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Bandini, Ditte [Hrsg.]; Hinüber, Oskar von [Hrsg.]; Dickoré, Wolf Bernhard [Hrsg.]
Die Felsbildstationen Shing Nala und Gichi Nala — Materialien zur Archäologie der Nordgebiete Pakistans, Band 4: Mainz, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.37089#0070
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52

Shing Nala

Der instr. Dual steht bisher als grammatische Form innerhalb aller Inschriften vereinzelt, hat aber eine Parallele in
vuryasimgha-devasimghäbhyäm im Kolophon des Samghätasütra.268
Mit nur 13 Fällen enthalten vergleichsweise wenige Inschriften allein einen Namen, soweit dies erkennbar ist. Ein
Frauenname befindet sich nicht darunter.
Einige der auf den Inschriften genannten Personen sind auch aus anderen Stationen bekannt: Vasudatta (59:3)
wanderte von oder nach Gichi Nala. Amrtendrälamkära, der auch aus Thalpan III, Gichi Nala, Hodar, Oshibat und
Thor bekannt ist, tritt nur in Shing Nala und gleich zweimal als Stifter auf (31:1; 35:2), in der zweiten Inschrift
möglicherweise gemeinsam mit einer weiteren Person, die vielleicht den Namen Priyavarman trägt. Keine zweite
aus den Inschriften bekannte Person läßt sich über eine so große Entfernung von etwa 60 km zwischen Thor und
Shing Nala nachweisen wie Amrtendrälamkära.
Je einmal erscheint das Verbum vicarati “wandert” (56:5) und gatah “gegangen”. Letzteres ist mit dem geographi-
schen Name Uttaräpatha “Norden” verbunden. Daß das Gebiet am Oberen Indus so bezeichnet wurde, zeigt eine
Inschrift aus Thalpan mit iha uttaräpathe “hier im Norden” (Shing Nala 73:1). Ein weiterer geographischer Name
ist Palola (32:2), der Hodar S. 91 f. besprochen ist.
Aus dem Bereich der Grammatik ist neben dem bereits erwähnten ungewöhnlichen Dual die Konstruktion von krta
mit dem gen. zu nennen (19:1; 40:1). In Jtnasüresya (73:2) könnten gen. und instr. gekreuzt sein. Auffällig ist
revoten(e) (40:6), wenn richtig gelesen. Dies ist zugleich der einzige Name dieses Typs, vgl. Shatial 5:6 usw., der
aus dieser Station bezeugt ist. Unsicher bleibt, ob in (ratnami)tre ein nom. auf -e oder ein unvollendeter instr.
ratncunitre[na] vorliegt.

APPENDIX
Die Inschriften von Bargin und Ges
Vereinzelte Inschriften finden sich östlich und westlich von der Station Shing. In dem von Shing Nala aus flußauf-
wärts gelegenen Bargin beginnen die Inschriften. Bemerkenswert ist die Erwähnung des Mönches Yasamitra. Die
Inschrift 4 enthält möglicherweise einen Frauennamen.
Alle Lesungen erfolgten allein mit Hilfe von Photos.
Bargin 1 (Tafel 107)
Lesung: pu(kai)yädhira
Übersetzung: -
Kommentar: Ganz unsicher bleibt die Deutung des versuchsweise als ein asymmetrisch geschriebenes -Un-
gelesenen Zeichens: Die beiden schräg nach links und rechts unten verlaufenden Striche sollten beide auf der-
selben Höhe an den senkrechten Strich angesetzt sein, um ein symmetrisches Zeichen ka zu bilden. Der zweite Teil
eines vermuteten Personennamens könnte auf -dhira enden, vgl. Vajradhlra, Oshibat 18:34 und Oshibat 11:2,
18:118.
Bargin 2 (Tafel 107)
Lesung: dh(eda)deva
Übersetzung: ]deva
Kommentar: Allein -deva kann als wahrscheinlich gelten.

268

von Hinüber 1980: 70 [122a2], 72.
 
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