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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 17. Abhandlung): Über Elektronen und Metallatome in Flammen: Bewegungsvorgaenge, Lichtemission — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37440#0022
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22 (A. 17)

P. Lenard:

gleichen Ergebnis einer direkten experimentellen Untersuchung
der Herren J. FRANCK und G. HERTZ^, welche seit dem Erscheinen
von Teil I und des Auszuges beider Teile publiziert worden ist.
Es gelingt den Verfassern, an den langsamen Elektronen, welche
von einem Glühdraht entweichen, reflexionsartige Erscheinungen
im Inneren einer Gasmasse nachzuweisen. Die Geschwindigkeit
der zurückkehrenden Elektronen ist von der Größenordnung der
hingesandten, so daß es sich sehr wohl um echte Reflexion gehandelt
haben kann. Wir haben daher jetzt, mit den früher schon vor-
liegenden, allerdings schwerer zu deutenden Versuchen der Herren
0. v. BAEYER und A. GEHRTS an festen Körpern (siehe Teil I,
S. 427 u. f.) und dem gegenwärtig beigebrachten Nachweis in
Flammen bereits im guzzzezz drei, azz g'zz/zz cer?c/he&7ze7z Ed^eTZ
M7zd an/ g%7zz cer^c/hedezzezz ITegezz ^ewozz/ze/ze A/zAuA^pM/zAfe /Ar
da^ fa^äc/dicAe aad .sugar 7zic/d -yedezze EorAo/zz/zzezz ecAfer Afe/feahöTZ
coTZ faa^anze/z E7eAü"07ze7z a/z /zz^erfeHezz AAofeAA^ezz^^.
Eine offene Frage ist es jedoch noch, in welchen Fällen Re-
flexion und in welchen Absorption stattfindetW Daß bei jedem
Zusammentreffen eines langsamen Elektrons mit einem beliebigen
Molekül Reflexion stattfinde, ist ausgeschlossen; denn das End-
resultat vieler Zusammentreffen ist meist die Absorption, indem
das Elektron in einer Gasmasse meist schließlich an einem Gas-
träger festgehalten sich findet. Die Herren J. FRANCK und
G. HERTZ nehmen an, daß an Molekülen wie Ar, He, Ng stets nur
Reflexion stattfinde, an sehr elektronegativen Molekülen dagegen
Absorption. Zu ersterem darf bemerkt werden, daß — wie ich
ausführlich in Teil II (S. 60—67) gezeigt habe — Herrn J. FRANCKs
Versuche an Ar und Ng^^ nicht genügen, um die Reflexion wirk-
lich nachzuweisen; denn sie sind ebensogut erklärlich aus der
Annahme, daß bei jedem Zusammentreffen Absorption, bei jedem
ss J. FRANCK und G. HERTZ, Berichte d. Deutschen Physikalischen
Gesellschaft 15, S. 373, 1913.
34 Offen bleibt immer noch die (in den Fußnoten Teil II, S. 71 u. 78
erörterte) Möglichkeit, daß es sich um Absorption der Elektronen mit nach-
folgender Wiederabgabe vor dem nächsten Zusammenstoß des Trägers handelt
(^ < 1). Die Gesichtspunkte, von denen aus in diesem Falle die Geschwindig-
keit des ,,reflektierten" Elektrons beurteilt werden kann, sind in Teil II
(Abschnitt s) entwickelt.
33 Daß man dies aus meinen Absorptionsmessungen nicht entscheiden
könne, habe ich wiederholt in Teil I und II hervorgehoben.
33 J. FRANCK, Verh. d. Phys. Ges. 12, 8. 291 u. 613, 1910.
 
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