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K. Kramer und K. E. Schäfer: Einfluß des Adrenalins
zeigte sich eine mit zunehmender Spannung einhergehende Ab-
nahme der Strömung. Auf die Werte des O2-Verbrauchs und der
Milchsäurebildung wird später eingegangen.
Bei den an sechs Tieren vorgenommenen 29 Adrenalindauer-
infusionen, die in der Regel 6—8 Min. lang ausgedehnt wurden,
konnte nur an einem Tiere eine mäßige, länger anhaltende Dila-
tation beobachtet werden. Der verwandte Dosis-Bereich von 0,3
bis 0,5 Gamma/Min. war bei den übrigen fünf Tieren wirkungs-
los. 23 Infusionen führten zu eindeutiger Durchblutungsabnahme.
Diese wurde sowohl in Versuchen am Haut-Muskel-Gefäßnetz wie
auch in denen am Gastrocnemius allein beobachtet. Hierbei ent-
sprach die Drosselung der Durchblutung der Höhe der Adrenalin-
konzentration bei ein und demselben Tier. Fast unmittelbar nach
dem Ende der Infusion trat in sämtlichen Fällen eine der Größe
der Drosselung entsprechende Mehrdurchblutung auf. In Abb. 1
sind die registrierten Kurven in lineare Verhältnisse umgerechnet
und die prozentualen Änderungen des Ruhewertes eingezeichnet.
Der oben erwähnte einzige Versuch mit schwachem, andauern-
dem Dilatationserfolg ist in Abb. 5 abgebildet. Am gleichen Tier
wurde durch intrajugulare Infusion von 2 Gamma/Min. eine im
Mittel etwa 3O°/oige Drosselung erreicht, die in der 4. Min. trotz
kontinuierlicher Infusion vorübergehend zurückging. Ob es sich
hier um ein Durchbrechen der reaktiven Hyperämie oder um
eine echte Dilatation durch das Adrenalin handelt, kann nicht
entschieden werden. Sicher folgt auch in diesem Versuch am
Ende der Infusion noch eine starke Mehrdurchblutung. Bei dem
Vergleich der Haut-Muskel-Versuche mit denen am Muskel allein
hat man den Eindruck, daß bei den ersteren die reaktiven Hyperämien
gemilderter ablaufen als bei den rein muskulären. Auf diese Be-
sonderheit soll später ausführlicher eingegangen werden.
Beobachtungen am Sauerstoffumsatz.
Wie wir schon in Tabelle III angegeben haben, sind Ver-
suche sowohl an innervierter wie denervierter Muskulatur vor-
genommen worden. Mit den älteren Untersuchungen Barcroft’s
und seiner Mitarbeiter (23) stimmt überein, daß nach der Dener-
vierung der oxydative Umsatz des Muskels absinkt. In unseren
Versuchen ließ sich die Ursache des höheren Umsatzes bei er-
haltener Innervation recht anschaulich darstellen. Auf die durch
K. Kramer und K. E. Schäfer: Einfluß des Adrenalins
zeigte sich eine mit zunehmender Spannung einhergehende Ab-
nahme der Strömung. Auf die Werte des O2-Verbrauchs und der
Milchsäurebildung wird später eingegangen.
Bei den an sechs Tieren vorgenommenen 29 Adrenalindauer-
infusionen, die in der Regel 6—8 Min. lang ausgedehnt wurden,
konnte nur an einem Tiere eine mäßige, länger anhaltende Dila-
tation beobachtet werden. Der verwandte Dosis-Bereich von 0,3
bis 0,5 Gamma/Min. war bei den übrigen fünf Tieren wirkungs-
los. 23 Infusionen führten zu eindeutiger Durchblutungsabnahme.
Diese wurde sowohl in Versuchen am Haut-Muskel-Gefäßnetz wie
auch in denen am Gastrocnemius allein beobachtet. Hierbei ent-
sprach die Drosselung der Durchblutung der Höhe der Adrenalin-
konzentration bei ein und demselben Tier. Fast unmittelbar nach
dem Ende der Infusion trat in sämtlichen Fällen eine der Größe
der Drosselung entsprechende Mehrdurchblutung auf. In Abb. 1
sind die registrierten Kurven in lineare Verhältnisse umgerechnet
und die prozentualen Änderungen des Ruhewertes eingezeichnet.
Der oben erwähnte einzige Versuch mit schwachem, andauern-
dem Dilatationserfolg ist in Abb. 5 abgebildet. Am gleichen Tier
wurde durch intrajugulare Infusion von 2 Gamma/Min. eine im
Mittel etwa 3O°/oige Drosselung erreicht, die in der 4. Min. trotz
kontinuierlicher Infusion vorübergehend zurückging. Ob es sich
hier um ein Durchbrechen der reaktiven Hyperämie oder um
eine echte Dilatation durch das Adrenalin handelt, kann nicht
entschieden werden. Sicher folgt auch in diesem Versuch am
Ende der Infusion noch eine starke Mehrdurchblutung. Bei dem
Vergleich der Haut-Muskel-Versuche mit denen am Muskel allein
hat man den Eindruck, daß bei den ersteren die reaktiven Hyperämien
gemilderter ablaufen als bei den rein muskulären. Auf diese Be-
sonderheit soll später ausführlicher eingegangen werden.
Beobachtungen am Sauerstoffumsatz.
Wie wir schon in Tabelle III angegeben haben, sind Ver-
suche sowohl an innervierter wie denervierter Muskulatur vor-
genommen worden. Mit den älteren Untersuchungen Barcroft’s
und seiner Mitarbeiter (23) stimmt überein, daß nach der Dener-
vierung der oxydative Umsatz des Muskels absinkt. In unseren
Versuchen ließ sich die Ursache des höheren Umsatzes bei er-
haltener Innervation recht anschaulich darstellen. Auf die durch