Metadaten

Lenard, Philipp; Hausser, Karl Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 12. Abhandlung): Über das Abklingen der Phosphoreszenz — Heidelberg, 1912

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37316#0047
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Über das Abklingen der Phosphoreszenz.

(A. 12)47

2. Selbsterregung ist (einen Phosphor mit nur einer Bande
vorausgesetzt) nur dann möglich, wenn die Bande, ihrer spek-
tralen Lage nach, mit dem ersten d-Maximum teilweise sich
deckte) Dies ist besonders bei CaBia und auch bei SrBia der
Fall (vgl. die Tafel der Erregungsverteilungen 1910). Es wurde
bereits oben bemerkt (S. 22), daß das etwas langsamere Ab-
klingen, welches CaBia in dicker, durcherregter Schicht zeigte,
verglichen mit sehr dünner Schicht, Selbsterregung zum Ur-
sprung haben könne.
Daß Selbsterregung bei dieser Bande wirklich statthat, war
durch folgenden Versuch direkt nachweisbar. Ein durch Er-
hitzen ausgeleuchteter Metall! rog voll CaBi-Phosphors^) wurde
im Dunkeln mit 2,0 Min. vorher frisch erregtem Phosphor der
gleichen Probe bedeckt und dann 16 St. 16 Min. lang liegen
gelassen. Die leuchtende Schicht war dabei nur durch zwei
Deckgläser von zusammen 0 3 mm Clasdicke von der anfänglich
unerregten Schicht getrennt. Nach Schluß dieser Exposition
wurde der anfänglich unerregte Phosphor auf seine Lichtsumme
geprüft; sie zeigte sich von der Größe 3,0 sc. Eine ohne solche
Selbsterregung im Dunkeln anfbewahrte Kontrollprobe ergab auch
nach ü Monaten noch die Lichtsumme 0,0 sc. Zum Vergleich
sei bemerkt, daß derselbe Phosphortrog 16 Stunden nach voller
Erregung von außen her ca. 600 sc. Lichtsumme ergeben haben
würde. Die Selbsterregung ist also zwar unzweifelhaft nachge-
wiesen, ist aber von geringem Betrage.
3. Die Selbstausleuchtung muß viel allgemeiner statthaben
als die Selbsterregung, da jede Bande in ihrer eigenen Aus-
löschungsverteilung liegt, indem die letztere stets bis an. das
erste Erregungsmaximum herangeht (und sogar auch noch weiter
ins Ultraviolett reicht ; vgl. Lichtsummen, S. 23). Die Erschei-
nung kann bei verschiedenen Banden in verschiedenem .Maße
auft.reten, je nach dem quantitativen. Lauf der Auslöschungsver-
teilung und der spektralen Lage der Bande.
4. Es muß also bei allen Banden die Selbstausleuchtung
und außerdem bei gewissen Banden die Selbsterregung Einfluß
haben auf den Verlauf der Abklingung, so daß derselbe schon.
52) Daß dies noch keine wirkliche Abweichung von der STOKEs'schen
Regei zu bedeuten braucht, wurde früher erörtert 111).
53) Es wurde derselbe Phosphor benutzt, wie zu Tab. Ii, also ohne
merkliche ultraviolette Bande (vgl. 8. 25).
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften