Metadaten

Jaspers, Karl; Kaegi, Dominik [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 8): Schriften zur Existenzphilosophie — Basel: Schwabe Verlag, 2018

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69895#0290
License: Free access  - all rights reserved
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Stellenkommentar

229

279 traditionell! in der ursprünglichen Fassung des Nachworts stattdessen: »rationell« (Verlags-
archiv de Gruyter, Staatsbibliothek Berlin).
280 K. Jaspers: Die geistige Situation der Zeit, Berlin 1931.
281 - im vierten Kapitel: »Wie heute das Menschsein begriffen wird«, Die geistige Situation der
Zeit, 148-151.
282 K. Jaspers: Philosophie. Bd. 2: Existenzerhellung, Berlin 1932.
283 Vgl. Provokationen, 37: »Ich bekam im Juli 37 [richtig: am 28. Juni] vom Rektor einen Brief,
in dem mir mitgeteilt wurde, ich sei entlassen auf Grund von Paragraph 6 des »Gesetzes zur
Wiederherstellung des Berufsbeamtentums<, also zur »Vereinfachung der Verwaltung<. In der
gleichen Woche wurden auf allen deutschen Universitäten die Professoren entlassen, deren
Frauen Jüdinnen waren. Das wurde nicht ausgesprochen, aber wir wußten ja, worum es sich
handelte.« Das Berufsbeamtengesetz vom April 1933 enthielt in § 6 die Bestimmung, dass Be-
amte »zur Vereinfachung der Verwaltung in den Ruhestand versetzt werden können, auch
wenn sie noch nicht dienstunfähig sind«. Die Entlassung »jüdisch versippter« Professoren
ergab sich dagegen aus dem Deutschen Beamtengesetz (§ 59), das erst am 1. Juli 1937 in Kraft
trat und das Berufsbeamtengesetz ersetzte. - Zum Fall Jaspers: D. Mußgnug: Die vertriebenen
Heidelberger Dozen ten. Zur Gesch ich te der Ruprech t-Karls-Universitä t nach 1933, Heidelberg 1988,
98-100.
284 Vgl. den Brief Jaspers' an Beutler vom 28. Juni 1937: »Ich bin nach § 6 des Gesetzes zur Wie-
derherstellung des Berufsbeamtentums in den Ruhestand versetzt mit Wirkung ab 1. Okto-
ber. Unter diesen Umständen halte ich mich für verpflichtet, Sie zu fragen, ob Sie Ihre Ein-
ladung aufrechterhalten können.« Darauf Beutler an Jaspers, 1. Juli 1937: »Wenn der Staat
Baden die Verwaltung der Universität Heidelberg zu vereinfachen beschließt, so ist das eine
badische Verwaltungsangelegenheit, die mit dem Vorlesungswesen des Freien Deutschen
Hochstifts keine innere Verbindung hat. Seit Jahren haben wir den Wunsch, Sie bei uns
sprechen zu hören; wir freuen uns darauf und halten selbstverständlich daran fest« (Korre-
spondenzen II, 83-84, zu beiden Briefen auch E. Beutler: »Dank an Willy Lauer«, in: Essays
um Goethe. Erweiterte Frankfurter Ausgabe. Hg. von Chr. Beutler, Frankfurt a.M. 1995, 943-
969, hier: 959).
Ernst Beutler (1885-1960), Prom. in Leipzig 1909, 1911-1925 Bibliotheksrat an der Staats-
und Universitätsbibliothek Hamburg, Habil, in Hamburg 1925, im gleichen Jahr Direktor
des Freien Deutschen Hochstifts und des Goethe-Museums in Frankfurt a.M., 1927 Hono-
rarprofessor für Deutsche Literatur, Entlassung 1937 (vgl. N. Hammerstein: Die Johann Wolf-
gang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Von der Stiftungsuniversität zur staatlichen Hoch-
schule. Bd. I: 1914 bis 1950, Neuwied, Frankfurt a.M. 1989, 428-431), 1946 o. Prof, für Neuere
Literaturwissenschaft in Frankfurt a.M.
W.: Essays um Goethe, Leipzig 1941.
285 Jaspers bekräftigt diese Formulierungen noch jahre später in einem Brief an den ehemali-
gen NSDAP-Kreisleiter von Heidelberg, Wilhelm Seiler (Abschrift, o.D. [1963], DLA, A: Jas-
pers): »Ich hatte längst die Maxime: nicht durch Fahrlässigkeit umkommen, - ich habe es
mit Bestien zu tun, die man, da sie im Besitz der Gewalt sind, nicht als Menschen behan-
deln sondern wie Bestien belügen und täuschen muss.« Vgl. auch »Karl Jaspers - Ein Selbst-
porträt«, 35 (»Wie haben wir in dieser Welt gelebt? Prinzip: Die einzige Möglichkeit zu über-
leben ist, nicht aufzufallen! Den Nazi-Behörden gegenüber sich natürlich jede Lüge
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften