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Fajans, Kasimir; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 11. Abhandlung): Über die Endprodukte radioaktiver Zerfallsreihen — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37434#0008
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8(A. 11)

Kasimir Fajans:

stabiles Element vorstellen und in Mineralien sich akkumulieren,
so könnte es das Atomgewicht des Endprodukts beeinflussen.
Aus ähnlichen Gründen wie bei den zwei Produkten der Thorium-
reihe, und auch wegen des kleinen Abzweigungsverhältnisses des
RaCg können wir jedoch auch hier annehmen, daß wir'in der
Uranradiumreihe nur einEndprodukt (Radiumblei oder
RaG), also ein Rlei mit dem Atomgewicht 206,0 haben.
Wenn man sich nun jetzt der Aktiniumreihe zuwendet, so
sieht man, daß in voller Analogie zur Thoriumreihe auch hier ent-
weder zwei Glieder derBleiplejade mit dem gleichen Atomgewicht
oder vielleicht nur ein Element als Endprodukt auftritt. Wir
wollen auch hier das letztere annehmen und das Produkt Akti-
niumblei (AcDg) nennen. Welchen Wert nun das Atomgewicht
dieses Elements besitzt, läßt sich nicht mit Sicherheit sagen, denn
das Atomgewicht des Aktiniums ist uns unbekannt. Den einzigen
Weg\ auf dem wir über diese wichtige Konstante einen ungefähren
Aufschluß erhalten können, bildet zur Zeit die Anwendung der
erwähnten Beziehung zwischen Lebensdauer und Atomgewicht der
Glieder einer Plejade.
Das Atomgewicht des Aktiniums.
Meine diesbezüglichen bisherigen Erörterungen^ möchte ich
hier ergänzen. Wie ich schon in den früheren Arbeiten hervor-
gehoben habe, unterordnen sich die Glieder der Aktiniumreihe
dann am besten den erwähnten Regelmäßigkeiten, wenn man dem
Aktinium ein dem Radium nahes Atomgewicht zuschreibt. Unter
der Voraussetzung, daß bei der Bildung des Aktiniums, das ja
ein Zweigprodukt der Uranradiumreihe darstellen soll, nur <x-
oderß-Strahlenumwandlungen in Frage kommen, mußte man an-
nehmen, daß sein Atomgewicht sich um ein ganzes Multiplum von
4 von dem des Urans unterscheidet. Aus diesem Grunde wurde
der Wert 226 gewählt. Die Atomgewichte der Glieder der Aktinium-
reihe sind dann um 4 Einheiten kleiner, als die der analogen
Glieder der Radiumreihe, und um 2 Einheiten kleiner,
als die der Thoriumreihe. Betrachtet man nun die quantitativen
i Die direkte Bestimmung des Molekulargewichtes der Aktinium-
emanation (E. MARSDEN und A. WooD, Phil. Mag. 26, 948 (1913) ist
für unseren Zweck leider nicht genau genug.
s Le Radium 1. c. Physika!. Zeitschr. 14, 951 (1913).
 
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