Beurteilung diluvialer Säugetierfaunen
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glazialform besteht, darf bei einer biologischen Aufgliederung der
Arten nicht übersehen werden. Sie läßt sich in der Weise zur
Geltung bringen, daß wir für beide Formen der Lößfauna eine
etwas offenere Landschaft als für die Formen der Interglazial-
fauna in Anspruch nehmen.
Wie die folgende Zusammenstellung zeigt, wurde eine sehr
weitgehende Aufgliederung in Landschaftstypen vermieden; diese
würde für die einzelnen Arten unnatürlich enge Lebensbereiche
abgrenzen und damit die Zuweisung der Arten erschweren, ja
unsicher und teilweise unmöglich machen. Steppe, Tundra und
Hochalpin wurden nicht getrennt, weil Säugetiere aller drei Ge-
biete der Interglazialfauna von Weimar fehlen, ein differenzierter
Vergleich mit der Lößfauna in diesen Säugergruppen also nicht
nötig ist. Die Zahlen geben an, in welchen Prozentsätzen Säuge-
tiere der unterschiedenen Landschaftstypen am Säugetierbestand
der interglazialen Fauna der Gegend von Weimar und der Fauna
des Löß beteiligt sind.
Wald
offener
Wald,
lokal
Weide-
land
offenes
Weideland,
lokal
Buschwald
Steppe,
Tundra,
Hoch-
gebirge
ohne ausge-
prägte Be-
schränkung
auf besondere
Landschaften
oder Klimate
Letztinterglaziale Säu-
getierfauna des unteren
Travertin der Gegend
von Weimar
52,0
16,0
8,0
0,0
24.0
Glaziale Säugetierfauna
des Löß
9,1
4,5
15,9
50,0
20,4
Es zeigt sich ein sehr deutlicher Unterschied zwischen der
glazialen und der interglazialen Fauna. Er tritt noch schärfer her-
vor, wenn wir die für eine Bestimmung des Landschafts- oder
Klimacharakters unwesentlichen indifferenten Arten, von denen
der Travertin 67 % der im Löß vertretenen führt, vom Vergleich
ausschließen. Es ergeben sich dann für die den verschiedenen
Landschaftstypen zugeordneten Säugetiere die in der Zusammen-
stellung auf S. 34 folgenden Prozentzahlen.
Fassen wir für jede Fauna die am stärksten belegten, be-
nachbarten Gruppen zusammen, so ergibt sich, daß von den kli-
matisch bzw. landschaftlich gebundenen Arten der interglazialen
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glazialform besteht, darf bei einer biologischen Aufgliederung der
Arten nicht übersehen werden. Sie läßt sich in der Weise zur
Geltung bringen, daß wir für beide Formen der Lößfauna eine
etwas offenere Landschaft als für die Formen der Interglazial-
fauna in Anspruch nehmen.
Wie die folgende Zusammenstellung zeigt, wurde eine sehr
weitgehende Aufgliederung in Landschaftstypen vermieden; diese
würde für die einzelnen Arten unnatürlich enge Lebensbereiche
abgrenzen und damit die Zuweisung der Arten erschweren, ja
unsicher und teilweise unmöglich machen. Steppe, Tundra und
Hochalpin wurden nicht getrennt, weil Säugetiere aller drei Ge-
biete der Interglazialfauna von Weimar fehlen, ein differenzierter
Vergleich mit der Lößfauna in diesen Säugergruppen also nicht
nötig ist. Die Zahlen geben an, in welchen Prozentsätzen Säuge-
tiere der unterschiedenen Landschaftstypen am Säugetierbestand
der interglazialen Fauna der Gegend von Weimar und der Fauna
des Löß beteiligt sind.
Wald
offener
Wald,
lokal
Weide-
land
offenes
Weideland,
lokal
Buschwald
Steppe,
Tundra,
Hoch-
gebirge
ohne ausge-
prägte Be-
schränkung
auf besondere
Landschaften
oder Klimate
Letztinterglaziale Säu-
getierfauna des unteren
Travertin der Gegend
von Weimar
52,0
16,0
8,0
0,0
24.0
Glaziale Säugetierfauna
des Löß
9,1
4,5
15,9
50,0
20,4
Es zeigt sich ein sehr deutlicher Unterschied zwischen der
glazialen und der interglazialen Fauna. Er tritt noch schärfer her-
vor, wenn wir die für eine Bestimmung des Landschafts- oder
Klimacharakters unwesentlichen indifferenten Arten, von denen
der Travertin 67 % der im Löß vertretenen führt, vom Vergleich
ausschließen. Es ergeben sich dann für die den verschiedenen
Landschaftstypen zugeordneten Säugetiere die in der Zusammen-
stellung auf S. 34 folgenden Prozentzahlen.
Fassen wir für jede Fauna die am stärksten belegten, be-
nachbarten Gruppen zusammen, so ergibt sich, daß von den kli-
matisch bzw. landschaftlich gebundenen Arten der interglazialen