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Lenard, Philipp; Hausser, Karl Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 12. Abhandlung): Über das Abklingen der Phosphoreszenz — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37316#0048
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48(A!9)

P. Lenard und W. Hausser :

aus diesem Grunde nicht für alle Banden nach genau einheit-
iichein Gesetz erwartet werden kann, und zwar seihst dann
nicht, wenn die betreffende Bande die einzige vorhandene ist.^)
Eine kiare Grundlage für das Abkiingungsgesetz selber, etwa
für die Annahme dnjdt = — (vg!. S. 46), kann indessen aus
diesen optischen Wechselwirkungen benachbarter Zentren nicht
gewonnen werden, und andere AVechselwirkungen, welche diese
Annahme stützen könnten, sind bisher nicht bekannt. Wir werden
daher im folgenden nur die exponentielle Abklingung der ein-
zelnen Zentrensorten mehr in Betracht ziehen, welche auf das
bisher immer nur bestätigte, in der Hauptsache unabhängige
Funktionieren der einzelnen Zentren sich gründet.

Vergleichung des Abklingens verschiedener Banden.
1. Wir haben bisher unsere Betrachtungen in der Haupt-
sache an die blaue CaBia-Bande geknüpft und das Verhalten
anderer Banden meist nur bestätigend erwähnt. Im ganzen haben
wir bisher folgende Banden quantitativ untersucht: CaBia, SrCuß,
SrZna, SrBia, ZnCua, alle bei gewöhnlicher Temperatur, und
CaBia hei 155° C. (s. die Tübb. 1—IX).
Was die Form der Abklingung anlangt, so können wir diese
Banden für den Augenblick in zwei Gruppen sondern. Zur ersten
Gruppe gehören: CaBia, SrCuß, SrBia (sämtlich hei Zimmer-
temperatur); zur zweiten Gruppe gehören: SrZna und ZnCua
bei Zimmertemperatur, und CaBia bei 155° C.
2. Bei der ersten Gruppe sind die Kurven 1/y.J und 1/F
so unzweifelhaft in ihrem ganzen Verlaufe gekrümmt, und zwar
nach unten konkav (vgl. die Figg. 1, 3, 5, 6), wie wir es ausführ-
lich bereits bei CaBia betrachtet hatten.

W Bemerkenswert ist es in obiger Beziehung, daß die iangsamsten Ab-
klingungen in der Tat bei denjenigen Banden gefunden wurden (CaBia bei
gew. Temp., SrBia, SrCuß; vgl. die Tab. XIV), welche die meiste Selbst-
erregung erwarten lassen. Doch kann, nach der oben konstatierten Gering-
fügigkeit der Selbsterregung, diese keinesfalls alleinige Ursache des lang-
samen Abklingens sein.
Beim Vorhandensein mehrerer Banden im selben Phosphor muß auch
gegenseitige Erregung und Auslöschung der verschiedenen Banden Vor-
kommen. Ob dies die bereits 1904 (S. 454) beobachteten gegenseitigen Be-
einflussungen verschiedener Banden desselben Phosphors zur Folge hat, wäre
noch zu untersuchen.
 
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