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F. Himstedt:
dem Schwingungskreise gekoppelten Kreises benutzt werden
konnte, so daß der Effekt in einem bestimmten Augenblicke, näm-
lich dann, wenn die Potentialdifferenz ein Maximum war, beob-
achtet werden konnte.
ÄECKERLEiN schließt aus seinen Versuchen, daß das senkrecht
zu den Kraftlinien polarisierte Licht verzögert, das parallel den
Kraftlinien polarisierte beschleunigt wird und daß das Größen-
verhältnis dieser Effekte etwa 2 : 1 sei, die Beobachtung also mit
der LARMOR-LANGEViN sehen Theorie in Übereinstimmung sei.
VoiGT^) hat darauf aufmerksam gemacht, daß es nicht angängig
ist, aus diesen Messungen Schlüsse für oder gegen die bisher auf-
gestellten Theorien der elektrischen Doppelbrechung zu ziehen,
da der Effekt den ÄECKERLEiN beobachtet hat, durch eine Super-
position der elektrischen Doppelbrechung und der Elektrostriktion
hervorgerufen ist und daß der Einfluß der letzteren bei jenen Ver-
suchen sich sehr schwer abschätzen läßt, weil gar keine Erfah-
rungen darüber vorliegen, ob die Elektrostriktion den schnellen
elektrischen Schwingungen zu folgen vermag, oder ob sich nur ein
Mittelwert derselben einstellt.
II.
Schon ehe die Publikation von ÄECKERLEiN erschien, hatte ich
versucht, mit der von QuiNCKE und KE RR benutzten Anordnung
zu arbeiten, hatte aber bei Benutzung eines vorzüglichen ZEHNDER-
schen Interferentialrefraktors, den mir Herr K. R. KocH aus der
Sammlung der technischen Hochschule in Stuttgart in liebens-
würdiger Weise zur Verfügung gestellt hatte, trotz vielfacher Be-
mühungen die störenden Wirbelbewegungen der benutzten Flüssig-
keiten nicht beseitigen können, so daß ich daran dachte, die Ver-
suche mit einem festen Dielektrikum auszuführen. Die Erfah-
rungen TAUERN s^) bei seinen Versuchen über die elektrische Doppel-
brechung in Gläsern ließen mich jedoch erkennen, daß das bei der
geringen Doppelbrechung der Gläser aussichtlos war und ich habe
die Frage mit Flüssigkeiten wieder aufgenommen, als ich in dem
LöwE-ZEisssehen Interferometer^) einen Apparat fand, der für
diese Messungen gegenüber dem JAMiN-ZEHNDERschen Apparate
b VoiGT, Physik. Ztschr. 7, 811, 1906.
b TAUERN, Über das Auftreten des Kerrphänomens in Gläsern. Diss.
Freiburg i. Br. 1909.
2) LöwE, Physik. Zeitschrift 11, 1047, 1910.
F. Himstedt:
dem Schwingungskreise gekoppelten Kreises benutzt werden
konnte, so daß der Effekt in einem bestimmten Augenblicke, näm-
lich dann, wenn die Potentialdifferenz ein Maximum war, beob-
achtet werden konnte.
ÄECKERLEiN schließt aus seinen Versuchen, daß das senkrecht
zu den Kraftlinien polarisierte Licht verzögert, das parallel den
Kraftlinien polarisierte beschleunigt wird und daß das Größen-
verhältnis dieser Effekte etwa 2 : 1 sei, die Beobachtung also mit
der LARMOR-LANGEViN sehen Theorie in Übereinstimmung sei.
VoiGT^) hat darauf aufmerksam gemacht, daß es nicht angängig
ist, aus diesen Messungen Schlüsse für oder gegen die bisher auf-
gestellten Theorien der elektrischen Doppelbrechung zu ziehen,
da der Effekt den ÄECKERLEiN beobachtet hat, durch eine Super-
position der elektrischen Doppelbrechung und der Elektrostriktion
hervorgerufen ist und daß der Einfluß der letzteren bei jenen Ver-
suchen sich sehr schwer abschätzen läßt, weil gar keine Erfah-
rungen darüber vorliegen, ob die Elektrostriktion den schnellen
elektrischen Schwingungen zu folgen vermag, oder ob sich nur ein
Mittelwert derselben einstellt.
II.
Schon ehe die Publikation von ÄECKERLEiN erschien, hatte ich
versucht, mit der von QuiNCKE und KE RR benutzten Anordnung
zu arbeiten, hatte aber bei Benutzung eines vorzüglichen ZEHNDER-
schen Interferentialrefraktors, den mir Herr K. R. KocH aus der
Sammlung der technischen Hochschule in Stuttgart in liebens-
würdiger Weise zur Verfügung gestellt hatte, trotz vielfacher Be-
mühungen die störenden Wirbelbewegungen der benutzten Flüssig-
keiten nicht beseitigen können, so daß ich daran dachte, die Ver-
suche mit einem festen Dielektrikum auszuführen. Die Erfah-
rungen TAUERN s^) bei seinen Versuchen über die elektrische Doppel-
brechung in Gläsern ließen mich jedoch erkennen, daß das bei der
geringen Doppelbrechung der Gläser aussichtlos war und ich habe
die Frage mit Flüssigkeiten wieder aufgenommen, als ich in dem
LöwE-ZEisssehen Interferometer^) einen Apparat fand, der für
diese Messungen gegenüber dem JAMiN-ZEHNDERschen Apparate
b VoiGT, Physik. Ztschr. 7, 811, 1906.
b TAUERN, Über das Auftreten des Kerrphänomens in Gläsern. Diss.
Freiburg i. Br. 1909.
2) LöwE, Physik. Zeitschrift 11, 1047, 1910.