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Internationale Tagung "Die Weltchronik des Johannes Malalas im Kontext spätantiker Memorialkultur" <2016, Tübingen>; Borsch, Jonas [Hrsg.]; Gengler, Olivier [Hrsg.]; Meier, Mischa [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Malalas-Studien: Schriften zur Chronik des Johannes Malalas (Band 3): Die Weltchronik des Johannes Malalas im Kontext spätantiker Memorialkultur — Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2019

DOI Kapitel:
VI. Die Chronik als Memorialgattung
DOI Kapitel:
Juhász, Erika: Spuren der christlichen Erinnerungskultur in der Osterchronik
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.61687#0316
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Spuren der christlichen Erinnerungskultur
in der Osterehronik*
Erika Juhasz

Abstract The 7th century Byzantine world chronicle known under the title Chronicon Paschale
discusses world history from the Creation to the twentieth year of the rule of Emperor Hera-
clius. As the title given by its modern publishers suggests, the author laid great emphasis on the
calculation of the Easter cycle. The central figure of the universal chronicle is the Saviour; nat-
urally, his disciples and followers as well as the persecution of Christians play an important role
in the work. The martyrs who appear in the Chronicon Paschale, however, are not described in the
unknown author’s own words, and it thus seems interesting to examine what the chronicler con-
sidered worth recording about the martyrs from his sources (primarily Eusebius, Malalas and an
unknown author). Having looked into the particular loci it appears that in the selection of his
sources the chronicler’s priority and main ambition was to fill in his chronological framework.
Eine Untersuchung der Spuren christlicher Erinnerungskultur im Chronicon Paschale
ist ein schwer zu ermessendes Unterfangen: Angesichts des Umfangs dieser Welt-
chronik aus dem 7. Jahrhundert,1 der Vielfalt des verwendeten Quellenmaterials
sowie aufgrund des eklektischen Charakters des entstandenen „Werkes“ kann man
schwerlich ein diesbezüglich auch nur annähernd umfassendes Bild entwerfen. Viel-
mehr erscheint es angemessen, sich im vorliegenden Beitrag auf ein klar umgrenztes
Feld zu konzentrieren, nämlich auf die Rolle und die Darstellung von Märtyrern im
Chronicon Paschale.
Um einen Überblick über die Berichte über christliche Märtyrer und Glaubens-
bekenner im Chronicon Paschale zu gewinnen, reicht es in diesem Falle nicht aus, die
Suchprogramme des Thesaurus Linguae Graecae anzuwenden. Die verschiedenen For-
men des Verbes μαρτυρέω (vor allem in der 3. Person Singular/Plural des Aorist
Indikativ Aktiv) werden vom Verfasser häufig in Bezug auf die Namen der zur Bele-
gung seiner Aussagen zitierten (oder nur erwähnten) Autoren - in vielen Fällen als
* Diese Arbeit entstand im Rahmen des Projektes NKFIH (Nationales Forschungs-, Entwicklungs- und
Innovationsbüro) NN 124539 „Textual Criticism in the Interpretation of Social Context: Byzantium
and Beyond“ des Eötvös-Jözsef-Collegiums (Budapest) und des Projektes P25485 „The Chronicon Pa-
schale. Critical Edition and Enhanced Edition Method“ des österreichischen Fonds zur Förderung
derWissenschaft (FWF).
i Das Werk über die Weltgeschichte von der Schöpfüng bis ins erste Drittel des 7. Jahrhunderts ist im
Pergamentcodex Codex Vaticanus Graecus 1941 überliefert und umfasst 293 Folien. Seine Bonner Aus-
gabe (Dindorf 1832) ist mehr als 730 Seiten stark.
 
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