Stellenkommentar
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y Gasset Georg Lukäcs vortrug, mit dem sich Jaspers eine intensive Auseinandersetzung
lieferte. Vgl. V. M.: »Europäische Geistesgemeinschaft. Internationale Zusammenkunft
am Genfer See«, in: Stuttgarter Zeitung, Nr. 100, 2. November 1946. Zu jener Debatte vgl.
N. Kapferer: »Das philosophische Vorspiel zum Kalten Krieg. Die Jaspers-Lukäcs-Kontro-
verse in Genf 1946«, in: Jahrbuch der Österreichischen Karl-Jaspers-Gesellschaft 6 (1993) 79-
105, bes. 94-97.
64 Piper hatte Jaspers gebeten, bei einem etwaigen Gespräch über verlegerische Dinge zu
übermitteln, dass es sich der Piper Verlag »zur besonderen Ehre anrechnen würde, ein
neues Werk [...] in deutscher Sprache zu verlegen. Die bisherigen deutschen Ausgaben
der Bücher von Ortega y Gasset erschienen in der Deutschen Verlags-Anstalt in Stuttgart.
Doch besteht möglicherweise keine Bindung [...] bezüglich künftiger Werke.« (K. Piper an
K. Jaspers, 25.Juli 1946, DLA, A: Jaspers). Jaspers versprach, wenn es die Situation erlaube,
den Wunsch gern zu erfüllen (vgl. K. Jaspers an K. Piper, 30.Juli 1946, Durchschlag, ebd.).
Im Piper Verlag publizierte Ortega y Gasset keine Schrift.
65 Vgl. W. Röpke: Die Gesellschaftskrisis der Gegenwart, 4., durchgesehene Auflage, Erlen-
bach 1942; Die deutsche Frage, 2., vermehrte Auflage, ebd. 1945. Beide Bücher hatte Jas-
pers studiert (vgl. KJB: KJ 4089 u. 4088), zur Deutschen Frage fertigte er Notizen an (vgl.
DLA, A: Jaspers). - Der Wirtschaftswissenschaftler und Kultursoziologe Wilhelm Röpke
(1889-1966) war seit 1937 als Professor am Institut des hautes etudes internationales et du
developpement in Genf tätig. Zu Röpkes Leben und weiteren Schriften vgl. H. Peukert:
»Röpke, Wilhelm«, in: NDB 21 (2003) 734-735.
66 Vgl. K. Jaspers: »L'homme et son destin«, in: L'Esprit Europeen, 53-61.
67 Vgl. H. Hauser (Editions La Baconniere, Neuchätel) an K. Jaspers, 11. Dezember 1946,
DLA, A:Jaspers.
68 Helga Troeltsch (1916-2009). Sie besucht Jaspers auf dieser Reise: »Es ist angenehm, sich
einmal persönlich zu begegnen, dann geht die spätere Zusammenarbeit in besserer Stim-
mung.« (K. Jaspers an K. Piper, 16. Oktober 1946, DLA, A: Piper). Später korrespondiert
sie in eigener Sache mit ihm, da sich ihr Vater, Dr. Hermann Troeltsch, für ein Exemplar
des noch immer vergriffenen Nietzsche interessiert (vgl. H. Troeltsch an K. Jaspers, 20. Ja-
nuar 1947, DLA, A: Jaspers, u. K. Jaspers an H. Troeltsch, 23. Januar 1947, DLA, A: Piper).
69 Im Juli hatte Piper ihm den Besuch des Kunsthistorikers und Universitätsdozenten
Dr. Hans Werner Hegemann (1911-1985) angekündigt, der ihn »mit einem der kulturel-
len Wirkung der Wissenschaft dienenden Vorhaben bekanntzumachen« beabsichtige
und sein Interesse daran wecken wolle (K. Piper an K. Jaspers, 27. Juli 1946, DLA, A: Jas-
pers). Vor der Abreise nach Genf am 24. August 1946 empfing Jaspers ihn. Von dem Be-
such berichtete Hegemann später: »Seine Frau als löblicher Zerberus muss erst an der Tür
überwunden werden. Dann ist J. aber sehr zugänglich. Er war sofort für die Idee der Reihe
empfänglich und ging [...] dazu über, die Durchführung dieser Reihe sachlich zu bespre-
chen. Es müsse [...] ein »Regiment Dragoner< gewonnen werden, das einheitlich vorgeht.
Dann könne seinetwegen ein anderes Regiment Ulanen aufstehen und eine andere An-
sicht über das bestehende Erbe des Abendlandes und die heutige Problematik aufstel-
len. [...] Er schlug als Archäologen Buschor in Breitbrunn und Curtius in Rom vor, als
Germanisten nannte er Beutler in Frankfurt [...]. J. [...] war etwas nervös und bat, in eini-
ger Zeit noch einmal [...] wegen seiner Autorschaft anzufragen.« (H. W. Hegemann: Pro-
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y Gasset Georg Lukäcs vortrug, mit dem sich Jaspers eine intensive Auseinandersetzung
lieferte. Vgl. V. M.: »Europäische Geistesgemeinschaft. Internationale Zusammenkunft
am Genfer See«, in: Stuttgarter Zeitung, Nr. 100, 2. November 1946. Zu jener Debatte vgl.
