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Ramsauer, Carl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 3. Abhandlung): Über die Analyse radioaktiver Substanzen durch Sublimation — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37411#0006
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6(A. 3)

C. Ramsauer:

von 1200" reguliert werden kann. Die Beziehung zwischen
Stromstärke und zugehöriger Temperatur wurde hierbei durch
Messung mitteis eines geaichten Piatin-Platiniridium-Elements
derart, festgelegt und nachkontrolliert, daß im allgemeinen
die Stromstärke als unmittelbares Maß für die Temperatur
dienen konnte. Neben den Platinmulden sind schmale, etwas
überragende Glimmerstreifen Gl angebracht. Auf diese wird das
mit Eis gefüllte und auf —220 Volt aufgeladene Meßgefäß G
gestellt. Beim Glühen gehen dann die sublimierenden Substanzen
in erster Linie auf den Boden und die Ränder von G, da dieses
die nächsten und kältesten Flächen sind.
Will man andererseits lediglich die induzierte Aktivität der
Emanationen benutzen, so genügt es, das Meßgefäß in den oberen
Teil von Gi hinaufzuziehen und gegen Sublimation durch eine
an seine frühere Stelle gelegte größere Asbestplatte zu schützen;
außerdem genügt in diesem Fall eine geringere Glühtemperatur
(800").
Die Versuchssubstanz muß vorher sorgfältig getrocknet und
bis unmittelbar vor dem Versuch im Exsikkator aufbewahrt
werden. Enthält sie inaktive sublimierende Substanzen, wie
Schwefel, so muß sie vorher durch Glühen von diesen befreit
werden, da sich sonst fremde absorbierende Schichten bilden.
Nach erfolgtem Ausglühen ist natürlich der Reifezustand wieder
abzuwarten (Wartezeit er. 1 Monat). Bei dem Versuch selbst ist
außerdem sorgfältig auf völlige Trockenheit aller Teile, nament-
lich des Glühgestells und der Glasscherben zu achten, da sich sonst
störende Feuchtigkeitsbeschläge an den kalten Meß flächen bilden.
Als normale Glühtemperatur wurde 1150" gewählt. Diese Tem-
peratur genügt zur schnellen und vollständigen Sublimierung von
RaA (800—900"), RaB (600—700"), ThB und G (unter 1100"),
sowie Akt B (400") und Akt G (700"), während für RaC bis 1300"
angegeben wird*). Der Beweis für die richtige Wahl der Glüh-
temperatur in diesem Sinne liegt allerdings weniger in den Literatur-
angaben, da die Sublimationstemperaturen sehr stark von den
zufälligen Versuchsbedingungen abhängig sind, als in der guten
Übereinstimmung der experimentell gefundenen Kurven mit den
0 Vgl. u. a.: Frl. GATES, Phys. Review 1903, pag. 300; CuRiE und
DANKE, Comptesrendus l904,pag. 748; BRONSON, Phil. Mag. 1906, pag. 143;
MEYER und v. ScHWEiDLER, Wien. Ber. 1905, pag. 325; LEViN, Phys. Ztschr.
1907, pag. 133; Frl. SLATER, Phil. Mag. 1905, pag. 628.
 
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