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II Stellenkommentar

Es existiert ein ausführlicher Entwurf, dessen Gedankengänge und Formulie-
rungen zum größten Teil in die ersten vier Kapitel des Versuchs einer Selbstkri-
tik eingegangen sind, die aber in Manchem auch weiter gehen: vgl. KSA 14,
S. 43-44.
11, 8 Donner der Schlacht von Wörth] Bei Wörth, einer Stadt im Unter-Elsaß,
fand am 6. August 1870 eine Schlacht zwischen der französischen Rheinarmee
und der dritten deutschen Armee statt.
Zuerst hatte N. Folgendes notiert: „Während die Donner der Schlacht von
Wörth über das erstaunte Europa weggiengen - schrieb ich in irgend einem
Winkel der Alpen die entscheidenden Gedanken dieses Buchs nieder: im
Grunde nicht viel für mich, sondern für Richard Wagner, um dessen Gräcisi-
rung und Versüdlichung sich bis dahin Niemand sonderliche Mühe gegeben
hatte“ (KSA 14, S. 45).
11,10 in einem Winkel der Alpen] Am 30. Juli 1870 hatte N. mit seiner Schwes-
ter Tribschen bei Luzern verlassen, wo die beiden Richard Wagner und dessen
Lebensgefährtin und spätere Ehefrau Cosima besucht hatten. Anschließend
reisten die Geschwister ins Maderanertal im Kanton Uri. N. arbeitete in dieser
Zeit an einer Abhandlung über die „dionysische Weltanschauung“, einer Vor-
stufe zur Geburt der Tragödie.
11,15 f. und er befand sich selbst unter den Mauern von Metz] Am 11. August
war N. von der Basler Erziehungsbehörde für den Sanitätsdienst im deutsch-
französischen Krieg beurlaubt worden. Nachdem er an einer kurzen medizini-
schen Ausbildung für das Sanitätswesen teilgenommen hatte, fuhr er zum Ein-
satz als Krankenpfleger auf den Kriegsschauplatz nach Lothringen. Am 2. Sep-
tember wurde er in Ars sur Moselle bei Metz zur Pflege von Verwundeten und
Schwerkranken in einem Spitalzug abgeordnet, der in zwei Tagen und zwei
Nächten Karlsruhe und damit ein Lazarett erreichte (vgl. KGW III 4[1-5]). Wäh-
rend des Verwundetentransports infizierte sich N. mit Ruhr und Diphtherie.
Noch im September wurde er aus dem Sanitätsdienst entlassen. In einem Brief
an Wilhelm Vischer vom 19. Oktober beklagte er seinen schlechten Gesund-
heitszustand. Alsbald, im Wintersemester 1870/71, nahm er seine Lehrtätigkeit
in Basel wieder auf.
11, 17 f. vorgeblichen „Heiterkeit“ der Griechen] Mit der Ansicht, zum Wesen
der Griechen gehöre die „Heiterkeit“, setzte sich N. in GT immer wieder aus-
einander (101,14 f.; 114, 33-115, 21), weil sie seiner Theorie vom tragischen und
pessimistischen Grundzug der griechischen Kultur widersprach. Einem Ent-
 
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