Metadaten

Lenard, Philipp; Hausser, Karl Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 12. Abhandlung): Über das Abklingen der Phosphoreszenz — Heidelberg, 1912

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37316#0023
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Über das Abklingen der Phosphoreszenz.

(A. 12)23

Speziell mit Rücksicht auf; die Gleichungen 3 hzw. 5 (S. 6)
waren diese A ersuche insofern von Interesse, als bei verschieden
schnellem Abklingen der verschiedenen d-Erregungen (di, d^ dg)
mehrere (3) Summanden mit ebensoviel verschiedenen Dauer-
konstanten D anzunehmen wären, was die Gültigkeit des linearen
Gesetzes hei gemischten AVellenlängen auf heben würde, auch
wenn sie für monochromatisches Licht bestünde. Dieser Ausweg,
eine Bedentung des linearen Gesetzes zn finden, besteht also
nach obigen Resultaten nicht. Es ist allerdings nach früher mit-
geteilten Beobachtungen anzunehmen (1910, S. 648), daß dg im
allgemeinen schneller abklingt als dg und dg; jedes einzelne
dieser Maxima klingt aber doch, ganz besonders in der ersten
Zeit, anders ab als nach dem linearen Gesetze.
Einfluß der Bandenverschiebungen (Farbenände-
rungen) beim Erhitzen auf die Abklingungskurven. —
Wird die Abklingung durch direkte, lichtelektrische oder photo-
metrische Intensitätsmessungen ermittelt, so ist sie völlig frei
von diesem Einfluß; denn der Phosphor bleibt da stets bei kon-
stanter Temperatur, und Farbenänderungen (spektrale A^erschie-
bungen) der Banden während des Abklingens bei konstanter Tem-
peratur finden nicht statt. Letzteres wurde bereits 1904, S. 247,
248 nach den damaligen Spektralbeobachtungen als allgemeine
Bandeneigenschaft angenommen, und eingehende spektralphoto-
metrische Messungen, welche Herr Bomssow im Radiologischen
Institut ausgeführt hat, haben es in mehreren Fällen bestätigt,
daß getrennte Phosphoreszenzbanden einheitlich, ohne spektrale
Verschiebung ihres AVellenlängenschwerpunktes abklingen.
AVir haben daher Gewicht darauf gelegt, einige solche, von
den Fehlern der Bandenverschiebung freie, durch direkte In-
tensitätsmesscmg ermittelte Abklingungskurven aufzunehmen, be-
sonders um zu sehen, oh die Krammlinigkeit von 1/y J bzw. I./.L
dabei bestehen bleibt. Es war dies der Fall, wie Tab. I und
Fig. 1 hei CaBia nach lichtelektrischen Messungen zeigt, und
auch okularphotometrische Messungen an CaBia ergaben dasselbe
Resultat.
Die für sehr lange Abklingungsfristen viel vorteilhaftere
Untersuchung vermittelst der Lichtsummen muß den Fehler
der Bandenverschiebung bei dem hier nnvermeidlichen Erhitzen
des Phosphors in Kauf nehmen und muß ihn möglichst gering
zu machen suchen, da zu seiner Elimination kein einfacher AABg
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften