Absolute elektrooptische Verzögerung und Beschleunigung usw. (A. 8) 13
Streifen II und IV von den ebenso polarisierten aber nicht im
Felde verlaufenden Lichtstrahlen. Wenn das Feld erregt wurde,
sah man die Streifen I nach links, III nach rechts sich verschieben
und bei Funkenübergang natürlich wieder
den Sprung nach rechts resp. links zurück
in die Ruhelage. Die Meßgenauigkeit wurde
dadurch nicht vergrößert, nur subjektiv
möchte ich sagen wurde die Zuversicht in
die Richtigkeit der Reobachtung größer da-
durch, daß man beide Erscheinungen, das
Rechts- und Linksspringen gleichzeitig sah.
Eei einer dritten Anordnung wurde weder Nicol noch Kalk-
spat benutzt, also mit natürlichem Lichte beobachtet. Die Über-
legung, welche auf diese Versuchsanordnung geführt hat, ist die
folgende. Wenn die beiden senkrecht zueinander polarisierten
Schwingungen, aus denen man sich das natürliche Licht zusammen-
gesetzt denken kann, durch das elektrische Feld verschieden be-
12 3 4
Fig. 8.
einflußt werden, so müssen sie dadurch von einander getrennt
werden, statt eines Systems von Interferenzstreifen müssen deren
zwei auftreten und aus der Superposition dieser beiden Streifen-
systeme muß eine neue Erscheinung entstehen. In der Tat, es sei
in Fig. 1. das System dargestellt, ohne angelegtes elektrisches Feld.
Da der untere Teil stets außerhalb des Feldes ist, so wird dieser
stets ungeändert bleiben. In dem oberen Teile werden die senk-
recht zu den Kraftlinien polarisierten Streifen bei Felderregung
eine Verschiebung nach links erfahren und zwar wollen wir, wie
in Fig. 2 gezeichnet, annehmen, die Größe derselben sei 0,4. Dann
werden nach den oben mitgeteilten Messungen die parallel den
Kraftlinien polarisierten Streifen eine Verschiebung von 0,1 nach
rechts erfahren müssen, wie es in Fig. 3 dargestellt ist. Durch Über-
lagerung von Fig. 2 und Fig. 3 erhält man das Resultat, daß in der
untern Gesichtshälfte die Streifen wie immer unverändert scharf
bleiben, daß sie aber in der oberen Gesichtshälfte verschwinden
müssen. Wird die Potentialdifferenz an den Platten der Zelle
Fig. 7.
Streifen II und IV von den ebenso polarisierten aber nicht im
Felde verlaufenden Lichtstrahlen. Wenn das Feld erregt wurde,
sah man die Streifen I nach links, III nach rechts sich verschieben
und bei Funkenübergang natürlich wieder
den Sprung nach rechts resp. links zurück
in die Ruhelage. Die Meßgenauigkeit wurde
dadurch nicht vergrößert, nur subjektiv
möchte ich sagen wurde die Zuversicht in
die Richtigkeit der Reobachtung größer da-
durch, daß man beide Erscheinungen, das
Rechts- und Linksspringen gleichzeitig sah.
Eei einer dritten Anordnung wurde weder Nicol noch Kalk-
spat benutzt, also mit natürlichem Lichte beobachtet. Die Über-
legung, welche auf diese Versuchsanordnung geführt hat, ist die
folgende. Wenn die beiden senkrecht zueinander polarisierten
Schwingungen, aus denen man sich das natürliche Licht zusammen-
gesetzt denken kann, durch das elektrische Feld verschieden be-
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Fig. 8.
einflußt werden, so müssen sie dadurch von einander getrennt
werden, statt eines Systems von Interferenzstreifen müssen deren
zwei auftreten und aus der Superposition dieser beiden Streifen-
systeme muß eine neue Erscheinung entstehen. In der Tat, es sei
in Fig. 1. das System dargestellt, ohne angelegtes elektrisches Feld.
Da der untere Teil stets außerhalb des Feldes ist, so wird dieser
stets ungeändert bleiben. In dem oberen Teile werden die senk-
recht zu den Kraftlinien polarisierten Streifen bei Felderregung
eine Verschiebung nach links erfahren und zwar wollen wir, wie
in Fig. 2 gezeichnet, annehmen, die Größe derselben sei 0,4. Dann
werden nach den oben mitgeteilten Messungen die parallel den
Kraftlinien polarisierten Streifen eine Verschiebung von 0,1 nach
rechts erfahren müssen, wie es in Fig. 3 dargestellt ist. Durch Über-
lagerung von Fig. 2 und Fig. 3 erhält man das Resultat, daß in der
untern Gesichtshälfte die Streifen wie immer unverändert scharf
bleiben, daß sie aber in der oberen Gesichtshälfte verschwinden
müssen. Wird die Potentialdifferenz an den Platten der Zelle
Fig. 7.