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Jaspers, Karl; Kaegi, Dominik [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 8): Schriften zur Existenzphilosophie — Basel: Schwabe Verlag, 2018

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69895#0288
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Stellenkommentar

227

im Unendlichen, d.h. für Heinsius in »der lebendigen Kraft« persönlichen Glaubens, vgl.
Krisen katholischer Frömmigkeit und Konversionen zum Protestantismus, 11-15.
271 nichts ist wahr, alles ist erlaubt! bei Nietzsche als Zitat u.a. in Zur Genealogie der Moral (KSA
5, 399) und Also sprach Zarathustra (KSA 4, 340); Nietzsches Quelle ist vermutlich J. von
Hammer: Die Geschichte der Assassinen, aus morgenländischen Quellen, Stuttgart und Tübin-
gen 1818, bes. S. 84. Sowohl in Nietzsche (232-234) wie in Nietzsche und das Christentum (375-
376) wendet sich Jaspers gegen die »ruinöse Zweideutigkeit« des Satzes und interpretiert
ihn ad bonam partem im Sinne eines »»Nihilismus der Stärke<, die aus der Weite des Um-
greifenden sich nicht zu binden braucht an die vermeintliche Absolutheit endlicher Ob-
jektivitäten, Sätze und Gesetze« (ebd., 376).
272 F. Bacon: »Of Atheism«: »It is true, that a little philosophy inclineth man's mind to athe-
ism; but depth in philosophy bringeth men's minds about to religion« (The Works ofFran-
cis Bacon, collected and edited byj. Spedding et al., Volume VI, London 1858, 413); der Be-
zug auf Bacon wieder in; Vom Ursprung und Ziel der Geschichte, KJG I/10, 126. An beiden
Stellen versteht Jaspers unter »halbem Wissen« keinen Mangel an Wissen, sondern an Me-
thode: Dem Halbwissen fehlt die Selbstreflexion auf Grenzen des Wissens.
273 übernommen in: Einführung in die Philosophie, 15 (»Philosophie ist das Konzentrierende,
worin der Mensch er selbst wird, indem er der Wirklichkeit teilhaftig wird«).
274 B. de Spinoza: Ethica V, propositio XLII, scholium; vgl. Die großen Philosophen, 826f.
275 K. Jaspers: Von der Wahrheit. Philosophische Logik. Erster Band, München 1947.
276 F. Heinemann: Neue Wege der Ph ilosophie. Geist, Leben, Existenz. Eine Einführung in die Ph ilo-
sophie der Gegenwart, Leipzig 1929, XXf., 402t., zeitgleich bei S. Marck: Die Dialektik in der
Philosophie der Gegenwart. Erster Halbband, Tübingen 1929, 146; E. Przywara: Das Geheimnis
Kierkegaards, München und Berlin 1929, 16-31 (»Existenz-Philosophie«) oder H. Barth: »On-
tologie und Idealismus. Eine Auseinandersetzung von Heinrich Barth mit M. Heidegger«,
Zwischen den Zeiten 7 (1929) 511-540, hier: S. 512 und 518. Für sich beansprucht hat Heine-
mann außerdem die Erstverwendung von »existentialism« in: »Philosophy in Germany.
Metaphysics«, Philosophy 14 (1939) 344-349, 347: »the so called »philosophy of existence<
or, in a shorter phrase, >existentialism< (if it is allowed to introduce this word)«. - Tatsäch-
lich spricht Jaspers, worauf er selbst hinweist, schon vor Heinemann von »Existenzphilo-
sophie«, gelegentlich auch als Titelvariante für die Philosophie, vgl. Stellenkommentar Nr.
277 und den Brief Ernst Mayers an Jaspers vom 27. Januar 1927: »Ein früher von Dir vorge-
schlagener Titel: >Existenzphilosophie< war mir zu monografieen-haft, etwa wie Naturphi-
losophie oder Philosophie des Geldes. Er bekennt auch zu wenig Farbe.« Der erste, bislang
publizierte Beleg bei Jaspers bezieht sich kritisch auf Heideggers Cassirer-Rezension in der
Deutschen Literaturzeitung (5 (1928) Sp. 1000-1012): »Aber überrascht war ich, daß ich das,
was ich als mögliches Mißverständnis Ihrer Philosophie Ihnen neulich prophezeite, von
Ihnen selbst getan sah in der >Anwendung< der Existenzphilosophie auf >primitive< Völ-
ker« (K. Jaspers an M. Heidegger, 8.Juli 1928, in: Briefwechsel 1920-1963, 102). Noch auf den
Rencontres internationales vom September 1946 beruft sich Jaspers affirmativ auf die Exis-
tenzphilosophie als europäische Bewegung (Stellenkommentar Nr. 320); erst als der Termi-
nus Ende der 1940er Jahre zum Sammelbegriff wird (exemplarisch die Zusammenstellung
bei O.F. Bollnow: »Zur Diskussion über die Existenzphilosophie auf dem Philosophischen
Kongreß in Garmisch-Partenkirchen«, Zeitschrift für philosophische Forschung 2 (1948) 587-
 
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