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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 17. Abhandlung): Über Elektronen und Metallatome in Flammen: Bewegungsvorgaenge, Lichtemission — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37440#0053
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Über Elektronen und Metallatome in Flammen. (A. 17) 53
Falle das KiRCHHOFFSche Gesetz nicht gelten werde, was in der
Tat, wie ich neuerdings konstatieren konnte^?, auch zutrifft.
Man könnte allgemein erwarten, daß die Gültigkeit oder Nicht-
gültigkeit des IviRCHHOFFSchen Gesetzes für eine gegebene Licht-
emission davon abhängt, welches die Energiequelle bei der Erregung
der Emission ist.
Relative Dauer der Emission. — Nimmt man an, daß das
D-Lichtquant des Na-Atoms 2 m lang seB°s, so ist die Dauer
seiner Emission 0,7 - 10*^ Sek. Die Dauer der 6000 Lichtquanten,
welche nach dem Vorhergehenden auf je eines der freien, neutralen
Na-Atome pro Sek. kommen, ist dann 4,2 - 10"^ Sek., so daß das
Atom während des Bruchteils 4,2 - 10"^ der Gesamtdauer seines
freien neutralen Zustandes in Emission begriffen ist. Es ist dann
auch nur derselbe sehr kleine Bruchteil der Gesamtzahl der freien
neutralen Na-Atome gleichzeitig in Emission begriffen. Schwin-
gungsfähig (emissionsfähig, resonanzfähig) sind aber, wie wir
oben fanden (in irgend einer der zur Hauptserie gehörigen Perioden),
so gut wie sämtliche freie neutrale Na-Atome. Hiernach könnte
die Lichtemission bei genügender Erregung bis rund auf das
10^-fache desjenigen Betrages gesteigert werden, welcher bei
gleichem Metallgehalt in der Bunsenflamme beobachtet wird,
aber nicht höher, und dies ergibt eine gewisse hohe Temperatur
(ca. 100000° C.), bei deren Überschreitung die bekannten Strah-
lungsgesetze aufhören müßten, gültig zu sein.
3. Erregung durch freie Elektronen (Kathoden-
strahlen).— Der Vollständigkeit halber sei hier auch noch die
dritte bekannte Art der Erregung von Lichtemission erwähnt,
obgleich sie in der Flamme für gewöhnlich keine Rolle spielt,
nämlich die Erregung durch genügend schnelle freie Elektronen,
wie sie in reiner Form am Aluminiumfenster einer Entladungs-
rohre zu beobachten ist, auch im Glimmlicht auftritt und neuer-
dings eingehend und mit sehr bemerkenswerten Resultaten von
den Herren J. FRANCK und G. HERTZ studiert worden ist.
9. Elektrizitätsleitnng in Flammen.
Ich habe früher (1. c. 1911) bereits die Vorgänge bei der Elek-
Heidelb. Akad. 1914 A, 13.
D. h., daß es im Falle ungestörter Emission aus einem kohärenten
Wellenzuge von dieser Länge bestehe; vgl. Sitz.-Ber. d. Heidelb. Akad.
1913 A, 19, Fußnote 61.
 
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