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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.71782#0925
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Stellenkommentar

wollte Prof. Jaspers eigentlich nicht von seinem ersten sachlichen Titel weg. Endlos viele
Vorschläge fanden kein Gehör. Bei diesem sagte er sofort: >Das trifft es. Er ist sehr gut.< Üb-
rigens: Der Terminus >Polemik< ist für Jaspers wichtig. Er hat ihn an verschiedenen Stel-
len expliziert. Das ist nie im Zusammenhang mit der Politik geschehen, sondern im Zu-
sammenhang mit der Entwicklung einer eigenen systematischen Philosophie und im
Zusammenhang mit der Entwicklung der Prinzipien eines neuen Umgangs mit der gros-
sen Überlieferung. Darüber hinaus glaube ich, dass man nicht immer jeder Stimmung des
Publikums nachgeben soll, sondern es zuweilen auch auf etwas stossen darf. Meistens
nimmt es ja willig an, wenn nur die Sache gut ist. Als letztes aber: das Problem der Pole-
mik findet zunehmende Beachtung und liegt in der Luft. Da ist es vielleicht besser, einen
Schritt voraus zu sein als zwei hinten nach.« (H. Saner an M. Wegner, 25. Oktober 1967,
DLA, A: Piper).
1934 Die Adressenliste ist in der Briefablage des Jaspers-Nachlasses nicht erhalten.
1935 Friedenthal schrieb darüber Folgendes: »Es ist natürlich sehr schade, dass er [Jaspers]
nicht die beabsichtigte Gesamtdarstellung hat fertigstellen können [...]. Aber auch so
muss man dankbar sein, vor allem für die ganz ergreifende Ehrlichkeit, mit der er sich
analysiert. [...] Da ist wirklich >Soziologie< am eignen Leibe getrieben worden, die man
sonst nur zu oft bei den angeblichen Fach-Soziologen schmerzlich vermisst. Auch rein
sprachlich [...] wird man immer wieder gepackt durch [...] die Behutsamkeit, mit der er in-
time Dinge behandelt, die nur zu leicht sentimental oder peinlich werden könnten, was
immer vermieden ist. Und schliesslich: dass gerade ein grosser Philosoph sich selber so zu
>behandeln< versteht - als Arzt und als Seelenforscher - das ist nahezu ein Wunder. Umso
mehr, als seine Philosophie doch ganz unverkennbar die Züge des Autobiographischen
fast auf jeder Seite trägt. Es ist mir immer an Freud [...] etwas unheimlich gewesen, wie
sehr er sich um das eigne Ego herumdrückt. Bei Jaspers ist es das genaue Gegenteil. [...] Für
Sie als Verleger hat das Bändchen nur den einen Nachteil, dass für eine künftige Jaspers-
Biographie nicht allzuviel übrig bleibt als »verbindender Text<. [...] Jedenfalls liegt doch
nun ein grosser Beitrag zur Philosophie- (und Zeit!-) Geschichte vor, die so ungemein
dürftig ist an soliden Dokumenten. [...] Bei Jaspers wissen wir nun auch über Herkunft
und Elternhaus so gut Bescheid, wie kein späterer Biograph das auch nur annähernd er-
kunden könnte, und ausserdem tut sich da ein ganzes lebendiges Stück Kulturgeschichte
auf, die immer nur am einzelnen Menschen, im Rahmen seiner Umwelt, erfasst werden
kann.« (R. Friedenthal an K. Piper, 14. November 1967, ebd.).
1936 Bei dieser Radiolesung wirkte auch Hans Saner mit: »Das Buch ist hier in Basel sehr gut
verkauft worden, besonders nach einer Radiolesung, zu der ich einleitend ein Gespräch
hatte.« (H. Saner an K. Piper, 15. Dezember 1967, ebd.). - Sendetermin und Anlass ließen
sich nicht ermitteln, zumal das Jahr 1967 in der Übersicht aller Sendungen von Radio Ba-
sel zu Jaspers nicht mehr aufgeführt ist (vgl. KJB: KU 715).
1937 Eine Besprechung Frenzels zu Schicksal und Wille in der SZ konnte nicht nachgewiesen wer-
den. Er verfasste zwar in deren Ausgabe vom 28./29. Oktober 1967 (Nr. 258, 84) unter dem
Titel »Unerhörte Botschaften« eine Sammelrezension, äußerte sich darin aber nicht über
jenen Sammelband. - Ivo Frenzel (1924-2014) arbeitete 1956-1963 als Prokurist und Lek-
tor, ab 1960 als Cheflektor des Fischer-Taschenbuch-Verlags sowie als Chefredakteur des
qobändigen Fischer Lexikons und der 2obändigen Fischer Weltgeschichte. Seit 1963, nun Ver-
 
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