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Florian Heller: Bärenzähne aus
scheint sich in vieler Hinsicht, vor allem auch durch seinen
einfacheren Bau, stark dem Eberbacher Bären zu nähern.
Der 2. Unterkiefern! olar, M2.
(Tafel, Fig. 3).
Auch bei diesem Zahn fällt gegenüber sonstigen Vertretern
des Ursus deningeri- und Ursus spe/aews-Formenkreises die starke
Vereinfachung der gesamten Kronenskulptur auf. Diese weist nur
verhältnismäßig wenige große Höcker auf; auch die Zahl der
Sekundärhöcker ist stark vermindert. Durch das fast vollständige
Fehlen aller Feinskulptur, wie Wärzchen, Rillen, Fältchen usw.,
und das allgemeine Vorherrschen glatter Flächen und Kanten
gewinnen alle Elemente eine schärfere Ausprägung, als dies bei
den oben genannten Formen der Fall ist.
Der zweite Unterkiefermolar ist dem Mt hinsichtlich der Ge-
staltung des hinteren Zahnteiles ähnlich. Im Bereich des vorderen
Zahnabschnittes jedoch ergeben sich durch das Zurücktreten des
Paraconids einerseits, durch die Verbreiterung des Zahnes und
die Einschaltung mehrerer Höcker usw. andererseits stärkere Form-
unterschiede.
Der Umriß des Zahnes ist als ziemlich unregelmäßig zu be-
zeichnen. Dies hängt mit der verschiedenen Stärke der Einschnü-
rung zwischen vorderem (Trigonid) und hinterem Zahnteil (Talo-
nid) zusammen. Der Eberbacher Zahn besitzt nur auf der fazialen
Seite eine in das hintere Drittel gerückte deutliche Einschnürung,
auf der lingualen Seite dagegen sind zwar mehrere durch Höcker-
grenzen bedingte Einschnitte, jedoch keine eigentlichen Einschnü-
rungen zu beobachten. Wenn auch der allgemeine Zahnumriß,
der Grad der Einschnürung und die Lage derselben bei den ein-
zelnen Bärenarten keine Gesetzmäßigkeiten erkennen läßt, so fällt
doch auf, daß bei den Höhlenbären normalerweise die Kronen-
wand lingual und auch fazial eingebuchtet ist. Meist ist die faziale
Einbuchtung tiefer als die linguale, doch kommen gelegentlich
auch Formen mit ziemlich gleichmäßiger beiderseitiger Einschnü-
rung vor. Während bei den Ursus spelcteus-Formen eine linguale
Einbuchtung also nur selten fehlt, ist dies bei den Vertretern der
arcZos-Gruppe ziemlich regelmäßig der Fall. Auch ist bei den
c/rcZos-Formen die faziale Einbuchtung im allgemeinen schwächer als
bei Ursus spelaeus. Die äußere Einbuchtung ist meist weiter nach
Florian Heller: Bärenzähne aus
scheint sich in vieler Hinsicht, vor allem auch durch seinen
einfacheren Bau, stark dem Eberbacher Bären zu nähern.
Der 2. Unterkiefern! olar, M2.
(Tafel, Fig. 3).
Auch bei diesem Zahn fällt gegenüber sonstigen Vertretern
des Ursus deningeri- und Ursus spe/aews-Formenkreises die starke
Vereinfachung der gesamten Kronenskulptur auf. Diese weist nur
verhältnismäßig wenige große Höcker auf; auch die Zahl der
Sekundärhöcker ist stark vermindert. Durch das fast vollständige
Fehlen aller Feinskulptur, wie Wärzchen, Rillen, Fältchen usw.,
und das allgemeine Vorherrschen glatter Flächen und Kanten
gewinnen alle Elemente eine schärfere Ausprägung, als dies bei
den oben genannten Formen der Fall ist.
Der zweite Unterkiefermolar ist dem Mt hinsichtlich der Ge-
staltung des hinteren Zahnteiles ähnlich. Im Bereich des vorderen
Zahnabschnittes jedoch ergeben sich durch das Zurücktreten des
Paraconids einerseits, durch die Verbreiterung des Zahnes und
die Einschaltung mehrerer Höcker usw. andererseits stärkere Form-
unterschiede.
Der Umriß des Zahnes ist als ziemlich unregelmäßig zu be-
zeichnen. Dies hängt mit der verschiedenen Stärke der Einschnü-
rung zwischen vorderem (Trigonid) und hinterem Zahnteil (Talo-
nid) zusammen. Der Eberbacher Zahn besitzt nur auf der fazialen
Seite eine in das hintere Drittel gerückte deutliche Einschnürung,
auf der lingualen Seite dagegen sind zwar mehrere durch Höcker-
grenzen bedingte Einschnitte, jedoch keine eigentlichen Einschnü-
rungen zu beobachten. Wenn auch der allgemeine Zahnumriß,
der Grad der Einschnürung und die Lage derselben bei den ein-
zelnen Bärenarten keine Gesetzmäßigkeiten erkennen läßt, so fällt
doch auf, daß bei den Höhlenbären normalerweise die Kronen-
wand lingual und auch fazial eingebuchtet ist. Meist ist die faziale
Einbuchtung tiefer als die linguale, doch kommen gelegentlich
auch Formen mit ziemlich gleichmäßiger beiderseitiger Einschnü-
rung vor. Während bei den Ursus spelcteus-Formen eine linguale
Einbuchtung also nur selten fehlt, ist dies bei den Vertretern der
arcZos-Gruppe ziemlich regelmäßig der Fall. Auch ist bei den
c/rcZos-Formen die faziale Einbuchtung im allgemeinen schwächer als
bei Ursus spelaeus. Die äußere Einbuchtung ist meist weiter nach