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Karl Jaspers - Piper Verlag (1967)
334 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper
Basel, den 6. März 1967
Lieber Herr Piper,
da ich krank bin, schreibt freundlicherweise Herr Dr. Saner; denn ich kann nicht
warten, Ihnen zu der grossen Ehrung zu gratulieren, die Ihnen durch das Fernsehen
zuteil geworden ist. Ich kann mir denken, wie glänzend Sie dort durch Ihre Sprach-
kraft und durch Ihre persönliche Erscheinung gewirkt haben. Die Schlussworte Ihres
Partners, die Sie mir zögernd berichten, haben Sie wirklich verdient. Die absolute Sau-
berkeit Ihres Verlages in politischer Beziehung bei Ihrem Vater und Ihnen ist Ihnen so
selbstverständlich, dass Sie die Seltenheit gar nicht merken. Es sind die nicht zahlrei-
chen alten Familien, in denen seit Urgrossväterzeiten gewisse Dinge einfach unmög-
lich sind. Die Liberalität und die Wahrhaftigkeit und die Humanität sind zur Substanz
einer Überlieferung geworden. Wer dazu gehört, kann sich in dieser Welt heute ver-
wundert umsehen: woher komme ich denn?
So fasse ich diese Ehrung auf als Ihnen und Ihrer ganzen Familie angemessen.
Ich freue mich, dass Sie mein Buch noch zu Ostern herausbringen.
Für heute nur herzliche Grüsse
Ihr
Karl Jaspers
335 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
München, den 7. April 1967
Lieber Herr Professor,
haben Sie noch nachträglich vielen Dank für Ihre Zeilen vom 9. März (sie sind am
21. März bei uns eingegangen) mit der Erklärung Ihres Einverständnisses der Hono-
rarbeteiligung von Herrn Dr. Saner am Honorar für den von ihm herausgegebenen
Sammelband »Periechontologie«, in der von mir Ihnen brieflich vorgeschlagenen
Höhe.1906
Offen ist noch der endgültige Titel für den Band. Herr Dr. Saner hat mit guten
Gründen den Begriff »Periechontologie« als Haupttitel vorgeschlagen und vertei-
digt.1907 Ist aber nicht mein Einwand berechtigt (Herr Dr. M. Wegner, unser neuer
tüchtiger wissenschaftlicher Lektor korrespondiert darüber mit Herrn Dr. Saner),1908
daß wir durch den philosophischen Fachbegriff als Haupttitel etwas tun würden, was
noch nie mit einem Werk von Karl Jaspers geschehen ist - nämlich den Wirkungs-
Karl Jaspers - Piper Verlag (1967)
334 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper
Basel, den 6. März 1967
Lieber Herr Piper,
da ich krank bin, schreibt freundlicherweise Herr Dr. Saner; denn ich kann nicht
warten, Ihnen zu der grossen Ehrung zu gratulieren, die Ihnen durch das Fernsehen
zuteil geworden ist. Ich kann mir denken, wie glänzend Sie dort durch Ihre Sprach-
kraft und durch Ihre persönliche Erscheinung gewirkt haben. Die Schlussworte Ihres
Partners, die Sie mir zögernd berichten, haben Sie wirklich verdient. Die absolute Sau-
berkeit Ihres Verlages in politischer Beziehung bei Ihrem Vater und Ihnen ist Ihnen so
selbstverständlich, dass Sie die Seltenheit gar nicht merken. Es sind die nicht zahlrei-
chen alten Familien, in denen seit Urgrossväterzeiten gewisse Dinge einfach unmög-
lich sind. Die Liberalität und die Wahrhaftigkeit und die Humanität sind zur Substanz
einer Überlieferung geworden. Wer dazu gehört, kann sich in dieser Welt heute ver-
wundert umsehen: woher komme ich denn?
So fasse ich diese Ehrung auf als Ihnen und Ihrer ganzen Familie angemessen.
Ich freue mich, dass Sie mein Buch noch zu Ostern herausbringen.
Für heute nur herzliche Grüsse
Ihr
Karl Jaspers
335 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
München, den 7. April 1967
Lieber Herr Professor,
haben Sie noch nachträglich vielen Dank für Ihre Zeilen vom 9. März (sie sind am
21. März bei uns eingegangen) mit der Erklärung Ihres Einverständnisses der Hono-
rarbeteiligung von Herrn Dr. Saner am Honorar für den von ihm herausgegebenen
Sammelband »Periechontologie«, in der von mir Ihnen brieflich vorgeschlagenen
Höhe.1906
Offen ist noch der endgültige Titel für den Band. Herr Dr. Saner hat mit guten
Gründen den Begriff »Periechontologie« als Haupttitel vorgeschlagen und vertei-
digt.1907 Ist aber nicht mein Einwand berechtigt (Herr Dr. M. Wegner, unser neuer
tüchtiger wissenschaftlicher Lektor korrespondiert darüber mit Herrn Dr. Saner),1908
daß wir durch den philosophischen Fachbegriff als Haupttitel etwas tun würden, was
noch nie mit einem Werk von Karl Jaspers geschehen ist - nämlich den Wirkungs-