Karl Jaspers - Piper Verlag (1957)
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den zwar von den darauf spezialisierten Sortimenten in den verschiedenen Ländern -
den Sortimenten, die schon von uns über die PHILOSOPHEN unterrichtet sind -
bearbeitet. Im Falle des exzeptionellen Werks verspreche ich mir aber etwas von der
Beachtung des Sprichworts: Doppelt genäht hält besser.
Wir waren ein paar Tage im Schnee am Arlberg. Ich hatte die umbrochenen Bogen
der PHILOSOPHEN dabei, und abends in unserer Pension (die Mitgäste waren glück-
licherweise ruhige Menschen) habe ich wiederholt mit großem Genuß darin gelesen.
Vor einigen Tagen war Herr Dr. Rossmann zu einer ausführlichen Besprechung bei
uns im Verlag. Wir treten jetzt mit ihm hinsichtlich einer Mitarbeit von ihm für den
weiteren Ausbau der »Einführungsreihe« in einen näheren Arbeitskontakt.859 Es ist
jedesmal ein Gewinn für mich, mit diesem so universell gebildeten Mann, der zudem
ein so eingeborenes Urteil für Qualität und Rang hat, sprechen zu können. Dr. Ross-
mann sagte mir, daß er in Bälde in Basel sein werde. Meine Frau und ich trugen ihm
viele Grüße für Sie auf.
Mit herzlichen Grüßen Ihnen und Ihrer verehrten, lieben Gattin
Ihr aufrichtig ergebener
Klaus Piper
167 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers Basel Austrasse 126
Basel, den 9. April 1957
Lieber Herr Piper!
Ich danke Ihnen herzlich für Ihre beiden Briefe und für Ihren Frühjahrskatalog. Ihre
Propaganda für meine Philosophen ist grosszügig und hoffentlich von Erfolg. Ihre
Berichtigung wegen meiner Atombombe ist angenehm, da nun die Buchhändler und
Käufer nicht mehr im Sommer vergeblich warten. Sie haben einen Passus aus meinem
Briefe abgedruckt.86° Das ist Ihre Verantwortung. Ich hoffe, dass man nicht mir eine
Propagandaabsicht mit diesem Briefe andichtet. Darf ich Sie für die Zukunft bitten,
aus meinen Briefen nichts abzudrucken, bevor ich ausdrücklich zugestimmt habe.
Die Sache ist paradox. Ich hätte im gegenwärtigen Falle nein sagen müssen und bin
mit dem Inhalt des Abgedruckten doch zufrieden, wenn er nur nicht von mir stam-
men würde.
Noch schreibe ich täglich an der Atombombe weiter. Ich hätte gerne das ganze
Manuskript zum Semesterbeginn fertig. Die Überarbeitung lässt sich sehr viel leich-
ter und stundenweise machen, während die erste Niederschrift stets eine Konzentra-
tion des ganzen Tages verlangt, die im Semester wegen der anderen Arbeiten nicht
möglich ist.
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den zwar von den darauf spezialisierten Sortimenten in den verschiedenen Ländern -
den Sortimenten, die schon von uns über die PHILOSOPHEN unterrichtet sind -
bearbeitet. Im Falle des exzeptionellen Werks verspreche ich mir aber etwas von der
Beachtung des Sprichworts: Doppelt genäht hält besser.
Wir waren ein paar Tage im Schnee am Arlberg. Ich hatte die umbrochenen Bogen
der PHILOSOPHEN dabei, und abends in unserer Pension (die Mitgäste waren glück-
licherweise ruhige Menschen) habe ich wiederholt mit großem Genuß darin gelesen.
Vor einigen Tagen war Herr Dr. Rossmann zu einer ausführlichen Besprechung bei
uns im Verlag. Wir treten jetzt mit ihm hinsichtlich einer Mitarbeit von ihm für den
weiteren Ausbau der »Einführungsreihe« in einen näheren Arbeitskontakt.859 Es ist
jedesmal ein Gewinn für mich, mit diesem so universell gebildeten Mann, der zudem
ein so eingeborenes Urteil für Qualität und Rang hat, sprechen zu können. Dr. Ross-
mann sagte mir, daß er in Bälde in Basel sein werde. Meine Frau und ich trugen ihm
viele Grüße für Sie auf.
Mit herzlichen Grüßen Ihnen und Ihrer verehrten, lieben Gattin
Ihr aufrichtig ergebener
Klaus Piper
167 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers Basel Austrasse 126
Basel, den 9. April 1957
Lieber Herr Piper!
Ich danke Ihnen herzlich für Ihre beiden Briefe und für Ihren Frühjahrskatalog. Ihre
Propaganda für meine Philosophen ist grosszügig und hoffentlich von Erfolg. Ihre
Berichtigung wegen meiner Atombombe ist angenehm, da nun die Buchhändler und
Käufer nicht mehr im Sommer vergeblich warten. Sie haben einen Passus aus meinem
Briefe abgedruckt.86° Das ist Ihre Verantwortung. Ich hoffe, dass man nicht mir eine
Propagandaabsicht mit diesem Briefe andichtet. Darf ich Sie für die Zukunft bitten,
aus meinen Briefen nichts abzudrucken, bevor ich ausdrücklich zugestimmt habe.
Die Sache ist paradox. Ich hätte im gegenwärtigen Falle nein sagen müssen und bin
mit dem Inhalt des Abgedruckten doch zufrieden, wenn er nur nicht von mir stam-
men würde.
Noch schreibe ich täglich an der Atombombe weiter. Ich hätte gerne das ganze
Manuskript zum Semesterbeginn fertig. Die Überarbeitung lässt sich sehr viel leich-
ter und stundenweise machen, während die erste Niederschrift stets eine Konzentra-
tion des ganzen Tages verlangt, die im Semester wegen der anderen Arbeiten nicht
möglich ist.