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Internationale Tagung "Die Weltchronik des Johannes Malalas im Kontext spätantiker Memorialkultur" <2016, Tübingen>; Borsch, Jonas [Hrsg.]; Gengler, Olivier [Hrsg.]; Meier, Mischa [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Malalas-Studien: Schriften zur Chronik des Johannes Malalas (Band 3): Die Weltchronik des Johannes Malalas im Kontext spätantiker Memorialkultur — Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2019

DOI Kapitel:
V. Memoria unter Justinian
DOI Kapitel:
Gengler, Oliver: Memoria und Gesetzgebung: Vergangenheit und Gegenwar in den Justinianischen Novellen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.61687#0254
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Memoria und Gesetzgebung: Vergangenheit und Gegenwart in den Justinianischen Novellen 253

μέν ίσως καί αύτά δηλωτικά τούτων ών βούλεταί τις, ού μήν ήμεΐς τί
τούτων άναίρούμεν, άλλα μείζονα προσθήκην αύτοΐς έπίτίθεμεν,
ίνα εκ μείζόνων τε καί τελεωτέρων αύτοΐς ό των χρόνων δηλώταί
δρόμος, εί γάρ τις άπίδοί προς τά παλαίότατα πάντων καί αρχαία
τού πολιτεύματος, Αίνείας ήμΐν ό Τρως ό βασιλεύς τής πολιτείας
έξάρχεί, Αίνεάδαί τε ήμεΐς εξ εκείνου καλούμεθα· είτε τις καί είς τάς
δευτέρας άρχάς θεωρήσείε τάς έξ ού καθαρώς τό ρωμαϊκόν όνομα παρ'
άνθρώποίς έξέλαμψε, βασιλείς αύτάς κατεστήσαντο Ρωμύλος τε καί
Νουμάς, ό μέν τήν πόλίν οίκοδομήσας, ό δέ αύτήν νόμοίς τάξας τε καί
κατακοσμήσας· είτε καί τά τρίτα προοίμια λάβοί τις τής βασιλείας, τον
Καίσαρατόν μέγαν καί Αύγουστον τον σεβαστόνκαίούτωτήνπολίτείαν
ήμΐν έξευρήσεί τήν νύν δή ταύτην κρατούσαν (είη δέ αθάνατος) εξ
εκείνων προϊούσαν. έστίν ούν άτοπον εν τοϊς συμβολαίοίς καί τοϊς εν
δίκαστηρίοίς πραττομένοίς καί άπλώς εν άπασίν, εν οίς <άν> μνήμη τις
γένηταί χρόνου, μή τήν βασιλείαν ήγεϊσθαί τούτων.
Dies ist von allen für die ehrwürdigste Urkunde und das ehrwürdigste Memoran-
dum zu halten und für ein solches, was von den Menschen zum Gedächtnisse der
Zeit errichtet worden, ein solches nämlich, was auch sogar durch das Gedächtnis
an den Kaiser verherrlicht ist. Denn die Konsuln, die Indiktionen und was sonst
bei uns die Zeiten ansieht, das zeigt zwar auch das an, was man dadurch darlegen
will; auch heben wir davon etwas nicht auf, sondern wir fügen demselben noch
eine größere Zugabe bei, damit der Lauf der Zeit auf noch wichtigere und voll-
ständigere Weise dargelegt werde. Denn will man auf die allerältesten Zeiten und
auf das Altertum des Staats zurückschauen, so hat der trojanische König Äneas
den Staat für uns gegründet und wir heißen nach ihm Aeneaden; oder betrachtet
man auch den zweiten Ursprung, woraus der römische Name unter den Menschen
hell aufglänzte, so rührt es von den Königen Romulus und Numa her, von welchen
jener die Stadt gründete, dieser aber ihn ordnete und ihm Gesetze gab; oder nimmt
man auch den dritten Anfang des Reiches an, nämlich jenen großen Cäsar und
den ehrungswürdigen Augustus, wird man auch auf diese Art finden, dass unser
Staat, der jetzt blüht (und möge dies unsterblich sein), durch sie seine Bedeutung
erhalten hat. Es ist daher unpassend, wenn den Urkunden und den gerichtlichen
Verhandlungen, so wie überhaupt überall, wo der Zeit gedacht wird, der Name des
Kaisers nicht vorgesetzt wird.47
Der Text weist noch einmal sehr deutlich auf die Vergangenheit hin, die in Bezug zur
Gegenwart gestellt wird. Dies ist zuerst in der rückblickenden Sicht (wortwörtlich)
zu sehen:
- εί γάρ τις άπίδοι προς τά παλαίότατα πάντων καί άρχαϊα τού
πολιτεύματος
„Denn will man auf die allerältesten Zeiten und auf das Altertum des Staats
zurückschauen...“

47 Nov. 47 pr. (S. 283,12-284,3 Schöll/Kroll, Übersetzung Freiesleben, mit Modifikationen).
 
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