XIV Vorwort
Die Überblickskommentare zur Entstehungsgeschichte, zu den Quellen, zu
Konzeption, Struktur und Stil, zum Stellenwert der Tragödienschrift in Nietz-
sches Werk, endlich zu ihrer Wirkung sollen eine Gesamtorientierung ermögli-
chen. Außerdem geht den Stellenkommentaren zu jedem der fünfundzwanzig
Kapitel der Geburt der Tragödie ein kurzer Überblick voraus. Die Stellenkom-
mentare dienen den für das Verständnis notwendigen Nachweisen aus den
zahlreichen Quellen Nietzsches, der Erläuterung im Kontext des Werks sowie
vor dem historischen und philosophischen Hintergrund, generell der Klärung
der nicht unmittelbar zugänglichen Begriffe, Vorstellungen und Bezüge. Die
Vernetzung von Überblicks- und Einzelkommentaren soll durch Querverweise
das Einzelne mit dem Ganzen überall dort verbinden, wo dies ideelle und
strukturelle Zusammenhänge besonders erfordern. Schließlich durften die spä-
ter von Nietzsche selbst in einem Aphorismus der Fröhlichen Wissenschaft
(Nr. 370) bedauerten „dicken Irrthümer“ und die im Versuch einer Selbstkritik
von ihm diagnostizierten Fragwürdigkeiten dieses Erstlingswerks nicht unbe-
rücksichtigt bleiben. Das Gleiche gilt für die vor allem von Seiten der Klassi-
schen Philologie festgestellten Unzulänglichkeiten.
Von den zahlreichen Studien zur Geburt der Tragödie habe ich vor allem
zwei schon vorhandene Kommentare dankbar benutzt. Die hervorragende Dis-
sertation von Barbara von Reibnitz über die ersten zwölf der insgesamt fünf-
undzwanzig Kapitel war besonders im Bereich der antiken Tradition hilfreich.
Das aufgrund einer anderen Gesamtdisposition knapper kommentierende Werk
von Manfred Landfester, welches auch die Vorstufen in die Kommentierung
einbezieht, habe ich ebenfalls mit Gewinn herangezogen. Einen kaum zu über-
schätzenden Fundus boten die von Montinari in Band 7 seiner ,Kritischen Stu-
dienausgabe4 (KSA) aus Nietzsches Nachlass edierten, nicht weniger als 400
Seiten umfassenden Notate zur Tragödienschrift sowie die in Band 1 gedruck-
ten Vorstufen, die ebenso umfangreich sind wie die ausgeführte Schrift,
schließlich Montinaris textgenetische Hinweise in Band 14. Eine für die Kom-
mentierung nur im Hinblick auf den Umfang relevante, aber unter editionsphi-
lologischen Gesichtspunkten nicht unproblematische Konzession allerdings
forderte seine Darbietung des Textes in Band 1 der KSA. Dort erscheint die
Schrift nicht mit dem für die Erstausgabe (1872) von Nietzsche gewählten Titel
Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik, sondern mit dem Titel der
im Jahr 1886 erschienenen Neuausgabe: Die Geburt der Tragödie (ohne den
Untertitel: Oder Griechenthum und Pessimismus) und mit dem ebenfalls erst
dieser Neuausgabe vorangestellten Versuch einer Selbstkritik.
Nicht unerwähnt bleiben darf ein Hilfsmittel, das sich als unentbehrlich
erwiesen hat: das Werk Nietzsches persönliche Bibliothek, herausgegeben von
Giuliano Campioni, Paolo D’Iorio, Maria Cristina Fornari, Francesco Fronterotta
Die Überblickskommentare zur Entstehungsgeschichte, zu den Quellen, zu
Konzeption, Struktur und Stil, zum Stellenwert der Tragödienschrift in Nietz-
sches Werk, endlich zu ihrer Wirkung sollen eine Gesamtorientierung ermögli-
chen. Außerdem geht den Stellenkommentaren zu jedem der fünfundzwanzig
Kapitel der Geburt der Tragödie ein kurzer Überblick voraus. Die Stellenkom-
mentare dienen den für das Verständnis notwendigen Nachweisen aus den
zahlreichen Quellen Nietzsches, der Erläuterung im Kontext des Werks sowie
vor dem historischen und philosophischen Hintergrund, generell der Klärung
der nicht unmittelbar zugänglichen Begriffe, Vorstellungen und Bezüge. Die
Vernetzung von Überblicks- und Einzelkommentaren soll durch Querverweise
das Einzelne mit dem Ganzen überall dort verbinden, wo dies ideelle und
strukturelle Zusammenhänge besonders erfordern. Schließlich durften die spä-
ter von Nietzsche selbst in einem Aphorismus der Fröhlichen Wissenschaft
(Nr. 370) bedauerten „dicken Irrthümer“ und die im Versuch einer Selbstkritik
von ihm diagnostizierten Fragwürdigkeiten dieses Erstlingswerks nicht unbe-
rücksichtigt bleiben. Das Gleiche gilt für die vor allem von Seiten der Klassi-
schen Philologie festgestellten Unzulänglichkeiten.
Von den zahlreichen Studien zur Geburt der Tragödie habe ich vor allem
zwei schon vorhandene Kommentare dankbar benutzt. Die hervorragende Dis-
sertation von Barbara von Reibnitz über die ersten zwölf der insgesamt fünf-
undzwanzig Kapitel war besonders im Bereich der antiken Tradition hilfreich.
Das aufgrund einer anderen Gesamtdisposition knapper kommentierende Werk
von Manfred Landfester, welches auch die Vorstufen in die Kommentierung
einbezieht, habe ich ebenfalls mit Gewinn herangezogen. Einen kaum zu über-
schätzenden Fundus boten die von Montinari in Band 7 seiner ,Kritischen Stu-
dienausgabe4 (KSA) aus Nietzsches Nachlass edierten, nicht weniger als 400
Seiten umfassenden Notate zur Tragödienschrift sowie die in Band 1 gedruck-
ten Vorstufen, die ebenso umfangreich sind wie die ausgeführte Schrift,
schließlich Montinaris textgenetische Hinweise in Band 14. Eine für die Kom-
mentierung nur im Hinblick auf den Umfang relevante, aber unter editionsphi-
lologischen Gesichtspunkten nicht unproblematische Konzession allerdings
forderte seine Darbietung des Textes in Band 1 der KSA. Dort erscheint die
Schrift nicht mit dem für die Erstausgabe (1872) von Nietzsche gewählten Titel
Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik, sondern mit dem Titel der
im Jahr 1886 erschienenen Neuausgabe: Die Geburt der Tragödie (ohne den
Untertitel: Oder Griechenthum und Pessimismus) und mit dem ebenfalls erst
dieser Neuausgabe vorangestellten Versuch einer Selbstkritik.
Nicht unerwähnt bleiben darf ein Hilfsmittel, das sich als unentbehrlich
erwiesen hat: das Werk Nietzsches persönliche Bibliothek, herausgegeben von
Giuliano Campioni, Paolo D’Iorio, Maria Cristina Fornari, Francesco Fronterotta