N. Kapferer: »Das philosophische Vorspiel zum Kalten Krieg. Die Jaspers-Lukäcs-Kontro-
verse in Genf 1946«, in: Jahrbuch der Österreichischen Karl-Jaspers-Gesellschaft 6 (1993) 79-
105, bes. 94-97.
64 Piper hatte Jaspers gebeten, bei einem etwaigen Gespräch über verlegerische Dinge zu
übermitteln, dass es sich der Piper Verlag »zur besonderen Ehre anrechnen würde, ein
neues Werk [...] in deutscher Sprache zu verlegen. Die bisherigen deutschen Ausgaben
der Bücher von Ortega y Gasset erschienen in der Deutschen Verlags-Anstalt in Stuttgart.
Doch besteht möglicherweise keine Bindung [...] bezüglich künftiger Werke.« (K. Piper an
K. Jaspers, 25.Juli 1946, DLA, A: Jaspers). Jaspers versprach, wenn es die Situation erlaube,
den Wunsch gern zu erfüllen (vgl. K. Jaspers an K. Piper, 30.Juli 1946, Durchschlag, ebd.).
Im Piper Verlag publizierte Ortega y Gasset keine Schrift.
65 Vgl. W. Röpke: Die Gesellschaftskrisis der Gegenwart, 4., durchgesehene Auflage, Erlen-
bach 1942; Die deutsche Frage, 2., vermehrte Auflage, ebd. 1945. Beide Bücher hatte Jas-
pers studiert (vgl. KJB: KJ 4089 u. 4088), zur Deutschen Frage fertigte er Notizen an (vgl.
DLA, A: Jaspers). - Der Wirtschaftswissenschaftler und Kultursoziologe Wilhelm Röpke
(1889-1966) war seit 1937 als Professor am Institut des hautes etudes internationales et du
developpement in Genf tätig. Zu Röpkes Leben und weiteren Schriften vgl. H. Peukert:
»Röpke, Wilhelm«, in: NDB 21 (2003) 734-735.
66 Vgl. K. Jaspers: »L'homme et son destin«, in: L'Esprit Europeen, 53-61.
67 Vgl. H. Hauser (Editions La Baconniere, Neuchätel) an K. Jaspers, 11. Dezember 1946,
DLA, A:Jaspers.
68 Helga Troeltsch (1916-2009). Sie besucht Jaspers auf dieser Reise: »Es ist angenehm, sich
einmal persönlich zu begegnen, dann geht die spätere Zusammenarbeit in besserer Stim-
mung.« (K. Jaspers an K. Piper, 16. Oktober 1946, DLA, A: Piper). Später korrespondiert
sie in eigener Sache mit ihm, da sich ihr Vater, Dr. Hermann Troeltsch, für ein Exemplar
des noch immer vergriffenen Nietzsche interessiert (vgl. H. Troeltsch an K. Jaspers, 20. Ja-
nuar 1947, DLA, A: Jaspers, u. K. Jaspers an H. Troeltsch, 23. Januar 1947, DLA, A: Piper).
69 Im Juli hatte Piper ihm den Besuch des Kunsthistorikers und Universitätsdozenten
Dr. Hans Werner Hegemann (1911-1985) angekündigt, der ihn »mit einem der kulturel-
len Wirkung der Wissenschaft dienenden Vorhaben bekanntzumachen« beabsichtige
und sein Interesse daran wecken wolle (K. Piper an K. Jaspers, 27. Juli 1946, DLA, A: Jas-
pers). Vor der Abreise nach Genf am 24. August 1946 empfing Jaspers ihn. Von dem Be-
such berichtete Hegemann später: »Seine Frau als löblicher Zerberus muss erst an der Tür
überwunden werden. Dann ist J. aber sehr zugänglich. Er war sofort für die Idee der Reihe
empfänglich und ging [...] dazu über, die Durchführung dieser Reihe sachlich zu bespre-
chen. Es müsse [...] ein »Regiment Dragoner< gewonnen werden, das einheitlich vorgeht.
Dann könne seinetwegen ein anderes Regiment Ulanen aufstehen und eine andere An-
sicht über das bestehende Erbe des Abendlandes und die heutige Problematik aufstel-
len. [...] Er schlug als Archäologen Buschor in Breitbrunn und Curtius in Rom vor, als
Germanisten nannte er Beutler in Frankfurt [...]. J. [...] war etwas nervös und bat, in eini-
ger Zeit noch einmal [...] wegen seiner Autorschaft anzufragen.« (H. W. Hegemann: Pro-