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Florian Heller: Bärenzähne aus
im Besitz des Museums zu Speyer, und wir verdanken sie der
Liebenswürdigkeit des Herrn Direktor Dr. SPRATER-Speyer, der
sie uns auf unsere Bitte nebst anderen aus Jockgrim stammenden
Funden bereitwilligst überließ. Es handelt sich zwar nur um ein
Unterkieferfragment mit dem stark abgekauten M.2, sowie der
Hälfte des Mp doch sind gerade diese Bärenreste, über deren
Begleitfauna wir auch einigermaßen Bescheid wissen, bei unserer
Fragestellung besonders wichtig.
Für unsere Untersuchungen ist schließlich noch von Wich-
tigkeit, daß in den letzten Jahren mehrere größere Veröffent-
lichungen erschienen sind, die sich ebenfalls mit den Zähnen der
einzelnen Bärenarten, insbesondere mit den Höhlenbärenzähnen
befassen. Ganz besonders sei hier genannt die schon lange er-
wartete Monographie Rodes „Untersuchungen über das Gebiß des
Bären“. Wenn in den in den letzten Jahren veröffentlichten Arbeiten
auch nur verhältnismäßig wenig auf die Formen des Ursus
deningeri-Kreises eingegangen wurde, so bildet doch die Dar-
stellung der Variabilität bei der Ausbildung der einzelnen Zahn-
elemente bei dem zweifellos aus Ursus deningeri und verwandten
Formen sich ableitenden Ursus spelaeus eine wertvolle Grundlage
für unsere Untersuchungen und bewahrt vor allem davor, ge-
wisse individuelle Eigentümlichkeiten zu wichtig zu nehmen.
Bei der Darstellung der Eigentümlichkeiten des Eberbacher Bären,
bzw. der Merkmale, die er mit anderen fossilen Bären gemein-
sam hat, werden im Folgenden auch die Reste des Ursus deningeri
v. Reich, von Jockgrim, Mosbach und Mauer, des Ursus aff.
deningeri von Erpfingen, Ursus süssenbornensis Soergel von
Süssenborn, Ursus etruscus aus dem Oberpliozän Italiens und
anderer Fundpunkte, Ursus sauini Andrews aus dem englischen
Cromer Forest-bed, Ursus spelaeus und selbstverständlich auch
Ursus arctos zum Vergleich herangezogen werden.
Bevor wir aber mit der Beschreibung und Vergleichung be-
ginnen, erscheint es notwendig, einige kurze Bemerkungen vor-
auszuschicken, die sich auf einige der eben genannten Bären-
formen beziehen.
Ursus sauini Andrews.
Unter dieser Bezeichnung beschrieb Andrews (1922) eine An-
zahl von Bärenresten aus dem Cromer Forest-bed, die zum Teil
Jockgrimer Funde in Heidelberg aufbewahrt als Vergleichsmaterial zu
Mauer.
Florian Heller: Bärenzähne aus
im Besitz des Museums zu Speyer, und wir verdanken sie der
Liebenswürdigkeit des Herrn Direktor Dr. SPRATER-Speyer, der
sie uns auf unsere Bitte nebst anderen aus Jockgrim stammenden
Funden bereitwilligst überließ. Es handelt sich zwar nur um ein
Unterkieferfragment mit dem stark abgekauten M.2, sowie der
Hälfte des Mp doch sind gerade diese Bärenreste, über deren
Begleitfauna wir auch einigermaßen Bescheid wissen, bei unserer
Fragestellung besonders wichtig.
Für unsere Untersuchungen ist schließlich noch von Wich-
tigkeit, daß in den letzten Jahren mehrere größere Veröffent-
lichungen erschienen sind, die sich ebenfalls mit den Zähnen der
einzelnen Bärenarten, insbesondere mit den Höhlenbärenzähnen
befassen. Ganz besonders sei hier genannt die schon lange er-
wartete Monographie Rodes „Untersuchungen über das Gebiß des
Bären“. Wenn in den in den letzten Jahren veröffentlichten Arbeiten
auch nur verhältnismäßig wenig auf die Formen des Ursus
deningeri-Kreises eingegangen wurde, so bildet doch die Dar-
stellung der Variabilität bei der Ausbildung der einzelnen Zahn-
elemente bei dem zweifellos aus Ursus deningeri und verwandten
Formen sich ableitenden Ursus spelaeus eine wertvolle Grundlage
für unsere Untersuchungen und bewahrt vor allem davor, ge-
wisse individuelle Eigentümlichkeiten zu wichtig zu nehmen.
Bei der Darstellung der Eigentümlichkeiten des Eberbacher Bären,
bzw. der Merkmale, die er mit anderen fossilen Bären gemein-
sam hat, werden im Folgenden auch die Reste des Ursus deningeri
v. Reich, von Jockgrim, Mosbach und Mauer, des Ursus aff.
deningeri von Erpfingen, Ursus süssenbornensis Soergel von
Süssenborn, Ursus etruscus aus dem Oberpliozän Italiens und
anderer Fundpunkte, Ursus sauini Andrews aus dem englischen
Cromer Forest-bed, Ursus spelaeus und selbstverständlich auch
Ursus arctos zum Vergleich herangezogen werden.
Bevor wir aber mit der Beschreibung und Vergleichung be-
ginnen, erscheint es notwendig, einige kurze Bemerkungen vor-
auszuschicken, die sich auf einige der eben genannten Bären-
formen beziehen.
Ursus sauini Andrews.
Unter dieser Bezeichnung beschrieb Andrews (1922) eine An-
zahl von Bärenresten aus dem Cromer Forest-bed, die zum Teil
Jockgrimer Funde in Heidelberg aufbewahrt als Vergleichsmaterial zu
Mauer.