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den Ablagerungen bei Eberbach
den Eberbacher Resten einen bedeutend primitiveren Vertreter
des De/wr/en-Kreises vor sich hat, als sie Mosbach liefert. Weiter
zeigen die Mauerer Formen stärkere speläoide Merkmale als die
Mosbacher Ursiden. Alle diese Unterschiede sind aber als Alters-
unterschiede zu deuten, eine Folgerung, welche ja auch Soergel
für Jockgrim zieht. Man muß vor allem daraus schließen, daß
die Tone von Eberbach, entgegengesetzt der von Wurm und
Strasser (1914) vertretenen Anschauung der Gleichalterigkeit mit
Mauer, älter als Mauer sind. Die Eberbacher Zähne sind aber auch
bedeutend primitiver als die von Mosbach. Nun ist bisher nicht
bekannt, ob die Mosbacher Deningeri-Formen vielleicht ebenfalls
unter sich Unterschiede aufweisen und sich in das Profil ein-
gliedern lassen, was fast zu erwarten stände“. (Rüger 1928,
S. 19—20). Nach diesen Ausführungen Rügers könnte man glauben,
daß eine nochmalige Untersuchung der Eberbacher Bärenzähne
eine überflüssige Arbeit sei, zumal auch Rode (1935) die Reste
von Eberbach ebenfalls als zu Ursus deningerl gehörig betrachtet.
Wenn wir uns trotzdem entschlossen haben, das ganze Mate-
rial nochmals einer gründlicheren Untersuchung zu unterziehen,
so haben wir dafür mehr als einen zwingenden Grund und es
geschieht nicht in der Absicht, die Autoren, die sich bisher mit
den in Frage stehenden Resten beschäftigten, unter allen Um-
ständen berichtigen zu wollen.
In erster Linie handelt es sich darum, endlich einmal zu einer
näheren Altersdatierung der verschiedenen alten Neckarablage-
rungen, wie sie uns bei Mauer, Bammental, Binau usw. entgegen-
treten, zu gelangen. Durch Ermittlung der tatsächlichen Stellung
des Eberbacher Bären im Kreise der fossilen jungpliozänen bis
altdiluvialen Ursiden soll auf paläontologischem Wege der Ver-
such unternommen werden, diese Datierung vorzunehmen. Zu
diesem Zweck müssen wir alle bisher in der Literatur be-
kannt gewordenen fossilen Bärenarten hinsichtlich ihres Gebiß-
baues untereinander vergleichen. Bei der Durchführung des Ver-
gleichs wird insbesondere der Jockgrimer Bär eine nicht unwich-
tige Rolle spielen, der nach Soergel (1925) einen wesentlich
primitiveren Vertreter des Ursus de/nAt/ezv-Formenkreises darstellt
als die Formen von Mosbach und Mauer. Die Reste dieses Bären
befinden sich seit 1937 in der Sammlung des geologisch-paläonto-
logischen Instituts der Universität Heidelberg l)- Sie waren vorher
’) Durch Übereinkommen mit den Falzziegelwerken Ludowici K. a.
A., Jockgrim und Entgegenkommen bisheriger Betreuer werden ab 1935 alle
den Ablagerungen bei Eberbach
den Eberbacher Resten einen bedeutend primitiveren Vertreter
des De/wr/en-Kreises vor sich hat, als sie Mosbach liefert. Weiter
zeigen die Mauerer Formen stärkere speläoide Merkmale als die
Mosbacher Ursiden. Alle diese Unterschiede sind aber als Alters-
unterschiede zu deuten, eine Folgerung, welche ja auch Soergel
für Jockgrim zieht. Man muß vor allem daraus schließen, daß
die Tone von Eberbach, entgegengesetzt der von Wurm und
Strasser (1914) vertretenen Anschauung der Gleichalterigkeit mit
Mauer, älter als Mauer sind. Die Eberbacher Zähne sind aber auch
bedeutend primitiver als die von Mosbach. Nun ist bisher nicht
bekannt, ob die Mosbacher Deningeri-Formen vielleicht ebenfalls
unter sich Unterschiede aufweisen und sich in das Profil ein-
gliedern lassen, was fast zu erwarten stände“. (Rüger 1928,
S. 19—20). Nach diesen Ausführungen Rügers könnte man glauben,
daß eine nochmalige Untersuchung der Eberbacher Bärenzähne
eine überflüssige Arbeit sei, zumal auch Rode (1935) die Reste
von Eberbach ebenfalls als zu Ursus deningerl gehörig betrachtet.
Wenn wir uns trotzdem entschlossen haben, das ganze Mate-
rial nochmals einer gründlicheren Untersuchung zu unterziehen,
so haben wir dafür mehr als einen zwingenden Grund und es
geschieht nicht in der Absicht, die Autoren, die sich bisher mit
den in Frage stehenden Resten beschäftigten, unter allen Um-
ständen berichtigen zu wollen.
In erster Linie handelt es sich darum, endlich einmal zu einer
näheren Altersdatierung der verschiedenen alten Neckarablage-
rungen, wie sie uns bei Mauer, Bammental, Binau usw. entgegen-
treten, zu gelangen. Durch Ermittlung der tatsächlichen Stellung
des Eberbacher Bären im Kreise der fossilen jungpliozänen bis
altdiluvialen Ursiden soll auf paläontologischem Wege der Ver-
such unternommen werden, diese Datierung vorzunehmen. Zu
diesem Zweck müssen wir alle bisher in der Literatur be-
kannt gewordenen fossilen Bärenarten hinsichtlich ihres Gebiß-
baues untereinander vergleichen. Bei der Durchführung des Ver-
gleichs wird insbesondere der Jockgrimer Bär eine nicht unwich-
tige Rolle spielen, der nach Soergel (1925) einen wesentlich
primitiveren Vertreter des Ursus de/nAt/ezv-Formenkreises darstellt
als die Formen von Mosbach und Mauer. Die Reste dieses Bären
befinden sich seit 1937 in der Sammlung des geologisch-paläonto-
logischen Instituts der Universität Heidelberg l)- Sie waren vorher
’) Durch Übereinkommen mit den Falzziegelwerken Ludowici K. a.
A., Jockgrim und Entgegenkommen bisheriger Betreuer werden ab 1935 alle