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Ramsauer, Carl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 3. Abhandlung): Über die Analyse radioaktiver Substanzen durch Sublimation — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37411#0003
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Bisher fehlte es an einer Methode, in schwach aktiven Stoffen,
z. B. Quellsintern, Radium, Thorium und Aktinium nebenein-
ander quantitativ zu bestimmen. Die yStrahlenmethode Herrn
RUTHERFORDS mißt nur die gesamte y-Strahlaktivität, ohne
Rücksicht darauf, von welchem Produkt die Strahlung herrührt,
die Emanationsmethode Herrn A. BECKERS gibt allerdings einen
quantitativen Wert für den Radiumgehalt, läßt aber Thorium
und Aktinium unberücksichtigt, während endlich eine chemische
Trennung und nachherige Bestimmung der einzelnen Substanzen,
soweit dies bei dem z. T. völlig identischen Verhalten der einzelnen
Substanzen überhaupt möglich ist, bei schwächer aktiven Stoffen
einen außerordentlich viel größeren Aufwand an Material und Auf-
schließungsarbeit erfordert, als im allgemeinen dem praktischen
Zwecke der Analyse entspricht.
Es bleibt noch die Möglichkeit, die charakteristischen Abfall-
kurven der induzierten Aktivität zur Analyse heranzuziehen.
Dieser Gedanke an sich ist schon früh benutzt worden, konnte
aber nicht zu dem gewünschten Ziele führen, solange die Bestim-
mung nur von den Emanationen ausging, da die Verhältnisse in
dieser Beziehung für die drei radioaktiven Reihen zu verschieden-
artig liegen. Während Radium mit seiner langsam zerfallenden
und daher reichlich vorhandenen Emanation leicht genügende
induzierte Aktivitäten liefert, ist die ausgetriebene Emanations-
menge bei Thorium und Aktinium so gering, daß auch bei annä-
hernd gleichem Gehalt der drei Substanzen die Abfallkurve des
Radiums nur unwesentlich alteriert wird; höchstens pflegt sich
die Anwesenheit von Thorium durch den langsameren Endabfall
der Kurve zu zeigen. Dazu kommen, falls man die Emanationen
aus der wässerigen Lösung austreibt, sekundäre Fehler, wie Ok-
klusion der Emanation in den Wänden und variable Benetzung der
Wände des Meßgefäßes, welches bei der kurzen Zerfallzeit der Ak-
tinium-Emanation mit dem Austreibungsgefäß identisch sein muß.

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