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W. Soergel: Zur biologischen
nach dem Klimacharakter der weitaus die meisten seiner Reste
bergenden Gesteine und nach dem Klimacharakter der diese an
den meisten Fundstellen begleitenden Tierwelt als Kaltform zu
gelten hat (vergl. Soergel 1940 a), im Winter und besonders in
harten Wintern seine Sommerreviere verließ und in südlichere
Gegenden abzog. Sein Vorkommen im oberen Teil einer süd-
deutschen „interglazialen“ Gesteinsbildung kann daher nichts
gegen seinen Charakter als Kaltform, nichts für eine größere
Eurythermie beweisen.
Diese Beurteilung des Mammutvorkommens im Travertinprofil
der Ganzhornstraße, — schon Berckhemer stellte den obersten
Teil der Travertinablagerungen in eine Eiszeit — sowie die für
diese Beurteilung maßgeblichen Gesichtspunkte erfahren durch die
Schneckenbestände des Profils, deren sorgfältige Bearbeitung wir
Wägele (in Kranz, Berckhemer, Wägele 1930) verdanken, eine
schöne Bestätigung. Während die Schneckenbestände der beiden
unteren Komplexe des Travertinprofils, des unteren, noch Zu-
mischungen von Neckarmaterial (vergl. Kranz 1930) enthaltenden
Tuffsandes und des darüber liegenden festen Travertins, nach
Wägele vom Vorhandensein „einer ausgesprochenen Busch- und
Krautvegetation“ zeugen, ist für die anschließende Zeit nach den
Schneckenbeständen des mittleren und des oberen Tuffsandes
mit einer viel offeneren, also ärmlicheren Bewachsung zu rechnen.
„Das flache, offene Gelände war“, schreibt Wägele, „der Sonne
in erhöhtem Maße zugänglich, die großen Arten konnten
vor den Strahlen keine Deckung finden und mußten absterben
oder auswandern. Nur die kleinen Arten, wie Vallonien, Verti-
gonen und Pupilla muscorum vermochten an den Grashalmen
emporzuklettern und an den Rhizomen Schutz zu finden. Das für
das Leben notwendige Naß hatten sie ja in reichem Maße bei
Überflutung des Bodens um sich. Wer mit bescheidenem Versteck
vorlieb nahm, blieb erhalten. An den kleinen, nicht überfluteten
Abhängen bildete sich ein reges Leben. Pupilla muscorum, die
ihr Optimum auf trockenen, kurzrasigen Plätzen findet, stellte sich
in zwei Formen ein: eine etwas größere (pratensis Clessin), auf
nassen Wiesen lebend, spärlich; die Mehrzahl ist von kleiner
Gestalt, vergesellschaftet mit Cionella lubrica exigua, dem Extrem
der trockenen Standorte.“
Da die Veränderungen in der Pflanzenwelt, die in den Ver-
änderungen der Schneckenbestände aufs beste bezeugt sind, am
W. Soergel: Zur biologischen
nach dem Klimacharakter der weitaus die meisten seiner Reste
bergenden Gesteine und nach dem Klimacharakter der diese an
den meisten Fundstellen begleitenden Tierwelt als Kaltform zu
gelten hat (vergl. Soergel 1940 a), im Winter und besonders in
harten Wintern seine Sommerreviere verließ und in südlichere
Gegenden abzog. Sein Vorkommen im oberen Teil einer süd-
deutschen „interglazialen“ Gesteinsbildung kann daher nichts
gegen seinen Charakter als Kaltform, nichts für eine größere
Eurythermie beweisen.
Diese Beurteilung des Mammutvorkommens im Travertinprofil
der Ganzhornstraße, — schon Berckhemer stellte den obersten
Teil der Travertinablagerungen in eine Eiszeit — sowie die für
diese Beurteilung maßgeblichen Gesichtspunkte erfahren durch die
Schneckenbestände des Profils, deren sorgfältige Bearbeitung wir
Wägele (in Kranz, Berckhemer, Wägele 1930) verdanken, eine
schöne Bestätigung. Während die Schneckenbestände der beiden
unteren Komplexe des Travertinprofils, des unteren, noch Zu-
mischungen von Neckarmaterial (vergl. Kranz 1930) enthaltenden
Tuffsandes und des darüber liegenden festen Travertins, nach
Wägele vom Vorhandensein „einer ausgesprochenen Busch- und
Krautvegetation“ zeugen, ist für die anschließende Zeit nach den
Schneckenbeständen des mittleren und des oberen Tuffsandes
mit einer viel offeneren, also ärmlicheren Bewachsung zu rechnen.
„Das flache, offene Gelände war“, schreibt Wägele, „der Sonne
in erhöhtem Maße zugänglich, die großen Arten konnten
vor den Strahlen keine Deckung finden und mußten absterben
oder auswandern. Nur die kleinen Arten, wie Vallonien, Verti-
gonen und Pupilla muscorum vermochten an den Grashalmen
emporzuklettern und an den Rhizomen Schutz zu finden. Das für
das Leben notwendige Naß hatten sie ja in reichem Maße bei
Überflutung des Bodens um sich. Wer mit bescheidenem Versteck
vorlieb nahm, blieb erhalten. An den kleinen, nicht überfluteten
Abhängen bildete sich ein reges Leben. Pupilla muscorum, die
ihr Optimum auf trockenen, kurzrasigen Plätzen findet, stellte sich
in zwei Formen ein: eine etwas größere (pratensis Clessin), auf
nassen Wiesen lebend, spärlich; die Mehrzahl ist von kleiner
Gestalt, vergesellschaftet mit Cionella lubrica exigua, dem Extrem
der trockenen Standorte.“
Da die Veränderungen in der Pflanzenwelt, die in den Ver-
änderungen der Schneckenbestände aufs beste bezeugt sind, am