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Wager, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 4. Abhandlung): Über die Kinzigitgneise von Schenkenzell und die Syenite vom Typ Erzenbach — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.43750#0005
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Schenkenzell und Syenite von Erzenbach

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solchen aus der Nachbarschaft von Syeniten und Granititen —
auch aus einer Zone, welche „mit Eruptivgesteinen in keiner
direkten Beziehung steht“. Eigentliche Kinzigite fehlen hier.
Auch in dem Blattgebiet Elzach finden sich in den von Schnar-
renberger (1909) abgetrennten Kinzigitgneisen keine Kinzigite;
Graphitführung fehlt auch den Gneisen. Es wird darauf hinge-
wiesen, daß ein mehr oder weniger breiter Kinzigitgneissaum
die Grenze zum Triberger Granit begleitet.
Auf dem Blatt St. Peter fehlen nach der Kartierung (Schnar-
renberger 1906) diese Typen.
1909 betont Sauer, daß die genetische Stellung des Kinzigit-
gneises noch ganz unsicher sei; 1913 erklärt er, daß man sie
„als durch Granitkontakt mehr oder weniger stark veränderte
Renchgneise anzusehen hat“.
Von den weiteren Bearbeitern hat Rosenbusch (1899) die
Auffassung vertreten, „daß die Kinzigitgneise kontaktmetamorphe
Formen der Renchgneise darstellen. Dabei ist aber hervorzuheben,
daß in den Kinzigitgneisen nicht auch nach Analogie der Schiefer-
kontakthöfe von außen nach innen bestimmte Partialkontaktzonen
unterschieden werden können“.
Philipp (1907) erwähnt, daß im Süd-Schwarzwald „Partien mit
mittelstarker Injektion . . . den Typen zu gleichen scheinen, die
im nördlichen Schwarzwald als Kinzigitgneise bekannt sind“.
Schwenkel (1912) deutet die Kinzigitgneise ähnlich wie Sauer;
er weist besonders auf die Schwierigkeiten hin: „oft fehlen im
Granitkontakt die Kinzigitgneise, ... oft sehr weitgehende Kon-
vergenz im Habitus zwischen Kinzigitgneis und parallelstruierten
Glimmersyeniten“. Durchaus abgelehnt wird die von Philipp nahe-
gelegte Deutung als Injektionsgesteine.
Suter (1924) macht darauf aufmerksam, daß Kinzigite im Süd-
Schwarzwald fehlen. Es „wären die Kinzigite') die thermisch
kontaktmetamorphe Fazies der Südschwarzwälder kontaktmeta-
morphen Injektions-Gneise“.
Auch in die Handbuchliteratur sind die Begriffe Kinzigit und
Kinzigitgneis übergegangen. In Rosenbusch’s „Elementen der Ge-
steinslehre“ (1. Aufl. 1889 bis 4. Aufl. 1923) finden sie sich als Typ
verzeichnet, welcher „allenthalben in Paragneisgebieten in der
Nähe von Granitmassiven auftritt“; in Grubenmann’s „Die kri-

0 Es sind wohl Kinzigite und Kinzigitgneise gemeint.
 
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