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Christian Gastgeber
Δαρεΐον τον βασιλέα Περσών ό αστός
Αλέξανδρος έκεΐ δόρατί έκρουσεν,
όθεν και τό όνομα έχει μέχρι νΰν.
έκεΐ δόρατί έκρουσεν, κακεΐθεν έχει
τό όνομα· νυνί δέ λαβόντα δίκαιον
πόλεως μετεκλήθη Άναστασίούπολι,ς.
καί στήλας τον αυτού Αναστασίου
άνέστησαν έκεΐ.
Das so genannte Priskos-Zitat
Eine Stelle steht in unmittelbarem Zusammenhang mit einem wörtlichen Zitat aus
Malalas und verleitet durch einen Quellenhinweis zu einem falschen Autorenbezug:
Chronicon Paschale 587,1-589,5 (zur 307. Olympiade, im Anschluss an die Schilderung
des Todes von Attila 453; Einleitung zu einer Passage über den Stadteparchen Kyros280
mit Verweis auf Priskos den Thraker).281
Allerdings ist die Stelle innerhalb eines Zitaten-Centos aus Malalas eingebaut,
und wieder verwendet die Osterchronik hier das distanzierende λέγει wie bei den oben
angeführten Stellen, wenn auf Malalas aufgebaut wird. Bei Malalas findet man die-
selbe Erwähnung des Priskos-Zitates, jedoch wird im Vergleich sehr deutlich, dass
sich Malalas hier nur auf den Kriegsbericht über Attila bezieht. Die nachfolgende
Erzählung über den Stadteparchen Kyros ist davon durch fünf Kapitel getrennt und
nicht mit Priskos in Verbindung gebracht. In der Osterchronik sind die beiden Ex-
zerpte jedoch in unmittelbare Abfolge gestellt, so dass der Eindruck entsteht, dass sich
das anschließende λέγει ότι ebenfalls noch auf Priskos beziehen muss. Eben die sehr
seltene und dann stets in Verbindung mit einer Malalas-Stelle gebrauchte Wendung
λέγει (ότι) macht deutlich, dass auch hier nicht Priskos, sondern wiederum Malalas
gemeint sein muss. Das Zitat ist damit aus den Belegen für Priskos zu streichen.
280 Zur Person siehe Constantelos (1971), S. 451-464.
281 Die Stelle (588,1-18) ist auch aufgenommen bei Bornmann (1979), S. 16-17 (Fragment 3a, von ωσαύτως
δέ καί ό Αττίλας (...) Κύρον ανέΛωσιν); trotz Hinweis auf die Parallele bei Malalas (allerdings nur
XIV 10) wird an einer direkten Übernahme beider aus Priskos festgehalten (Bornmann (1979), ed. v.
Thurn, S. XXXIV).
Christian Gastgeber
Δαρεΐον τον βασιλέα Περσών ό αστός
Αλέξανδρος έκεΐ δόρατί έκρουσεν,
όθεν και τό όνομα έχει μέχρι νΰν.
έκεΐ δόρατί έκρουσεν, κακεΐθεν έχει
τό όνομα· νυνί δέ λαβόντα δίκαιον
πόλεως μετεκλήθη Άναστασίούπολι,ς.
καί στήλας τον αυτού Αναστασίου
άνέστησαν έκεΐ.
Das so genannte Priskos-Zitat
Eine Stelle steht in unmittelbarem Zusammenhang mit einem wörtlichen Zitat aus
Malalas und verleitet durch einen Quellenhinweis zu einem falschen Autorenbezug:
Chronicon Paschale 587,1-589,5 (zur 307. Olympiade, im Anschluss an die Schilderung
des Todes von Attila 453; Einleitung zu einer Passage über den Stadteparchen Kyros280
mit Verweis auf Priskos den Thraker).281
Allerdings ist die Stelle innerhalb eines Zitaten-Centos aus Malalas eingebaut,
und wieder verwendet die Osterchronik hier das distanzierende λέγει wie bei den oben
angeführten Stellen, wenn auf Malalas aufgebaut wird. Bei Malalas findet man die-
selbe Erwähnung des Priskos-Zitates, jedoch wird im Vergleich sehr deutlich, dass
sich Malalas hier nur auf den Kriegsbericht über Attila bezieht. Die nachfolgende
Erzählung über den Stadteparchen Kyros ist davon durch fünf Kapitel getrennt und
nicht mit Priskos in Verbindung gebracht. In der Osterchronik sind die beiden Ex-
zerpte jedoch in unmittelbare Abfolge gestellt, so dass der Eindruck entsteht, dass sich
das anschließende λέγει ότι ebenfalls noch auf Priskos beziehen muss. Eben die sehr
seltene und dann stets in Verbindung mit einer Malalas-Stelle gebrauchte Wendung
λέγει (ότι) macht deutlich, dass auch hier nicht Priskos, sondern wiederum Malalas
gemeint sein muss. Das Zitat ist damit aus den Belegen für Priskos zu streichen.
280 Zur Person siehe Constantelos (1971), S. 451-464.
281 Die Stelle (588,1-18) ist auch aufgenommen bei Bornmann (1979), S. 16-17 (Fragment 3a, von ωσαύτως
δέ καί ό Αττίλας (...) Κύρον ανέΛωσιν); trotz Hinweis auf die Parallele bei Malalas (allerdings nur
XIV 10) wird an einer direkten Übernahme beider aus Priskos festgehalten (Bornmann (1979), ed. v.
Thurn, S. XXXIV).