980, 15-29.
183 mittelbare Ausdruckl EA, NA: mitteilbare Ausdruck, vgl. oben Nr. 172.
184 Kritik der reinen Vernunft, AA 3, 113: »Die transscendentale Einheit der Apperception ist die-
jenige, durch welche alles in einer Anschauung gegebene Mannigfaltige in einen Begriff
vom Object vereinigt wird.«
185 Kritik der reinen Vernunft, AA 3, 108. - Zum Folgenden auch: Die großen Philosophen, 448-
449.
186 bei rein formallogischer Überlegung! Die im Anschluss kursorisch behandelten »Zirkel und
Widersprüche« sollen am Beispiel selbstbezüglicher Aussagen unvermeidliche Paradoxien
illustrieren, die daraus entstehen, dass im Transzendieren »Ursprünge« nur durch die Selbst-
anwendung gegenständlicher Kategorien - Kausalität: das Sein als Ursache seiner selbst;
Einheit: das sich selbst umfassende Ganze etc. - gedacht werden können (vgl. Philosophie
III, 40-42). Jaspers' Argumentation ist dabei zwar nicht abhängig von den präsentierten
»formallogischen Überlegungen<, lässt aber erkennen, dass er an der Auflösung der Parado-
xien im Rahmen der modernen Logik (und Semantik) kein Interesse hatte bzw. sie für bloß
technisch hielt (vgl. die Bemerkungen über Russell in Nachlaß zur philosophischen Logik,
427-428). Kritisch dazu bereits die Rezension J. v. Kempskis: »Karl Jaspers: Vernunft und
Existenz«, Europäische Revue 12 (1936) 219-220.
187 Vgl. Tit i, 12-13: »Es hat einer von ihnen gesagt, ihr eigener Prophet: Die Kreter sind immer
Lügner, böse Tiere und faule Bäuche. Dieses Zeugnis ist wahr.« Epimenides zugeschrieben
wird das Zitat erstmals bei Clemens (Stromateis I, 14).
188 Eine Paradoxie ergibt sich mit Jaspers' Rekonstruktion nicht: Aus den Prämissen
(1) Epimenides lügt.
und
(2) Epimenides behauptet: »Alle Kreter lügen«.
folgt
(3) Einige Kreter lügen nicht.
In (wohl später zu datierenden) Notizen (Nachlaß zur philosophischen Logik, 424) arbei-
tet Jaspers die drei antiken Beispiele noch einmal auf und bemerkt dort zu Epimendes: »Erst
formal unlösbar: >ich lüge jetzt<« (im Anschluss an: H. Lotze: Logik. Drei Bücher vom Denken,
vom Untersuchen und vom Erkennen, Leipzig 1874,336), vgl. W. Künne: Epimenides und andere
Lügner, Frankfurt a.M. 2013, 48ff.
189 Gellius: Noctes Atticae V, 10.
190 Jaspers folgt hier weitgehend dem Text bei R. Eisler: Wörterbuch der philosophischen Begriffe,
Berlin 2I9O4, s.v.
191 Vgl. unten S. 168 aus dem Vorwort zu Dufrenne und Ricoeur: Karl Jaspers et la philosophie de
l'existence: »Une analyse des philosophies historiques montrerait que la pensee philoso-
 
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