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Bandini, Ditte [Hrsg.]; Hinüber, Oskar von [Hrsg.]; Dickoré, Wolf Bernhard [Hrsg.]
Die Felsbildstationen Shing Nala und Gichi Nala — Materialien zur Archäologie der Nordgebiete Pakistans, Band 4: Mainz, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.37089#0032
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Shing Nala

Darüber hinaus ergibt sich für einige Zeichnungen ein kunstgeschichtlicher Datierungsansatz (z.B. Stüpa-Dar-
stellungen und Tierstilzeichnungen). Hierbei gilt es jedoch zu bedenken, daß sich die ‘Laufzeit’ bestimmter Stil-
richtungen besonders in Bergregionen über einen langen Zeitraum erstrecken kann. Auch bis in jüngste Zeit
angefertigte Nachahmungen sind zu berücksichtigen. Durch diese Datierungsmethode wird also lediglich ein ter-
minus post quem gewonnen. Hinzu kommt, daß die zeitliche Einordnung buddhistischer Kunstdenkmäler nicht
immer unproblematisch ist.
Im folgenden wird die Bezeichnung “prähistorisch” für Ritzungen verwendet, die so stark patiniert sind, daß sie
vor dem späten 2. Jt. v. Chr. entstanden sein dürften. Der Zeitraum zwischen dem späten 2. Jt. v. Chr. und dem frü-
hen 1. Jt. v. Chr. wird als “frühhistorisch” oder “(früh)eisenzeitlich” bezeichnet. Dieser Begriff wird auf Gravuren
angewandt, deren Patina nicht ganz so stark, aber stärker als durchschnittlich ist und deren Stil keine nähere ‘vor-
christliche’ Spezifizierung (wie etwa “Tierstil” oder “achämenidisch” ) erlaubt. Es folgt die Zeit der Inschriften,
etwa 1. bis 7. Jh. n. Chr., die der des Buddhismus am Oberen Indus entspricht. Sie läßt sich in eine im wesentli-
chen durch Kharosthi-Inschriften charakterisierte frühe Phase und eine durch sogdische und Brähml-Inschriften
geprägte spätere Phase gliedern. Die nachbuddhistische Periode beginnt etwa ab dem 8. Jh. n. Chr.
 
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