Neue Untersuchungen über flüssige Kristalle. II.
(A. 13) 51
Störungen, wie sie Fig. 48 und 47 zeigen. Gewöhnlich kommen
dieselben paarweise an diametral gegenüberliegenden Stellen vor
(Fig. 48 u. 49), und da um die Hauptachse alles symmetrisch
ist, muß man wohl schließen (den experimentellen Beweis konnte
ich bisher nicht erbringen), daß dabei die Molekularanordnung
die in Fig. 50 skizzierte ist, d. h., daß hier eine Art umgekehrter
Störung vorliegt, wie gewöhnlich, insofern sich die von dem Ring
ausgehenden radialen Strukturlinien nicht wie gewöhnlich nach
innen, sondern nach außen wenden. Während also gewöhnlich
die Störung gewissermaßen einen Einschluß in dem homogenen
Kristall darstellt, ist hier der homogene Teil der Einschluß.
Zum Auftreten schwacher Störungen können schon starke
Einschnürungen der äußeren Gestalt Anlaß geben, wie z. B. bei
dem Kristall Fig. 51 beobachtet wurde, welcher zwischen ge-
kreuzten Nicols in denselben Lagen wie die eben besprochenen
Kristalle Streifen zeigte, wie Fig. 51b und 51c. Ganz ebenso
wie bei Ammoniumoleat, können die ,,Perlen" zu langen Ästchen
auswachsen, welche zum Haupikristall in Zwillingssteliung stehen.
Man erhält so Formen wie Fig. 52 und 53. Die Ästchen stehen
indes nicht wie bei Ammoniunmitrat senkrecht zum Haupt-
stamm, sondern teils schräg nach oben, teils schräg nach unten,
entsprechend der wellenförmigen Anordnung der Perlen, so daß
häulig acht Ästchen gezählt werden können (Fig. 54). Die An-
ordnung ist aber nicht immer eine regelmäßige (vgl. die Photo-
graphie Fig. 55), entsprechend der wechselnden Zahl der Perlen,
es kommt z. B. vor, daß wie bei Fig. 56 fünf schräg nach oben
und dazwischen fünf nach unten gehende Ästchen auftreten.
Daß sich zwei Kristalle in rechtem Winkel aneinander an-
setzen, entsprechend der bei Ammoniumoleat oft auftretenden
Zwillingsstellung, kommt ebenfalls vor, namentlich bei den Kri-
stallen, welche sich aufgerichtet, d. h. infolge der Adsorptions-
wirkung des Glases senkrecht zu diesem gestellt haben und des-
halb als pseudoisotrope Scheiben erscheinen (Photographie Fig. 57
links). Zwischen gekreuzten Nicols erkennt man an der An-
satzstelle molekulare Störungen, wie sie aus den Fig. 58 und 59
zu ersehen sind. Die Fig. 60 und 61, welche Übergänge zu
normalen konischen Störungen darstellen, lassen erkennen, daß
es sich tatsächlich um solche handelt.
Endlich sei noch erwähnt, daß auch aus konischen Störungen
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Störungen, wie sie Fig. 48 und 47 zeigen. Gewöhnlich kommen
dieselben paarweise an diametral gegenüberliegenden Stellen vor
(Fig. 48 u. 49), und da um die Hauptachse alles symmetrisch
ist, muß man wohl schließen (den experimentellen Beweis konnte
ich bisher nicht erbringen), daß dabei die Molekularanordnung
die in Fig. 50 skizzierte ist, d. h., daß hier eine Art umgekehrter
Störung vorliegt, wie gewöhnlich, insofern sich die von dem Ring
ausgehenden radialen Strukturlinien nicht wie gewöhnlich nach
innen, sondern nach außen wenden. Während also gewöhnlich
die Störung gewissermaßen einen Einschluß in dem homogenen
Kristall darstellt, ist hier der homogene Teil der Einschluß.
Zum Auftreten schwacher Störungen können schon starke
Einschnürungen der äußeren Gestalt Anlaß geben, wie z. B. bei
dem Kristall Fig. 51 beobachtet wurde, welcher zwischen ge-
kreuzten Nicols in denselben Lagen wie die eben besprochenen
Kristalle Streifen zeigte, wie Fig. 51b und 51c. Ganz ebenso
wie bei Ammoniumoleat, können die ,,Perlen" zu langen Ästchen
auswachsen, welche zum Haupikristall in Zwillingssteliung stehen.
Man erhält so Formen wie Fig. 52 und 53. Die Ästchen stehen
indes nicht wie bei Ammoniunmitrat senkrecht zum Haupt-
stamm, sondern teils schräg nach oben, teils schräg nach unten,
entsprechend der wellenförmigen Anordnung der Perlen, so daß
häulig acht Ästchen gezählt werden können (Fig. 54). Die An-
ordnung ist aber nicht immer eine regelmäßige (vgl. die Photo-
graphie Fig. 55), entsprechend der wechselnden Zahl der Perlen,
es kommt z. B. vor, daß wie bei Fig. 56 fünf schräg nach oben
und dazwischen fünf nach unten gehende Ästchen auftreten.
Daß sich zwei Kristalle in rechtem Winkel aneinander an-
setzen, entsprechend der bei Ammoniumoleat oft auftretenden
Zwillingsstellung, kommt ebenfalls vor, namentlich bei den Kri-
stallen, welche sich aufgerichtet, d. h. infolge der Adsorptions-
wirkung des Glases senkrecht zu diesem gestellt haben und des-
halb als pseudoisotrope Scheiben erscheinen (Photographie Fig. 57
links). Zwischen gekreuzten Nicols erkennt man an der An-
satzstelle molekulare Störungen, wie sie aus den Fig. 58 und 59
zu ersehen sind. Die Fig. 60 und 61, welche Übergänge zu
normalen konischen Störungen darstellen, lassen erkennen, daß
es sich tatsächlich um solche handelt.
Endlich sei noch erwähnt, daß auch aus konischen Störungen