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W. Soergel : Zur biologischen
Wald
offener
Wald,
lokal
Weideland
offenes
Weideland,
lokal
Buschwald
Steppe,
Tundra,
Hoch-
gebirge
Letztinterglaziale Säu-
getierfauna des unteren
Travertin der Gegend
von Weimar
68,5
21,0
10,5
0,0
Glaziale Säugetierfauna
des Löß
11,4
5,7
20,0
63,0
Fauna 89,5 °/0 für Waldgebiete schlechthin, von den klimatisch
gebundenen Arten der glazialen Fauna 83 % für offene Land-
schaften schlechthin charakteristisch sind. In der Tat ein sehr
großer Unterschied zwischen beiden Faunen.
Dieser Unterschied kann nicht herabgemindert werden durch
den Hinweis, daß in der Lößfauna auch Waldtiere vertreten sind.
Ihre große Seltenheit bezeugt, daß sie nicht zum „Standwild“
des Lößablagerungsbereiches gehörten, daß sie nur selten er-
schienen und offenbar nur selten erscheinen konnten, weil ihnen
Landschaftscharakter und Klima der Lößgebiete eine Einsiedelung
verboten. Zudem ist ihr gelegentliches Vorkommen im Löß ohne
weiteres daraus verständlich, daß das bis zum Höhepunkt einer
Vereisung wachsende Ablagerungsbereich des Löß jederzeit an
Gebiete grenzen mußte, die wenigstens in der wärmeren Jahres-
zeit auch Tieren mit höheren Nahrungsansprüchen einen vorüber-
gehenden Aufenthalt gestatteten. Es ist dabei nicht zu übersehen,
daß es sich ausschließlich um Waldtiere ohne besondere Wärme-
ansprüche handelt. Und es darf bei Beurteilung diluvialer Faunen
nicht vergessen werden, daß es scharf geschnittene Faunengrenzen
nicht gibt und niemals gegeben hat. Es müssen sich in den Ab-
lagerungen des Eiszeitalters Mischfaunen verschiedenen Grades
finden. Daß aus ihrem Vorhandensein keine Schlüsse auf das
Ausmaß der Eurythermie diluvialer Säugetiere abgeleitet werden
dürfen, wurde oben gezeigt; es wird hier bestätigt durch die
große Verschiedenheit der glazialen Säugetierfauna des Löß von
der interglazialen Säugetierfauna der Travertine der Gegend
von Weimar.
An keinem der Fundorte, so dürfen wir abschließend fest-
stellen, an denen Penck in seinem Kapitel über interglaziale
W. Soergel : Zur biologischen
Wald
offener
Wald,
lokal
Weideland
offenes
Weideland,
lokal
Buschwald
Steppe,
Tundra,
Hoch-
gebirge
Letztinterglaziale Säu-
getierfauna des unteren
Travertin der Gegend
von Weimar
68,5
21,0
10,5
0,0
Glaziale Säugetierfauna
des Löß
11,4
5,7
20,0
63,0
Fauna 89,5 °/0 für Waldgebiete schlechthin, von den klimatisch
gebundenen Arten der glazialen Fauna 83 % für offene Land-
schaften schlechthin charakteristisch sind. In der Tat ein sehr
großer Unterschied zwischen beiden Faunen.
Dieser Unterschied kann nicht herabgemindert werden durch
den Hinweis, daß in der Lößfauna auch Waldtiere vertreten sind.
Ihre große Seltenheit bezeugt, daß sie nicht zum „Standwild“
des Lößablagerungsbereiches gehörten, daß sie nur selten er-
schienen und offenbar nur selten erscheinen konnten, weil ihnen
Landschaftscharakter und Klima der Lößgebiete eine Einsiedelung
verboten. Zudem ist ihr gelegentliches Vorkommen im Löß ohne
weiteres daraus verständlich, daß das bis zum Höhepunkt einer
Vereisung wachsende Ablagerungsbereich des Löß jederzeit an
Gebiete grenzen mußte, die wenigstens in der wärmeren Jahres-
zeit auch Tieren mit höheren Nahrungsansprüchen einen vorüber-
gehenden Aufenthalt gestatteten. Es ist dabei nicht zu übersehen,
daß es sich ausschließlich um Waldtiere ohne besondere Wärme-
ansprüche handelt. Und es darf bei Beurteilung diluvialer Faunen
nicht vergessen werden, daß es scharf geschnittene Faunengrenzen
nicht gibt und niemals gegeben hat. Es müssen sich in den Ab-
lagerungen des Eiszeitalters Mischfaunen verschiedenen Grades
finden. Daß aus ihrem Vorhandensein keine Schlüsse auf das
Ausmaß der Eurythermie diluvialer Säugetiere abgeleitet werden
dürfen, wurde oben gezeigt; es wird hier bestätigt durch die
große Verschiedenheit der glazialen Säugetierfauna des Löß von
der interglazialen Säugetierfauna der Travertine der Gegend
von Weimar.
An keinem der Fundorte, so dürfen wir abschließend fest-
stellen, an denen Penck in seinem Kapitel über interglaziale