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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Karl Jaspers - Piper Verlag (1956)

269

Ihre Erkältung haben Sie hoffentlich inzwischen überwunden.
Mit herzlichen Grüssen
Ihr ergebener
Karl Jaspers
Ich habe in dem schnell diktierten Brief garnicht genügend zum Ausdruck gebracht,
wie sehr ich Ihnen wieder für Ihr so lebhaftes, der Sache selbst zugewandtes Interesse
danke. Sie haben grosse Stücke gelesen. Ihr Urteil ist mir immer wertvoll. Es ist bewun-
derungswürdig, wie Sie die geistige Kraft zu solcher Teilnahme finden.
Wenn Sie im Laufe der Zeit noch diesen oder jenen Philosophen lesen, so werden
Sie hoffentlich bemerken, dass ich versucht habe, jedem auf ihm eigene Weise mich
zu nahen.
In Heidelberg sagte mir einmal ein Hörer: bei meinem Collegen lerne er vortreff-
lich die Probleme kennen, aber es gehe ihm alles durcheinander, wenn er sagen solle,
von welchem Philosoph der Gedanke stamme. Sie seien alle gleich. Bei mir bliebe
ihm jeder Philosoph als solcher unvergesslich. Möchte mir das auch in meinem Buch
gelungen sein! Ich habe zur Zeit keine Distanz mehr und weiss es nicht.
158 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers Basel Austrasse 126
Basel, 19.11.56
Lieber Herr Piper!
Vielen Dank für Ihren Brief vom 15. Nov. Gern las ich von der weiteren umsichtigen
Ingangsetzung des Druckes bei der Firma Göbel. Herr Krauße hatte mir über die Qua-
lität der Druckerei schon früher günstige Mitteilungen gemacht.
Dann freue ich mich, dass Sie mit Herrn Hermann einig geworden sind. Mit dem,
was Sie wegen der Übernahme durch Ihren Verlag schreiben, bin ich durchweg ein-
verstanden.817 Hinzufügen möchte ich nur, dass die »zwölf Philosophen« noch gar-
nicht geschrieben sind. Sie können damit zunächst nicht rechnen. Ich müsste ein-
mal in den Ferien den Impuls für solchen übermütigen Versuch finden, in 20 Minuten
über einen Grossen etwas Verständliches und Wesentliches und Anschauliches zu
sagen. Ob ich es überhaupt kann, ist fraglich. Eine Stimmung, in der solche Einfälle
und Bilder kommen, ist Voraussetzung. Erzwingen und erarbeiten lässt sich so etwas
nicht.
Ihrem Wunsche entsprechend erkläre ich, dass die drei Veröffentlichungen (Strind-
berg, Vernunft und Existenz, Max Weber) in Ihren Verlag übergehen mit den Bestim-
mungen, die Sie in Ihrem Briefe angeben818 (außer der im folgenden Absatz angegebe-
 
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