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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.71782#0518
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Karl Jaspers - Piper Verlag (1961)

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hafte und ganz unbekannte, zu Wort, und das ganze Buch liest sich, was uns schon
von ersten Lesern immer wieder bestätigt wird, wie ein großes Epos von Leben und
Tod - und der Welt, das ein Dichter nicht eindringlicher gestalten könnte. Wir wün-
schen das Buch, von dem bis nach Japan und Korea auch Ausgaben in fremden Spra-
chen erscheinen werden, als ein dauerhaftes Lesebuch vor allem auch in den Händen
vieler junger Menschen.
Es ist mein besonderer Wunsch, daß Sie, lieber Herr Professor, das Buch kennenler-
nen. Sollten Sie uns nach der Lektüre ein Wort über Ihren Leseeindruck sagen wollen,
so würden wir uns mit dem Herausgeber darüber ganz besonders freuen.
Ich habe eben mit Herrn Friedrich vom Deutschen Taschenbuch-Verlag gespro-
chen. Der Verlag ist gerade noch mit der Aufarbeitung der Messeereignisse sehr befasst.
Herr Friedrich sagte aber, daß er sich mit seinen Mitarbeitern schon intensiv mit dem
Plan der Sichtung Ihrer politischen Schriften beschäftigt und mir möglichst bald dar-
über näheren Bescheid geben will, den ich dann an Sie weiterleiten werde.
Ich ließ Ihnen gestern als Drucksache einen Zeitungsauszug aus einem amerika-
nischen Buch in deutscher Übersetzung über die Berlin-Frage zugehen.13" Würde Sie
das Buch interessieren?
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Klaus Piper
248 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper
Basel, den 10. November 1961
Lieber Herr Piper!
Vielen Dank für Ihren Brief und für das ungemein wichtige Buch, dessen Bedeutung
durch Ihre Worte unterstrichen wird. Ich habe angefangen und will es gründlich
durchsehen. Dann wird sich zeigen, ob ich Ihnen etwas dazu sagen kann. Ich danke
auch für den Zeitungsausschnitt über Berlin. Man wird ratlos, was da werden soll. In
der Öffentlichkeit liest man bisher nicht, was und wie die Politiker in Verhandlungen
zu sagen bereit sind. Ich habe den Eindruck, dass man überall nicht recht weiss und
hin und her denkt. In der Bundesrepublik müsste man doch wenigstens klar sagen,
jetzt schon in der Öffentlichkeit, wofür man zu sterben bereit ist, wissend, dass Russ-
land mit den konventionellen Waffen vollkommen überlegen ist. Und wissen muss
man ausserdem, wofür man nicht sterben will. Es sieht so aus, als habe man abwech-
selnd dumpfe Angst und denke dann wieder leichtsinnig, die Amerikaner würden
alles in Ordnung bringen. Jede etwas mildere Tonart von Chruschtschow wirkt törich-
 
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