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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 17. Abhandlung): Über Elektronen und Metallatome in Flammen: Bewegungsvorgaenge, Lichtemission — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37440#0042
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42 (A.17)

P. Lenard:

der Wärmebewegung, ergibt den gesuchten Atomradius. Das
Verhältnis zwischen Amplitude und Atomabstand habe ich dabei
= 0,070 angenommen"^.
Die Oxydmolekülradien sind mit weniger Sicherheit be-
rechenbar. Ich habe dichteste Packung ohne alle Zwischenräume
und verschwindend kleine Bewegungsamplitude im festen Aggregat-
zustand angenommen, also nach der Formel ly (vorige Fußnote)
gerechnet; denn sehr dicht müssen die der gewöhnlichen chemi-
schen Formel entsprechenden Moleküle in diesen meist kristallini-
schen Körpern mit hohem Schmelzpunkt gepackt seinW
Die Radien der Metallatome mit Anlagerungen von
Flammenmolekülen (4., 5., 6. Kolumne der Tab. VIII) sind nach
der Tab. VII b in Teil II unter der Annahme linearer Gruppierung
mit Hilfe eines Mittelwertes der Radien des betreffenden Metall-
atoms und des Flammenmoleküls berechnet, was genügt (obgleich
die lineare Aneinanderreihung bei Gruppierung von mehr als zwei
Molekülen im elektrisch neutralen Zustand jedenfalls zweifelhaft
ist), da es sich nur um Abschätzung des Einflusses solcher An-
lagerungen handelt.
Das mittlere Molekulargewicht der Flammengase ist zu
M = 18 H, der mittlere Molekülradius in der Flamme r = 1,23-10"^
cm angenommen (wie Teil II, S. 68), die Temperatur der Flamme
zu nur 1700° C., was nach Herrn A. BECKERS Messungen der bei
den Diffusionsmessungen durch die Salzperle gekühlten Stelle
entspricht. Der Diffusionskoeffizient der Flammengase selbst ist
danach Dp = 6,73.
74 In der betreffenden Gleichung, E. GRÜNEisEN 1. c. S. 298, ist das Ver-
hältnis zu 0,085 angegeben. Dies gilt für zirkulare Schwingungen der Atome;
für lineare Schwingungen wäre das Verhältnis 0,12, für kugelige Schwingungen
0,070. Letzteres ist oben angenommen. Nach einer freundlichen brieflichen
Mitteilung vom 25. November 1913 hält Herr GRÜNEisEN selbst die Annahme
der kugeligen Schwingungen als die der Wirklichkeit am nächsten liegende.
75 Man bemerkt aus der Tabelle beim Vergleich der Atom- und der
Oxydmolekülradien die schon lange höchst auffällig gewesene Tatsache, daß
die drei Atome des Oxydmoleküls (besonders bei K, Rb, Cs) nicht sehr viel
größeren Raum einnehmen als das einzelne Metallatom, daß also die drei
Atome im Oxydmolekül unter teilweiser gegenseitiger Durchdringung ge-
bunden sein müssen. Die früheren Berechnungen ergaben jedoch die Atom-
radien (bzw. die sog. Atomvolumina) bei K, Rb, Cs sogar gleich oder (Rb)
größer als die Radien (bzw. die sog. Molekularvolumina) der betreffenden
Oxydmoleküle. Es ist Herrn GRÜNEISENS Theorie zu verdanken, daß dieser
wohl offenbare Widerspruch nun beseitigt werden konnte.
 
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